Die Parkbank an der Isar

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Noch völlig geflasht von den vergangenen zwei Stunden saß das rothaarige Mädchen auf dem Gehweg und fixierte ein verwelktes, braunes Blatt.Als dieses vom Wind hinfort getragen wurde, hob sich ihr Blick leicht.

„Hey, alles okay mit dir?"

In der Dunkelheit zeichnete sich ein schwarzer Umriss ab, die Stimme war vertraut.
„Jako, das Konzert war wirklich total schön. All diese Emotionen, das Gefühl eine Familie zu sein – unglaublich!"

Der junge Mann ließ sich neben ihr nieder, das schwache Straßenlicht brachte seine Umrisse und Augen zum Vorschein.

„Danke, das freut mich.", ein Lächeln umspielte die Lippen der Beiden.„Jedoch hast du meine Frage noch nicht be-"

„Mir geht's so gut wie noch nie.", unterbrach sie ihn.

„Du heißt Yasmin, nicht wahr?".

Als Antwort nickte das Mädchen.

Stille bildete sich und wie eine Art Seifenblase legte sich das Gefühl vonVertraut- und Verbundenheit über die Beiden. Sie saßen einfach da und lauschten dem Lachen, Reden und Flüstern um sich herum. Komischerweise kamen genau dann keine Fans zu dem Musiker, als wüssten sie, wie wichtig dieser Moment wohl für ihn war.

„Komm mit.", er stand auf, griff ohne zu fragen nach ihrer Hand, zog die Rothaarige hoch und lief zielsicher in eine Richtung.

„Wohin gehen wir?"

„Das wirst du schon sehen."

„Jako...?",murmelte sie unsicher, der Sänger blieb stehen und sah in ihreAugen.

„Hab keine Angst."

Ihre Hand drückte er zur Verdeutlichung sanft.

Immer weiter ging es in die Nacht, die Geräusche des Straßenverkehrs von München wurden von Meter zu Meter leiser und wichen einem leichtenRauschen. Auf einmal stoppte Jakob und setzte sich auf eine Bank, direkt an der Isar. Yassi nahm neben ihm Platz, die Idylle war unbeschreiblich.

„Warum bist du mit mir hier her?"

„Ich weiß es nicht, ich wollte einfach etwas Ruhe, um mit dir zu reden. Du... bist mir aufgefallen."

„Aufgefallen...in welchem Sinne?"

Die noch minimale Silhouette der untergehenden Sonne spiegelte sich in den leichten Wellen, die ans Ufer schwappten.

„Weiß nicht, die Story, die du vorhin erzählt hast, wie du zu uns gefunden hast, hat mich einfach berührt. Was du zusammen mit unserer Musik durchgestanden hast. Klingt zwar irgendwie bescheuert, aber du siehst so unschuldig aus, du hast es nicht verdient von Menschen so systematisch zerstört zu werden."

„Naja, ich hätte das auch verhindern können. Aber ich hab in dem Moment nicht gesehen, wie sehr ich abhängig von ihnen, beziehungsweise ihm bin."

„Aber trotzdem. Ahh, das killt mich."

Wild fuchtelte der Braunhaarige mit den Händen artikulierend herum.

„Alsodie Moves machen das auch nicht besser.", schmunzelte sie undbegann zu lachen, Jako stieg mit ein.

Da war es wieder. Diese Blase, die sich über die Beiden legte und sie umhüllte, sie von der Außenwelt abschnitt.

Der leichte Schein von der Straßenlaterne war perfekt für Yasmin, um die Gesichtszüge des Sängers genauer zu betrachten. Sich die braunen Augen einzuprägen, das leichte Lächeln zu betrachten. Die Zeit schien still zu stehen, einzig und allein zählte der Moment,die spürbare Energie und Zweisamkeit.

Es schien, als würde der Moment für immer andauern, bis sich dieRothaarige aus dem Bann löste.

„Müssen wir nicht langsam wieder zurück? Ich meine, ihr müsst doch bestimmt weiter", räusperte sie sich.

„Ähm, ja klar. Hast du Bock vielleicht mitzukommen? Also mit zu den Jungs. Ach Quatsch, du hast bestimmt keine Zeit mehr", nervös stand Jakoauf, blickte hin und her.

Das Mädchen runzelte die Stirn. Hatte sie eben Jakob Joiko nervös gemacht? Quatsch, da musste sie sich irren. Das war bestimmt wegen etwas anderem.


„Tatsächlich hab ich noch Zeit. Also wenn du möchtest, gehe ich gerne noch mit."

Ein breites Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

„Dannmal hin! Ich hoffe, die sind nicht allzu sauer. Felix könnte mirvielleicht den Kopf abreißen."

„Du meinst uns. Ich werfe mich einfach schützend in die Schusslinie!",scherzte Yassi und konnte ihm ein Lachen entlocken.


„Klingt gut."

Beide standen auf und liefen zusammen zurück zum Backstage. Unterhielten sich über kleine, belanglose Themen und stiegen währenddessen dieTreppen zum Privatbereich hinauf.

„ManJako, wo- Oh", schnauzte ihn Felix an, bis er die Rothaarige sah und stockte. „Yassi, oder?"

„Ich dachte nicht, dass du dich an meinen Namen erinnerst, aber richtig.",freute sie sich.

„Warum bringst du sie mit?", mischte sich nun auch Andre ein.

„Ich weiß nicht. Wir haben uns eben am Fluss ein bisschen unterhalten,richtig gut verstanden und ich dachte-"

„Ach deswegen bist du ohne Bescheid zu sagen abgehauen? Dir ist ganz genau bewusst, dass du mithelfen hättest müssen. Andre, Tommy, David und ich mussten alles alleine abbauen. Sogar deine geheiligten Gitarren haben wir weg geräumt."

„Tut mir leid", murmelte Jako kleinlaut.


„Denk das nächste Mal auch an uns und nicht nur an potentielle Freundinnen.", damit deutete er auf das Mädchen, die augenblicklich einer roten Tomate glich.

„Felix!",auch der Braunhaarige errötete leicht.


„Ich hätte Jakob nicht ablenken sollen, entschuldigt. War nicht meine Absicht, aber wir haben uns echt gut unterhalten und dann irgendwiedie Zeit vergessen. Vielleicht sollte ich doch besser gehen", warf sie nun ein.



So, damit hallo an Alle! Ich hoffe, euch hat das erste Kapitel gefallen. Ich weiß noch nicht wirklich, wie lange die Geschichte werden wird und was alles noch passieren wird, das wird die Zeit zeigen.

Wenn euch das Kapitel gefallen hat dann schreibt doch bitte eine Bewertung. Ich würde mich total darüber freuen!

Something called loveWhere stories live. Discover now