Kapitel 2

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*VERGANGENHEIT*

Im Transporter redeten alle Männer ganz durcheinander entweder auf Arabisch oder Russisch. Mir liefen stumm die Tränen die Wange hinunter, da ich durch die spritze mich weder bewegen noch sprechen konnte.

Die fahrt dauerte knapp 30 Minuten und das weiß ich so genau, weil ich dreißig mal bis sechzig gezählt habe um mich zu beruhigen. Ich hörte zwar nicht auf zu weinen oder war weniger Ängstlich, aber ich war abgelenkt von den Männern. Und wenn ich ehrlich bin mache ich das heute auch immer um mich zu beruhigen, das Zählen meine ich. Jedenfalls als wir dann ankamen stiegen die Männer aus und einer trug mich mit rein. Drinnen schmiss er mich schon fast auf den boden und am liebsten hätte ich vor schmerzen geschrien, so weh tat das.

Ich sah auf, konnte mich aber immer noch nicht bewegen. Ich sah einen Älteren Mann der wo in der Mitte des Saales hockte, neben ihm zwei Männer die Anfang zwanzig vielleicht sind. Ihre Kleidung war zerissen, sie hatten Narben am ganzen Körper - jedenfalls dort wo ihr Körper nicht bedeckt war- und sie waren vollkommen verdreckt. Alle unterhielten sich auf Russisch oder Arabisch, wie die Männer davor schon im Auto, Sie sahen mich alle abwechselnd an besonders der Mann auf dem Stuhl. Ich glaubte das dass der Anführer war, was sich auch bestätigte, er sah mich nämlich mit einem dreckigen grinsen im Gesicht an und ich eckelte mich.

"Haltet alle jetzt die Klappen!" schrie der Mann nun so das auch ich es verstand und alle anderen verstummten. Er stand auf und ging zu mir, bügte sich vor mir und nahm mein Kopf in seine Eckligen Finger. "Wascht sie und kleidet sie ein, sie isst mit mir heute. Morgen fängt das training an, ich hoffe das du es durchhaltetst. Du bist ein hübsches kleines Ding" grinste er und ich weinte nur noch mehr. Dan lies er mein Kopf los und er knallte auf den Boden, erstand wieder auf und setzte sich auf sein Stuhl. Einer der Männer neben ihn packte mich und warf mich über seine Schulter, einer der Typen die mich her brachten gingen mit uns nach draußen. Ich wollte es nicht und wollt schreien und weinen, doch ich konnte nicht obwohl ich langsam meine Finger wieder spüren konnte.

Aber ich wusste was jetzt kommt. Sie zogen mich aus und fassten mich Überfall an, wo sie wollten und ich konnte nur da liegen und zuschauen.

*HEUTE*

Ich hörte meinen Eltern noch eine Weile zu, ging dann aber langsam Richtung Café wo ich der Alten Dame half die es Betrieb. Ihr Enkel half ihr zwar auch immer, doch er Studierte Kunst und konnte auch nicht immer weshalb ich half wenn ich Zeit hatte.

"Hey Layla, du brauchst uns heute nicht helfen. Marie arbeitet jetzt auch hier und hilft meiner Oma, also sind wir heute genügend und los ist auch nicht so viel, aber danke" sagte Nick lächelnd als ich ankam. Ich nickte nur langsam und sah mich um "Nagut, ihr habt ja meine Nummer wenn was ist.". "Ja Layla, was hast du jetzt vor?" fragte er lächelnd, wärend er ein paar Kaffee's machte. "Trainieren wahrscheinlich.". "Ach komm, du brauchst doch nicht trainieren. Ich mache dir erstmal ein Kaffee und wir reden noch ein bisschen." grinste er, doch ich schüttelte meinen Kopf. Ich wusste das seid ich ihn gefragt habe um ein Job hier, dass er mehr von mir will als nur Freunde, doch ich kann noch nicht und will nicht so etwas eingehen. Er ist wahnsinnig nett und hat noch nie etwas in der Richtung gesagt, doch ich sehe wie er mich manchmal ansieht wenn er meint das ich nicht hinsehe.

"Oh doch du hockst dich da jetzt hin, ich bringe noch schnell die Kaffee's weg und bin dann bei dir". "Oh Nick du brauchst wirklich nicht bei mir bleiben, ich sehe doch das du was zu tun hast" sagte ich leicht lächelnd. "Nein ich muss nur den Kaffee den Gästen bringen und dann bin ich ganz für dich da." sagt er und ist schon verschwunden. Ich lachte leicht und setzte mich dann an die Theke und sah mich um. Es war nicht viel los, darum kann Nick wohl auch mit mir reden. Allerdings weiß ich nicht warum er mit mir reden will, ich meine soviel habe wir sonst auch nicht geredet und ich bin auch nicht interessant, jedenfalls in dem Leben wo ich mir ausgedacht habe. Denn ich sage ihm ganz bestimmt nicht was ich die letzten neun Jahre gemacht habe und wo ich war, besonders nicht mein erstes Jahr.

"So welchen Kaffee magst du? Der geht aufs Haus, nur das du es weißt" grinste er als er wieder bei mir hinter der Theke war. "Ich nimm einen ganz normalen Latte, danke". "Kein Problem Kleine" sagt er und ich zuckte zusammen. "Bitte nenn mich nicht Kleine, das erinnert mich an schlimme Zeiten" eigentlich an sehr schreckliche Zeiten. Beim Training haben mich auch sehr viele Kleine genannt, aber das fand ich anfangs nicht schlimm. Nur als ich dan die Speziellen Aufträge von Achslém machen musste hasste ich das. Wie die Männer mich immer ansahen, dreckig und Pervers. Als hätten sie noch nie eine nackte Frau gesehen, allerdings hatte ich bei jeden Auftrag schreckliche Schmerzen und anfangs habe ich noch geweint und mich beschmutzt gefühlt. Das habe ich zu unterdrücken gelernt, da ich es musste.

"Layla? Hörst du mir überhaupt zu? Was ist los, du siehst so bedrückt aus" sagte er besorgt und stellte den Latte vor mich.

"Nichts Nick, danke" sagte ich und lächelt ihn leicht an. "Das sieht aber nicht nach nichts aus". "Nick du weißt das ich nicht über meine Vergangenheit Rede und genau daran habe ich gerade gedacht. Also lass es gut sein und Frage bitte nicht weiter nach" er nickte und wir redeten noch eine Weile mit einander, bis ich heim ging.

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