Eragon verließ sein Arbeitszimmer, schritt durch den Korridor seines Hauses und betrat Aryas Arbeitszimmer. Die Elfe saß noch an ihrem Schreibtisch blickte gedankenverloren auf den kleinen Spiegel, der nur noch ihr eigenes Gesicht zeigte.
Eragon trat neben seine Gefährtin, ging in die Hocke so dass er mit der Elfe auf Augenhöhe war und legte den Arm um sie.
Bereits nach wenigen Augenblicken eröffnete sich für ihn der smaragdgrüne Ozean von Aryas Augen. So wundervoller Anblick auch war, ihm entging nicht eine leise Note von Unsicherheit im Blick seiner Gefährtin.
"Geht es dir gut? erkundigte er sich.
Die Elfe schlug kurz den Blick wieder, lächelte und sagte:
"Marlena Art augenblicklich vermutet, dass ich sie nur zurecht weisen wollte. Ich komme nicht umhin mich zu Fragen ob ich als Mutter versagt habe wenn meine Tochter von mir nichts als Strenge erwartet."
Nun weiß an Eragon zu Lächeln und mit dieser Gewissheit schüttelte er den Kopf.
"Ich würde eher sagen, dass unsere kleine Prinzessin die Tochter ihrer Mutter ist."
Arya hob eine Augenbraue. Mehr war nicht nötig um von Eragon eine Erklärung zu fordern.
Der Anführer der Reiter erhob sich und setzte sich auf die Kante von Aryas Schreibtisch.
"Marlena mag was ihre Gefühle betrifft ein wenig offener sein als du mein Stern aber eine Charaktereigenschaft hat sie ganz eindeutig von dir geerbt. Ihr beide das gleiche Pflichtbewusstsein. Wenn unsere Tochter eine Aufgabe übernimmt, dann versucht sie stets sie auf die beste ihr nur mögliche Weise zu erfüllen. Dabei ist sie ihr eigener, schärfster Kritiker. Ich bin mir sicher, dass sie bei sich selbst die Verantwortung für jede noch so kleine Unregelmäßigkeit bei der Prüfung im Norden gesucht hat. Stimmt's?"
Arya lachte leise.
"Siehst du?" fuhr Eragon fort. "Die Tochter ihrer Mutter."
Die dunkelhaarige Elfe Verlierer Dankbarkeit für die Worte ihres Gefährten dadurch Ausdruck, dass sie sich erhob und ihn zärtlich küsste.
"Wie ist es dir nur gelungen ein so weiser Mann zu werden?" fragte Arya schmunzeln als sie sich wieder voneinander trennten.
Eragon lächelte und dann die Arme um die schlanken Hüften seiner Gefährtin.
"Muss wohl ein natürliches Talent sein. Vielleicht gelingt es mir ja, dass eines Tages auch an ein Kind weiterzugeben."
"Du kannst dir also vorstellen weitere Kinder mit mir zu haben?"
Die Frage verblüffte Eragon etwas. Zweifelte Arya in seinen Gefühlen für sie?
"Natürlich! Du etwa nicht?"
"Doch, doch!"
Das warme Lächeln der Elfe war Balsam für Eragons Seele.
"Bisher hast Du mit mir nun die über dieses Thema gesprochen."erklärte sich Arya. "Das hat mich etwas in Erstaunen versetzt. Nachdem was ich über Menschen weiß gilt eine kinderreiche Familie als Zeichen einer erfolgreichen Bindung."
Eragon schüttelte den Kopf und zog die Elfe noch etwas näher an sich.
"All diese Sommer die wir gemeinsam verbracht haben und trotzdem verstehen wir uns manchmal noch falsch. Mein Stern, ich habe deshalb nicht von weiteren Kindern gesprochen, weiß, dass dein Volk nicht so fruchtbar ist die dass meine. Ich wollte auf keinen Fall, dass es so wirkt als würde ich dich unter Druck setzen. Ein Kind ist etwas besonderes und wundervolles bei deinem Volk und du hast mir bereits die perfekte Tochter geschenkt. Ich habe befürchtet, dass es fast als undankbar ansehen würdest wenn ich mehr fordere."
Arya erwiderte Eragons Lächeln legte ihre Stirn gegen seinen.
"Du hast recht. Wir werden uns einfach vom Strom der Zeit treiben lassen und dankbar entgegennehmen was das Schicksal für uns bereithält. Sollte uns noch einmal ein Kind geschenkt werden, wird es auf jeden Fall geliebt werden."
"Und Eltern haben die sich lieben." fügte Eragon hinzu. "Wo wir aber gerade von unserer engelsgleicher Tochter sprechen. Wie geht es Marlena?"
"Willst du nicht eher wissen ob du bei einem gewissen jungen Drachenreiter dieses menschliche Ritual des "Hosenboden stramm ziehen" vollführen musst?"
Eragon lächelte ein wenig beschämt und nickte dann.
"Ich denke ich kann dich beruhigen Liebster." schmunzelte Arya. "Marlena geht es recht gut. Sie, Keanai und unsere neueste Novizin Svenaja haben sich ausgesprochen. Sie unterstützt es, dass Keanai und Irucan zunächst von Narie und Marek in Cosaria ausgebildet werden. Ich denke das Abstand in ihrem Fall wirklich das beste ist. Das Vertrauen in ihre jungen Beziehung hat etwas gelitten und etwas Zeit ist das was beide brauchen. Mit Svenaja scheint sie sich bereits recht gut zu verstehen. Ich denke es wird keine Probleme zwischen unserer Tochter und ihrer Schülerin geben. Was Marlena mehr über dieses Mädchen aus dem Norden erzählt hat klingt auch recht viel versprechend."
"Das beruhigt mich. Ich war wirklich in Sorge was unseren kleinen Stern betrifft."
Eragon spürte wie Arya sanft über seine Wange strich. In ihrem Blick erkannte er Verständnis für seine Gefühle. Eragon wusste welche Schmerzen ein gebrochenes Herz einem bereiten konnte und es erleichterte ihnen, dass Marlena offenbar nicht so schwer verwundet worden war wie er befürchtet hatte.
"Was wusste Burod eigentlich zu berichten?" erkundigte sich die Elfe nach einem kurzen Augenblick der Stille.
"Leider nicht viel." räumte Eragon ein und begann seine Gefährtin von der zurückliegenden Unterhaltung zu berichten.
Nachdem er geendet hatte schwieg Arya einen Moment, löste sich von ihm und schritt nachdenklich durch ihr Zimmer.
"Viel ist es in der Tat nicht aber beunruhigend." murmelte sie schließlich. "Fanatismus ist allerdings wirklich eine der wirkungsvollsten Methoden seinen Geist zu schützen. Was das Bewusstsein des Zwergs angeht, dass er vielleicht nur noch einen begrenzten Zeitraum durchhalten muss, so würde ich gerne glauben, dass er nur mit einem weiteren Anschlag auf sein Leben rechnet. Offensichtlich haben die Mitglieder dieses dunklen Kultes keine Angst vor dem Tod. Um seinen Glauben nicht zu verraten würde dieser Zwerg einen weiteren Anschlag auf ihn vielleicht sogar begrüßen."
Eragon hatte die Worte seiner Gefährtin genau verfolgt und ihm war nicht entgangen, dass sie betont hatte, sie würde gerne glauben, dass das die Hintergründe für die Einstellung des gefangenen Zwergs sein.
"Dein Gefühl sagte aber, dass mehr dahinter stecken könnte oder?" erkundigte er sich.
Die andere Drachenreiterin nickte.
"Ich wünschte, ich könnte dieses Gefühl abschütteln aber die Tatsache, dass der Zwerg Gintar ganz offensichtlich etwas gesucht hat als er sich in die Magierschule eingeschlichen hat und die Tatsache, dass man ihm immer noch nicht habhaft werden konnte sind Faktoren die wir nicht außer Acht lassen dürfen."
Eragon nickte. Wie üblich hatte seine Gefährtin Recht.
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Eragon Buch 7 - Im Wandel der Zeiten
ФанфикEragons Tochter bricht auf um die wundersame Welt von Alagaesia zu erkunden. Diese Geschichte Gehört nicht mir. Sie Gehört dem Account Traeumer von FF.de. Ich habe die Erlaubniss diese Geschichte, in seinem Namen, hier auf Wattpad zu Veröffentliche...