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Carla.

Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffne, merke ich, dass ich unausgeschlafen bin und meine Augen brennen. Vielleicht habe ich auch einfach nur die ganze Nacht lang geweint, oder auch nur drei Stunden, bis ich um fünf Uhr morgens dann auch mal eingeschlafen bin.

Die ganze Zeit habe ich an Dardan gedacht und mich gefragt, wo er ist und ob er es ernst meint. Bis ich zum Entschluss gekommen bin, dass ich möglicherweise überreagiert habe.

Aber das ist mein Temperament. So bin ich eben und er muss damit klar kommen. Ich möchte nicht, dass er so von anderen Frauen angeschaut wird. Ich möchte auch nicht, dass er einfach so mit anderen Frauen redet. Oder das ihn eine andere berührt, so wie ich es eigentlich tun sollte.

Seufzend stehe ich auf und begebe mich in das kleine Badezimmer, um mich dort zu duschen und dann frisch zu machen. Denn um 12:30 sollten wir auschecken und ich wollte bis dahin noch ausgiebig frühstücken.

Ich dusche mich ab, föhne daraufhin meine Haare trocken, welche ich dann aber zu zwei Braids flechte und schminke mich leicht, da man mir die vergangene Nacht an meinem Gesicht ablesen kann.

Danach verschwinde ich wieder in das Zimmer und suche nach Klamotten. Ich entscheide mich für eine gelb schwarz gekachelte Carohose, einen grauen oversized Pullover und meine schwarzen Vans.

Als ich alles erledigt habe, nehme ich mir meinen Mut zusammen und rufe Dardan an. Es klingelt. Und noch viel mehr nervt es mich, dass ich es höre und er nicht dran geht.

Warte. Wieso höre ich sein Handy?

Verwirrt laufe ich auf die Tür zu und öffne diese vorsichtig, bis ich sehe wie Dardan vor der Tür lehnt. Er hat tatsächlich vor dem Zimmer geschlafen und ist nicht gegangen? Nicht mal ein neues Zimmer hat er sich gebucht. Nein. Er liegt hier.

„Oh baby", nuschle ich und ziehe die Tür weiter auf, sodass er nach hinten fällt. „Oh shit."

Brummend stöhnt mein Freund auf und hält sich seinen Hinterkopf fest. Dann hebt er seinen Blick zu mir hoch und sieht mich mit seinen müden Augen an. „Dir auch einen guten Morgen, du Miststück."

„Bitte?" Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe und schüttle mit dem Kopf. Dann entferne ich von der Tür und laufe auf meinen Koffer zu, welchen ich nun wieder zusammen packe, damit ich später nichts machen muss.

„Darf ich rein, oder ist es mir nicht erlaubt?", vernehme ich dann seine Frage und zucke nur mit den Schultern. Auch wenn ich begriffen habe, dass es eine unnötige Szene war, bin ich enttäuscht. „Rede mit mir."

Ich schüttle erneut mit dem Kopf und setze mich auf das Bett, und sehe dabei zu, wie er in das Hotelzimmer kommt. Mit langsamen Schritten schlürft er auf mich zu und bleibt vor mir stehen, ehe er sich hinkniet und seine Hände auf meinen Beinen ablegt. Doch ich reagiere nicht darauf und sehe ihn einfach nur schweigend an.

„Du siehst müde aus", nuschelt er und legt seine Hand an meine Wange. Dabei streicht er mit seinen Fingern über diese. „Hast du geschlafen?"

Ich gebe einen genervten Laut von mir und rolle dann mit den Augen. „Ich hab wahrscheinlich besser geschlafen als du."

Dardan nickt und senkt seinen Blick für einen kurzen Moment auf den Boden. „Stimmt." Dann hebt er seinen Kopf wieder an und sieht mir in die Augen. „Du bist enttäuscht und das verstehe ich, zemer. Deshalb tut es mir auch Leid."

Kurz schlucke ich auf und nicke. Denn ich sehe es ihm an. Er ist ehrlich zu mir. Und ich liebe ihn. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich ohne ihn kann.

„Okay." Ich überwinde mich ihm einen Kuss auf seine Nasenspitze zu geben und lächle ihn zart an. „Ich hab auch über reagiert. Aber nur, weil ich Angst habe."

Fragend schaut er mich an. „Wovor? Dass ich dich für eine andere verlasse?" Zögernd nicke ich, was ihn aufseufzen lässt. „Wird nicht passieren, ylli im. So eine Frau wie dich findet man nicht alle Tage, und so verliebt wie ich in dich bin, war ich noch nie."

Er bringt mich dazu, all meine Gedanken von letzter Nacht über Bord zu werfen. Dardan Mushkolaj liebt mich. Nur mich und das weiß ich auch. Trotzdem kann ich es nicht abstellen, jedes Mal hochzugehen wie eine Bombe.

„Hast du Lust, das kommende Wochenende meine Eltern zu besuchen? Sie vermissen dich schon", lächelt er mich an und beginnt meinen Nacken zu kraulen.

„Ich dachte, ich hätte es verbockt", gebe ich zu und lächle beschämt.

„Nein nein. Sie lieben dich. Müssen sie ja, wenn sie dich als Schwiegertochter haben werden", lacht er und gibt mir einen Stirnkuss. „Alban mag dich übrigens auch."

Sofort denke ich an Freitag, als ich mit seinem Bruder telefoniert habe und beginne zu lachen. „Ich weiß." Er ziehe seine Augenbrauen zusammen und sieht mich fragend an. „Wir haben Freitag die ganze Zeit telefoniert, während du mich gesucht hast."

„Ihr scheiß 31er."

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt