51: König der Löwen

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-Jamie-

Sie liebt mich...

Sie liebt mich...

Sie liebt mich!

NATASHA LIEBT MICH!

Grinsend summte ich die Melodie von Waiting, während ich mich mit dem warmen Waschlappen wusch. Zum Duschen war ich leider noch zu unfähig. Ich schrubbte kurz um die Wunde an meiner Hüfte herum und dann war ich fertig mit dem Waschen. Genau in dem Moment kam meine Freundin mit den Verbandssachen rein. Meine Freundin... Ich grinste, wie ein Honigkuchenpferd und strahlte sie durch den Spiegel an. Natasha begann auch zu Lächeln. ,,So, ich versorge jetzt mal deine Wunden.", meinte sie lächelnd. Grinsend drehte ich mich zu ihr um. Kurz blieb ihr Blick zwischen meinen Beinen hängen. Mein Grinsen wurde noch breiter. Sie errötete leicht und ich schlang meine Hand um ihren Nacken um sie an mich zu ziehen. Grinsend legte ich meine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss kurz. Dann löste sie sich von mir. Sie verband erst meine Hüfte und dann konnte ich auch wieder eine Boxershorts anziehen. Sobald ich eine Boxershorts anhatte, kümmerte sich Natasha um meine restlichen Wunden und cremte meine blauen Flecken ein. Nachdem sie damit fertig war, wusch sie ihre Hände. Ich stellte mich hinter sie und schlang meine Arme um ihre Taille. Sanft verteilte ich Küsse auf ihrem Hals. ,,Bist du bei deinen Freundinnen immer so anhänglich?", fragte sie kichernd, während sie ihre Hände wusch. ,,Nur bei dir. Stört es dich?", murmelte ich und küsste sie nochmal den Hals runter mit kleinen zarten Schmetterlingsküssen. ,,Nein!", rief sie hektisch aus und schmiegte sich etwas an mich. Dabei rieb ihr Arsch jedoch an meinem Schritt und ich musste ein Stöhnen unterdrücken. ,,Baby, wenn du das nochmal machst, kann ich für nichts garantieren und des wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht sehr gut.", keuchte ich. Natasha schaute mich durch den Spiegel schuldbewusst an. ,,Sorry...", murmelte sie und biss sich beschämt auf die Unterlippe. ,,Hey...", murmelte ich und drehte sie zu mir um. ,,Es ist nicht schlimm, Schatz.", sagte ich und legte dabei meine Hände an ihre Wangen. Sie schaute trotzdem noch nach unten. Also hob ich ihr Kinn mit meiner Hand an, sodass sie gezwungen war, mich anzusehen. Als sie mich so anschaute, beugte ich mich vor und küsste sie sanft. Es war kein drängender Kuss, wie ansonsten, sondern einfach nur ein sanfter und langsamer Kuss. ,,Ich liebe dich, okay? Und es ist alles gut. Du hast nichts falsch gemacht.", flüsterte ich und küsste sie nochmal. ,,Ich liebe dich auch.", erwiderte sie leise und legte dann ihre Lippen wieder auf meine. So standen wir einen Moment einfach da und küssten uns. ,,Papa?", unterbrach uns dann der Ruf unseres Sohnes. Seufzend löste ich mich von Natasha und verließ das Bad. ,,Ich bin hier, Großer.", meinte ich und ging ihm entgegen. ,,Papa, können wir den Löwenfilm gucken?", fragte er aufgeregt. ,,Löwenfilm?", verwirrt zog ich die Stirn in Falten. ,,Er meint König der Löwen.", lachte Natasha. ,,Sein Lieblingsfilm.", fügte sie hinzu. ,,Das war früher auch mein Lieblingsfilm!", meinte ich begeistert. ,,Also wir gucken Löwenfilm?", fragte Chester ebenso begeistert. ,,Ja, den Ersten und den Zweiten, oh mein Gott, ja!", rief ich begeistert wie ein kleines Kind. Natasha brach ich Gelächter aus und ich eilte mit Chester im Schlepptau ins Wohnzimmer. ,,Papa, welchen Löwen du am meisten mögen?", fragte Chester, während ich die DVD einlegte. ,,Kovu.", kam es sofort von mir. ,,Ich auch am liebsten mag Kovu!", rief Chester begeistert. Lachend ließ ich mich neben Chester sinken und startete den Film. Am Ende lief es darauf hinaus, dass Chester und ich alle Lieder mitsangen.

-Natasha-

Meine beiden Männer waren schon dabei den zweiten Teil von König der Löwen zu gucken. Ich hatte ein bisschen aufgeräumt und nun lief ich in Richtung Wohnzimmer. Das Bild was sich mir dort bot, trieb mir fast gerührte Tränen in die Augen. Schnell holte ich mein Handy und machte ein Bild. (oben, nur liegen die auf der linken Seite und nicht wie auf dem Bild auf der Rechten) Chester lag vor Jamie und Jamie hatte die Arme um ihn geschlungen und seine eine Hand lag unter Chester's Kopf. So schliefen die Beiden tief und fest. Mein Blick fiel auf den Fernseher. Gerade kämpften die beiden Rudel gegeneinander und Kiara und Kovu beendeten den Krieg. Da ich wusste, dass Jamie aufwachen würde, wenn ich die Beschallung nun ausmachen würde, ließ ich den Film laufen. Ich sah, dass Chester's Fuß ziemlich nah an Jamie's Knie lag und hoffte einfach, dass Chester ihn nicht aus Versehen treten würde. Denn dann würde Jamie so aufschrecken, dass Chester wahrscheinlich von der Couch fallen würde. Ich betrachtete die Beiden. Vor allem Jamie. Chester hatte ich jeden Tag betrachtet und würde seine Züge im Schlaf zeichnen können. Doch Jamie hatte ich die letzten vier Jahre nicht gesehen. Er hielt Chester fest an sich gedrückt und das Pflaster spannte ein wenig über seinem Ellenbogen. Seine Züge waren ruhig und ausgeglichen. Die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln nach oben gezogen. Seine Finger waren immer noch genauso lang und schlank, seine Handgelenke waren immer noch so dünn und auch sein Gesicht hatte sich nicht verändert. Nur hatte er am linken Arm ein neues Tattoo. Ein Kreuz mit Jesus darauf. Ich fragte mich, wieso er sich das hatte Stechen lassen. Dabei wusste ich nicht mal die Bedeutung aller Tattoos von ihm. Ich wusste, dass das Tattoo an seinem rechten Unterarm ein Partnertattoo mit Lily war, dass das schwarze Herz auf seiner Brust den Namen Zoe verdeckte und dass sein bester Freund ihn damals dazu überredet hatte, sich Bob Dylan auf den Arsch stechen zu lassen. Doch vom Rest wusste ich die Bedeutung nicht. Doch Jamie redete auch nie über die Bedeutung seiner Tattoos, weswegen ich nie gefragt hatte. Vielleicht hatte er ja noch ein neues Tattoo, von dem ich noch nichts wusste. Doch ich hatte ihn heute Morgen nackt gesehen. Und da war kein neues Tattoo. Wobei, ich hatte nicht wirklich seinen ganzen Körper eingehend studiert. Dafür war ich viel zu abgelenkt von seinem Prachtstück. Als ich schwanger wurde, hatten wir keinen Kontakt mehr gehabt und nicht mehr miteinander geschlafen. Aber auch nachdem Chester auf der Welt war, hatte ich nicht mit jemandem geschlafen. Und Jamie hatte mit etlichen Frauen geschlafen. Das hatte er heute Morgen selbst gesagt. mich durch halb London gevögelt... Seine Worte geisterten in meinem Kopf rum und ich schloss kurz die Augen. Resigniert seufzte ich. Ich hatte nicht das Recht eifersüchtig zu sein. Wir waren da nicht zusammen gewesen. Er hatte mich nicht betrogen. Und auch Chester hatte er nicht betrogen. Denn er hatte nichts von Chester gewusst. Leise schloss ich die Wohnzimmertür.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt