Die zwei Touris aus New York

Kapitel 1 - Vom Pech Verfolgt

Berlin, es ist eine warme Sommernacht und ich bin gerade auf dem Weg nachhause. Meine Schicht in der Bar, ist für heute vorbei und ich will jetzt einfach nur noch ins Bett. Es waren mal wieder eine menge Leute da. Gerade jetzt wo auch noch die Sommerferien und die Urlaubs Session begonnen haben, ist der Teufel los. Auf meine Pause musste ich auch mehr oder weniger verzichten, meine Kollegin und Beste Freundin Liana hat sich die ganze Zeit selbst verflucht, dass sie ausgerechnet heute ihr Pumps an hatte. Aber wenigstens hatte ich dank ihr etwas Spaß auf Arbeit heute. Obwohl ich das ja eigentlich immer habe, wenn sie da ist.

Genervt und schwitzend bleibe ich vor der Haustür stehen und krame in meiner Tasche nach dem Schlüssel. Das scheiß Ding liegt immer ganz unten und vergraben unter dem ganzen anderen Zeugs.

Na endlich da ist er ja!!!

Schnell schließe ich die Haustür auf und gehe die Treppen hoch in die zweiten und somit letzte Etage. Etwas außer Atem schmeiße ich meine Schuhe achtlos in den Schuhschrank, der vor meiner Wohnungstür steht. Dabei achte ich auch nicht darauf, dass ich durch den Krach den ich veranstalte, die anderen Hausbewohner eventuell wecke. Schließlich ist es ja bereits schon früh halb sechs.

In meiner Wohnung angekommen, knalle ich den schlüssel auf die Kommode im Flur und meine Tasche fliegt in irgendeine ecke. Ich war schon lange nicht mehr so erledigt, wie heute.

Ich glaube ich verzichte heute auf eine Dusche. Dafür bin ich einfach viel zu müde. Außerdem würde ich bei dem Geräusch von fließenden Wasser sofort in der Dusche einschlafen.

Weshalb ich gleich im Schlafzimmer verschwinde. Doch bevor ich mich in mein Bett schmeißen kann, bleibe ich noch vor meinem Kleiderschrank stehen und suche mir passende Sachen zum schlafen raus.

Ich könnte mich immer noch selbst verfluchen das ich damals in eine Dachwohnung gezogen bin. Denn im Sommer wenn es Temperaturen an die 37°C sind verwandelt sich meine Wohnung regelrecht in eine Sauna.Kurzerhand schnappe ich mir nur ein luftiges Top und ein Slip, und ziehe mich um.

Und nachdem ich mir dann noch aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser geholt und das Licht überall aus und steige in mein kuscheliges Bett. Zufrieden seufze ich und schaue nochmal auf mein Handy um es dann auf stumm zu schalten.

*

Unsanft werde ich aus dem Bett geklingelt. Verschlafen gucke ich auf meine Handy. Was es ist gerade mal acht Uhr. Genervt stöhne ich auf, als es ein zweites mal klingelt. Welcher Vollidiot ist das denn schon wieder? Der kann was erleben.

Fluchend und genervt stampfe ich zur Tür und reiße sie mit einem Ruck auf.

,,Was ist denn, verdam-.", fange ich an, aber als ich sehe um wen es sich handelt, halte ich mich zurück. ,,Guten Morgen Frau Sturmfeld.",begrüßt mich mein Vermieter freundlich und schaut mich mit großen Augen an. Sein Blick geht nach unten und ich runzele meine Stirn.

Was hat er denn...?

Ich folge seinem Blick und schaue an mir herunter. Oh nein...! Jetzt weiß ich warum er mich mit großen Augen ansieht. Ich trage ja nur mein dünnes Top und einen Slip.

Wie peinlich!

Schnell schließe ich meine Wohnungstür, bis nur noch ein kleiner Spalt offen ist und schaue meinen Vermieter peinlich berührt an. ,,Was gibt es denn, Heer Böhme?", frage ich um das Gespräch so schnell wie möglich wieder zu beenden. Zumal ich immer noch verdammt müde bin. Und befürchte das ich gleich hier an der Tür und im stehen einschlafe. ,,Ich habe nur eine wichtige Mitteilung für sie.",sagt er und reicht mir einen Brief. ,,Okay, danke.", gebe ich leise zurück und nehme den Brief entgegen. ,,Schönen Tag noch Frau Sturmfeld.", sagt er. ,,Ja ihnen auch, danke."

Ich schließe die Tür und atme erst einmal durch. Jetzt hat der alte Sack mich auch noch halb Nackt gesehen! Aber eigentlich auch egal,was klingt er mich auch früh um 8 Uhr aus meinem schönen kuscheligen Bett. Der weiß doch das ich als Barfrau arbeite und immer spät nachts erst nachhause komme. Was für ein Penner.

Beruhige dich Daisy! Das bringt sowie so rein gar nichts.

Während ich immer noch im Flur stehe. Betrachte ich das Stück Papier in meiner rechten Hand. Das muss wirklich wichtig sein, wenn es mir Heer Böhme höchst Persönlich Aushändigt. Sonst hätte er es wie immer in den Briefkasten geworfen. Neugierig falte ich das Papier auf und lese mir den Inhalt dieser Mitteilung durch. Doch als ich allein schon den Betreff lese runzle ich fassungslos die Stirn. Ich habe gerade eben mal so ganz nebenbei eine Mieterhöhung bekommen, weil das Treppenhaus und die Keller renoviert werden. Und das dies alle Mieter dieses Hauses betrifft.

Da außer mir nur eine Familie mit zwei Kindern und eine ältere Dame,die einzigen sind die hier Wohnen. Wird es eine saftige Summe sein die wir alle da aufgedrückt bekommen.

Die Arbeiten sollen schon am kommenden Dienstag beginnen. Ich lese weiter und bekomme fast einen Herzinfarkt. Ich kann nicht glauben was ich da lese. Ab den ersten, nächsten Monats werden 100€ mehr fällig.

100€?!!!!! Also jetzt bin ich definitiv wach.

Darf er das überhaupt? Wie soll ich das den bezahlen? Ich komme jetzt schon gerade so um die runden. Noch mehr Lebens Qualität kann ich nicht zurück schrauben. Dann dürfte ich nämlich gar nichts mehr einkaufen. Noch nicht einmal Lebensmittel.

Ich bin am Arsch... Eindeutig am Arsch!!!

Ich muss mir unbedingt was einfallen lassen. Vielleicht nehme ich noch einen zweiten Job an. Doch finde ich bis dahin aber einen Job? Wohl kaum. Den schließlich habe ich nicht mal mehr als eine Woche Zeit.

Also was bleiben mir noch für Optionen?

In Gedanken, laufe ich in die Küche und hole eine Tasse aus dem Schrank. Routiniert stelle ich die Tasse in die Kaffeemaschine und schalte diese ein. Abwesend beobachte ich wie die warme-dunkle Flüssigkeit in die Tasse fließt. Und nach wenigen Sekunden voll ist. Ohne weiter darüber nachzudenken nehme ich sofort einen Schluck. Was ich aber im gleich Moment bereue.

Heiß,heiß, heiß...

Verdammt ist die brühe Heiß. Super, der Tag fängt ja gut an. Zuerst klingelt mich mein Vermieter aus dem Bett und sieht mich auch noch halb Nackt. Dann erfahre ich das ich 100€ mehr Miete ab nächsten Monat bezahlen muss. Und jetzt verbrenne ich mir auch noch meine Zunge und meine Lippen an dem scheiß Kaffee. Zur Zeit häufen sich die schlechten Tag bei mir.

Was für ein Pech ich doch immer habe.

Und das alles nur, weil ich überlegt habe, wie ich schnellst möglich anmehr Geld komme. Doch mir fällt einfach nichts ein. Aber ich könnte ja mal Liana fragen, ob sie eine Idee hat?!

Sie hat mir schon so einige male geholfen.