**Kylos Sicht**Noch immer standen Rey und ich alleine auf dem Landedeck. Keiner von uns sprach auch nur ein Wort. Ich hätte eigentlich schon längst bei den anderen im Versammlungsraum sein müssen, doch etwas hielt mich davon ab, mich von Rey zu entfernen. Es war wie ein unsichtbarerer Sog.
Irgendwann hielt ich diese Stille zwischen uns nicht mehr aus und wollte gerade zu einem Satz ansetzen, als Rey mir zu vor kam.
»Weißt du, was das plötzliche auftauchen von den Rittern der Ren zu bedeuten hat?«, fragte sie mich.
»Nein«, gab ich als kurze Antwort zurück. Ich drehte mich zu ihr um und bemerkte, dass sie mir den Rücken zu gewandt hatte.
»Es tut mir leid Rey, aber du muss wieder zurück in das Zimmer«, sprach ich.
»Was wieso?«, fragte sie mich entsetzt und drehte sich wieder zu mir.
»Ich muss jetzt in den Versammlungsraum und da hast du nichts zu suchen«, sagte ich leicht angespannt.
»Schon klar, weil ich natürlich zum Widerstand gehöre«, gab Rey bissig zurück.
»Ja, genau deshalb. Es ist sowieso schon ein Verstoß, dass du zusammen mit mir in einem Zimmer der Ersten Ordnung wohnst, anstatt wie es vorgeschrieben ist in einer Zelle!«, sprach ich nun etwas lauter.
»Das ist aber gnädig, dass ich mit dir in einem Zimmer sein darf und nicht in einer Zelle sitzen muss!«, sagte Rey nun zickig zu mir.
»Du solltest etwas dankbarer sein, dass du dich hier so frei bewegen kannst. Wäre Snoke noch am Leben, würdest du wahrscheinlich wieder an einem der Eisenstühle gefesselt sein!«, schrie ich wütend durch die Halle. Rey zuckte kurz zusammen, doch dann verzog sie das Gesicht und schrie ebenfalls zurück.
»Dankbar? Ist das wirklich dein Ernst? Dankbar dafür, dass ich gezwungen werde hier zu bleiben?«, brüllte sie mich an, machte eine kurze Pause und gab noch eine bissige Anmerkung von sich: »Ach und übrigens Ben, unter der Herrschaft von Snoke wäre ich nicht wie du sagst an einem dämlichen Stuhl gefesselt, sondern wäre schon längst tot! Also erzähl du mir nicht was von Dankbarkeit. Du bist derjenige, der uns das alles hier viel schwerer macht!« Ich ballte meine Hände zusammen. Langsam hatte ich genug von Reys Vorwürfen. Ständig musste ich mir anhören, dass ich an allem Schuld sei.
Schon früher war Rey sauer auf mich, dass ich nicht zurück zum Widerstand gekommen war. Aber wer gab ihr das Recht alleine sauer zu sein? Ich hätte genauso wütend sein können, dass sie nicht zu der Ersten Ordnung gekommen ist.
Aber das war ich nicht. Selbst, als sie mir die Narbe mit dem Lichtschwert von Luke in meinem Gesicht zugefügt hatte, war ich ihr nicht lange böse.
Ich wusste, dass Rey nicht aufhören würde Gründe zu suchen, um ihr Ziel zu erreichen und mit zum Versammlungsraum kommen zu können aber das konnte ich nicht zulassen.
Also hob ich meine Hand und fing Rey, die schon in der nächsten Sekunde in sich zusammen sackte auf.Nachdem ich Rey zurück in unser Zimmer gebracht hatte, machte ich mich auf den Weg zum Versammlungsraum. Als ich vor dem Raum stand, vernahm ich eine Stimme hinter der Tür. Es war General Hux. Er sprach so laut, dass ich klar und deutlich hören konnte, über was er sprach. Es schien so, als ob er die Versammlung schon eröffnet hatte. Wütend trat ich in den Raum.
»Wie ich sehe haben Sie schon mit der Besprechung angefangen«, sagte ich grimmig zu dem Rothaarigen General.
»Nun, da Sie wieder einmal mit dieser Schrottsammlerin beschäftigt waren und das etwas dauern kann, bis Sie fertig sind mit ihr, habe ich beschlossen schon mit der Versammlung anzufangen«, erklärte mir Hux. Ein leises Gelächter fuhr durch den Raum.
Ich merkte, wie die Wut in mir stieg. Wagten es meine Untergebenen wirklich über mich zu lachen? Doch als ich bemerkte, von wem das Gelächter kam, entspannte ich mich wieder etwas.
Es waren die Ritter von Ren. Ich war dieses Verhalten von ihnen gewöhnt. Schon früher zu Zeiten, als wir noch Schüler von Luke waren, ließen sie es sich nicht nehmen, mich bei jeder kommenden Gelegenheit mit irgendeiner Aktion zu verhöhnen.
Mit einem leicht genervten Blick, marschierte ich auf General Hux zu und sprach: »Jetzt bin ich hier und Sie können sich zu den anderen in dem Raum setzen, denn hier auf diesem Platz haben Sie nichts verloren«, sprach ich erbost zu dem dürren Mann neben mir und sah ihn mit zu gekniffenen Augen an. Als dieser endlich aus meinem Blickfeld verschwand, wandte ich mich zu den Rittern von Ren.
»Ich bin gespannt, was euer Anliegen ist, hier einfach bei der Ersten Ordnung auf zu tauchen und uns somit von unseren Plänen abzuhalten«, sagte ich zu den düsteren Gestalten im Raum.
»Jetzt sei doch nicht so ein Spielverderber Kylo. Dürfen wir einen alten Freund nicht begrüßen?«, sprach einer der Ritter zu mir und trat ein paar Schritte auf mich zu.
»Das hat nichts mit Spaß zu tun, Tjark«, sagte ich zu dem Ritter. Dieser zuckte leicht bei seinem Namen zusammen.
»Ihr tretet mir nach Jahren wieder unter die Augen und scheint immer noch nicht verstanden zu haben, dass ich euer Anführer bin!«, gab ich leicht wütend von mir. Langsam riss mir der Geduldsfaden. Was glaubten sie eigentlich mit wem sie hier sprachen? Ich musste schon früher ihre nervigen Sticheleien ertragen, das war auch einer der Gründe wieso ich so viele von Lukes ehemaligen Schülern umgebracht hatte.
Die restlichen, die ihren neuen Meister akzeptierten, halfen mir und Schluss endlich zerstörte ich Lukes Tempel. Für all das trug Luke selbst die Schuld. Er war bereit seinen eigenen Neffen für die helle Seite zu töten. Nur damit er beruhigt sein konnte und sicher wusste, dass Frieden in der Galaxis Herrschte. Aber meine schwachen Eltern waren genauso daran Schuld.
Mein Vater Han Solo, der sich fast täglich mit meiner Mutter Leia Organa Solo gestritten hatte. Das fing damit, an als die Macht in mir erwachte. Erst war es nichts besonderes, da sie wussten, dass sie irgendwann in mir sowieso erwachen würde. Aber als es dann soweit ging, dass ich diese Macht in mir immer weniger unter Kontrolle hatte, riss ein Stück unserer Familie ab, verschwand ins Dunkle und kam nie wieder zurück.
Als meine Mutter nicht mehr weiter wusste, schickte sie mich zu Luke, in der Hoffnung ich würde endlich lernen mit der Macht umzugehen und ebenso mich unter Kontrolle zu haben. Mein Vater war anderer Meinung.
Er hielt nichts davon mich zu einem Jedi Meister zu schicken, nur um mich besser kontrollieren zu können. Leider lag meine Mutter falsch damit mich zu meinem Onkel zu schicken. Dieser Schritt brachte mich nur noch näher zur Dunklen Seite und als Luke dann auch noch sein Lichtschwert gegen mich erhob, war auch der letzte Schritt zur Dunkelheit getan. Ich stand nun mit beiden Beinen im dunklen und wollte nie wieder zurück. Nie wieder zu der hellen Seite, zu Luke und auch nicht mehr zu meinen Eltern.Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie nun einer der Ritter mit verschränkten Armen vor mir stand.
Erst als ein lautes Geräusch ertönte, schreckte ich aus meinen Gedanken und blickte die vermummte Gestalt an, die in der rechten Hand ein Rohr hielt und damit anscheinend auf einen der Tische geschlagen hatte, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
»Du nennst dich also Anführer? Was stellst du dir denn vor, was ein Anführer macht? Blöd vor sich hin zu träumen und nichts gegen den Widerstand zu unternehmen? Wir sind hier hergekommen um genau diese Situation zu ändern. Alle hier warten nur drauf den Widerstand das Licht auszupusten und das Einzige, dass sie daran hindert bist du!«, schrie mich die schmale Person zusammen.
Das war genug. Von einem Winzling brauchte ich mich bestimmt nicht zu rechtfertigen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich und mit zusammengepressten Zähnen sprach ich: »Euer Aufenthalt ist hiermit beendet.« Keiner hatte die Möglichkeit etwas dagegen zu sagen, da ich schon in der nächsten Sekunde aus dem Raum verschwand.———————————
Ich habe es endlich wieder geschafft ein Kapitel zu schreiben. Es tut mir leid, dass es so gedauert hat, aber ich hatte momentan nicht wirklich die Zeit und Motivation zu schreiben. Aber ich versuche jetzt wieder regelmäßiger Kapitel zu veröffentlichen.
DU LIEST GERADE
THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanfictionDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...