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Carla.

„Hey Alban", flöte ich in das Mikrophon meines Telefons und grinse dabei auf.

„Carla?", fragt er überrascht. „Loqk aller. Was geht ab? Geht's dir gut? Wie läuft so das Leben?"

Ich bin selbst überrascht, dass ich mich so gut mit dem Bruder meines Freundes verstehe. Aber umso besser für mich. Oder unsere Zukunft.

Dennoch bin ich überfordert mit seinen Fragen an mich. „Kadale, shqiptar", sage ihm lachend, dass er langsam machen soll und sehe auf meinem Notebook, wo sich eine Seite im Internet zeigt. „Mir geht's gut, hoffe dir auch?"

„Bestens", lacht er. „Konntest du Dardy nicht erreichen, oder warum rufst du mich an?"

Ich grinse auf, denn es war geplant, dass ich ihn und nicht seinen Bruder anrufe. „Nö nö. Ist schon richtig so."

„Okay", sagt er verwirrt. „Was willst du dann von mir?" Nett.

„Also, wo soll ich anfangen?", beginne ich und stütze mich an meinem Schreibtisch ab. Dabei schaue ich mir weiterhin die Bilder des Zimmers an, für welches ich mich entschieden habe. „Du weißt ja, dass Dardan und ich uns immer wegen dem Geld streiten."

„Jaa", erwidert er und zieht das Wort belustigt in die Länge. „Warum? Was hast du vor?"

„Ich will nur wissen, ob er die Zeit dafür hat, mal ein Wochenende zu verreisen. Also innerhalb Deutschlands", erkläre ich ihm dann. „Und ich möchte ihn damit überraschen."

„Er wird dich hassen", gibt er zurück und lacht leise in den Hörer. „Aber ich denke schon, dass er Zeit haben wird. Sein Album ist so gut wie fertig und so ein Ausflug würde ihm nicht schaden."

Ich lächle, denn ich freue mich, dass es klappt. Dardan hat es verdient, mal eine Auszeit zu haben.

„Perfekt, das heiß ich kann buchen und später dann bei ihm vorbei schauen und es ihm sagen", sage ich glücklich und beginne schon mit der Buchung.

„Wohin geht die Reise?", will er wissen. „Jetzt sag nicht Hamburg oder so. Da waren wir schon oft genug."

„Nein", grinse ich auf und klemme mir mein Handy zwischen Ohr und Schulter. „Zum Europapark."

„Uhhh", höre ich ihn sagen und lache. „Wird ihm gefallen. Aller, erst Berlin, jetzt dahin. Könnt ihr mich adoptieren?"

Ich krause mit der Nase und schüttle dann den Kopf. „Du willst, dass dein eigener Bruder dich adoptiert? Alles klar, Mushkolaj."

Alban lacht auf. „Ja, wieso nicht. Wohin geht's als nächstes? Kosovo? Italien? Amerika? Ich bin sowas dabei."

„Bitte verzieh dich, budall", lache ich und schließe die Buchung ab.

Shuj bre", erwidert er mein Lachen. „Sag Bescheid, was Dardan davon hält und erzähl mir auch, wie er ausgetickt ist, weil du bezahlt hast."

„Klar, mache ich", mit diesen Worten legen wir auf und ich mache mich fertig, um bei meinem Freund vorbei zu schauen.

Heute ist schon Donnerstag und ich habe für nächste Woche gebucht. Hoffentlich hat er für das Wochenende nichts geplant.

Schnell ziehe ich mir eine schwarze, weit geschnittene Jogginghose, sowie einen gelben Pullover an. Ich schnappe mir noch aus dem Drucker die Papiere, dann meine Schlüssel und mein Handy, ehe ich in den Flur gehe.

Mit meinen Eltern habe ich die ganze Woche lang über diesen Trip gesprochen. Mein Vater war nicht einverstanden damit, dass ich schon wieder mit Dardan irgendwo hin fahre und mit ihm ein Bett teile. Ich weiß, dass er sich einfach nur Sorgen um mich macht und das, obwohl er Dardan schon kennengelernt hat. Aber ich will das so sehr, dass er es mir letztendlich - vor dem Telefonat mit Alban - erlaubt hat.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt