Sommerwiese

1.Kapitel

Es ist bereits Ende April, doch vom Sommeranfang ist noch nichts zu sehen.  Ella steigt aus dem Taxi und sofort prasselt der kalte Regen auf sie nieder. Sie schnappt sich den kleinen roten Rucksack vom Beifahrersitz und bezahlt den Taxifahrer. Dann macht sie sich auf den Weg. Ein schmaler Pfad führt zwischen dunkel aufragenden Tannen zum Hotel. Auch wenn Hotel in diesem Fall vielleicht etwas der falsche Ausdruck war um das mächtige Gebäude zu beschreiben. Als Ella endlich vor der riesigen Burg steht läuft ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter, der nichts mit dem prasselnden Regen zu tun hat. Sie schliesst kurz die Augen und atmet tief durch. Das ist es nun also. Ihr neues Zuhause, ihre neue Arbeit. Sie steigt die steinernen Stufen empor und lässt den kupfernen Türklopfer auf das riesige hölzerne Eingangstor hämmern. Sofort wurde ihr von einem Portier geöffnet. „Mirella Sturm" meldet sie sich an der Rezepion an. „Frau Sturm richtig. Ihre Sachen sind bereits gestern angekommen und in den Turm gebracht worden. Hier sind ihre Zimmerschlüssel. Folgen sie mir. Die etwas rundliche Dame läuft ihr voraus durch Saale und Gänge von schmucken Kronleuchtern beleuchtet bis zu einer kleinen Hintertür die sich unterhalb der Haupttreppe, die für die Gäste in den oberen Stock führt, befindet. Dahinter befindet sich eine schmale, nicht mehr enden wollende Wendeltreppe, die sie ganz bis nach oben erklimmen müssen. „Ausser ihnen wohnen hier auch noch zwei Köche und drei Kellner. Ihr Zimmer ist das oberste. Machen sie sich also auf viele Minuten des qualvollen Treppensteigens gefasst." schnauft die Dame ausser Atem. „So. Da wären wir." Ella steckt den Schlüssel in das Schloss und betritt ihr Zimmer. „Wow das sieht ja aus wie in einem Märchen!" staunt sie und die Dame kichert. Die Wände sind rund und die Fenster riesig. Ausserdem gibt es einen winzigen Balkon. „Essen können sie mit den anderen Angestellten in der Angestelltenmensa und die dritte Tür von oben ist ein Gemeinschaftsbad, dass sie sich mit den anderen Bewohnern dieses Turmes teilen. Ich lass sie dann mal alleine. Bei weiteren Fragen finden sie mich an der Rezeption. Ich bin für sie zuständig Frau Sturm. Ich bin Sabine." Sie lächelt und verlässt den Raum.