Kapitel 12 - Der Menschenfreund

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Bei allen neun Welten! Wieso musste immer mir so etwas passieren? Thor mischte sich weiß bepinselt unter die Schauspieler - ohne größere Dramen - und ich teleportierte einmal blind und stieß dabei gleich gegen einen Sumo.

Mein plötzliches Auftauchen und noch die andere Konsistenz meines Asenkörpers schubsten ihn aus der Reihe. Mit zusammengezogenen Brauen drehte er sich zu mir um. Für einen Lidschlag zeichnete sich Überraschung auf seinem Gesicht. Klar, wenn ich wenigstens wie Thor ausgesehen hätte – aber so...

Begeisterung klang in meiner Stimme, während ich die Arme öffnete, als wollte ich ihm etwas darbieten. Ich strahlte ihn so an, dass ich mir sicher war, er hätte alle meine weißen Zähne zählen können, bevor ich mein Haupt ehrfürchtig neigte.

»Ureshī odorokidesu. Dakara koko de watashi wa yūmeina sumou Mito yukata ni aimasu. Watashi no saiai no aisatsu.« (Welch freudige Überraschung. So treffe ich hier den berühmten Sumo Mito Yukata. Meinen innigsten Gruß.)

Seine Körperhaltung sprach von Verwunderung, was mich wieder in sichere Gefilde brachte.

»Anata wa watashi o ninshiki shimashita ka?« (Du hast mich erkannt?)

»Mochiron - hai - sore ga watashitachi ga koko ni kita yuiitsu no riyūdesu. Sono uwasa wa anata no yōshi ni tsuite katatta.« (Selbstverständlich – ja – nur deshalb sind wir hierhergekommen. Die Gerüchte sprachen von Eurem Erscheinen.)

Er nickte mir großzügig zu und entließ mich weiteren Worten und Taten, in dem er seinen Platz in der Reihe wieder einnahm. Ich wandte mich schnell um und sah Thor, eine Hand in die Seite gestützt, die andere den Griff Mjölnirs umklammernd.

Unfassbar!»Kennst du hier jeden in Japan?«

»Nein, ich kenne nicht einmal ihn – aber als wir für den Eintritt anstanden, hat sein Stall angerufen und für ihn reserviert.«

»Und woher wusstest du, dass es dieser hier ist?«

»Sumo dürfen nur mit Kimono ihren Stall verlassen. Er ist der einzige der einen trägt.«

Ich schüttelte ungläubig mit dem Kopf. »Was du alles weißt. Lass uns mit Mjölnir nach New York fliegen. Vielleicht wird deine Magie benötigt und so ein großer Sprung könnte sie schwächen.«

Auch das noch! Ehe ich etwas darauf erwidern konnte fand ich mich in Thors Griff. Als er Mjölnir schleuderte ging ein Raunen durch die Menschenmenge und unzählige Smartphone-Kameras hielten den Moment fest, als wir abhoben.

***

Diesmal wartete Stark nicht auf uns. Zügig lief ich zum Eingang in den Gemeinschaftsraum.

»Welche unaussprechlichen Schwierigkeiten warten denn diesmal auf uns? Ist es ein Feuerspucker? Ein Gestaltwandel? Ein Jogatori?«

Ich warf Loki einen schnellen Blick zu. »Was ist ein Jogatori?«

»Sehr groß, sehr schleimig und immer wütend.«

»Aha.«Der Gemeinschaftsraum war voll beleuchtet, der Tisch für das Frühstück gedeckt. Es sah so aus, als wären sie beim Essen gestört worden. »Jarvis, wo ist Stark?« Ich nahm mir ein Stück Käse und steckte es in den Mund.

»Mr. Stark ist zum General Hospital gefahren.«

»Krankenhaus? Loki, wir sind zu spät. Es gab bereits Verletzte.«

»Jarvis, was ist passiert?«

»Bei Mrs. Stark haben die Wehen eingesetzt.«

»Midgarder bekommen ihre Kinder im Krankenhaus.« Thor starrte mich ungläubig an. »Ich musste mir doch irgendwie die Zeit vertreiben, als ich auf Midgard festsaß.«

Prinzenrolle 3 (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt