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Carla.

It's quality time with your favourite Bitches", ruft Mariele und stürmt gemeinsam mit Micah und Egzona in mein Zimmer.

Ich bin seit 16 Uhr Zuhause und wollte eigentlich schlafen, aber die drei machen mir - wie jedes Mal - einen Strich durch die Rechnung. „Leute, ich bin voll müde. Verpisst euch mal."

„Ja, du siehst auch aus wie der Tod persönlich. Hast du geweint?", fragt Micah mich und legt sich neben mir ins Bett. Sofort kuschle ich mich an ihn und schließe meine Augen. „Warte mal, hast du echt geweint?"

„Joa. Dardan und ich hatten Stress, aber haben es heute morgen wieder geklärt", erzähle ich es ihnen und versuche zu schlafen.

„Wieso hattet ihr Stress?", will Egzona wissen.

„Lange Geschichte. Hab ihn dann aus dem Hotelzimmer geworfen und er hat vor der Tür gepennt", grinse ich und blicke dann zu ihr.

„Diggah, du hast den ja mega an der Leine", sagt Mariele erstaunt. „Und die Hosen hast du auch an. Krass."

Auch Egzona sieht mich erstaunt an und nickt dabei. „Krank. Echt krank, aller. Eine Italienerin hat einen Albaner an der Leine wie einen Pitbull. Bekomme ich zum ersten Mal mit, wow."

„Was wollt ihr hier?", frage ich die drei brummend und lege meinen Kopf an Micah's Brust.

„Wir wollen unsere verschollene Schwester sehen", lacht Mariele. „Nervt langsam, dass sie mehr mit ihrem Freund macht als mit uns."

„Hdf Mariele."

„Es ist aber so", stimmt Micah zu und streicht mir durch meine Haare. „Hast du Bock jetzt gleich in eine Shishabar zu gehen und die anderen beiden Jungs auch zu sehen? Die vermissen dich heftig."

Aww, meine Babies vermissen mich. Wie kann ich dazu noch nein sagen? Also erhebe ich mich von meinem Bett, während die drei ein Siegesgeheule wie bei Spongebob brüllen .

Augenrollend und grinsend laufe ich auf meinen Schrank zu und überlege mir, was ich anziehen kann. Mich für eine Shishabar fresh zu machen, nach einer zwei stündigen Fahrt, habe ich nicht wirklich Lust, weshalb ich mir eine graue Jogginghose und ein grünes T-Shirt von Champion heraushole. Dann sehe ich zu Micah, welcher meinen Blick auffängt und seufzend das Zimmer verlässt.

„21 Jahre befreundet und noch immer darf er dir nicht beim Umziehen zu gucken", lacht Mariele und scrollt auf ihrem Handy herum.

„Sorry, aber ich liege nicht pralle mit ihm im Bett und habe fast Sex mit ihm", gebe ich grinsend zurück.

„Das ist nur zwei Mal passiert und danach nie wieder", versucht sich meine Freundin zu rechtfertigen, während ich mich anziehe und Egzona das Gespräch mitverfolgt.

„Warte, zwei Mal? Wann?", fragt die Albanerin und schaut Mariele verwirrt an. „Ich dachte nur auf der Party?"

„Woher weißt du das eigentlich?", will ich wissen und greife nach meiner Jacke und Tasche.

„Ich hab es ihr erzählt, weil du am nächsten Tag mit was anderem beschäftigt warst", grinst Mar mich an.

„Okay stop", ruft Egzona und hat ein großes Fragezeichen im Gesicht stehen. „Was zur Hölle habe ich alles verpasst?"

Mariele und ich sehen uns schmunzelnd an und zucken mit den Schultern. „Also ich hab beim zweiten Mal mit Micah geschlafen. Kein Plan, was Carla angestellt hat."

„Ich hab gar nichts angestellt", seufze ich und ziehe mir meine Jacke an. Egzona und Mariele sehen mich mit einem natürlich hast du nicht - Blick an, was mich dazu bringt, meine Augen zu rollen. „Ehrlich jetzt, ich hab mit Dardan schon darüber gesprochen und ihm gesagt, dass ich es nicht vor der Ehe tun würde."

Egzona rollt mit den Augen und steht dann auf. „Dardan ist ein Kerl. Er würde zwar warten, aber wer weiß wie lange."

Ich presse mir meine Lippen zusammen und folge den beiden raus aus meinem Zimmer. Dabei denke ich über ihre Worte nach. Würde er wirklich warten? Ich meine, wer weiß, ob wir es so lange aushalten. Ob wir überhaupt heiraten werden, obwohl wir immer darüber sprechen.

„Na endlich", holt mich die Stimme von meinem besten Freund zurück und lässt mich kurz zusammen zucken. „Wollte schon fast einen Suchtrupp losschicken."

Egzona läuft an dem braunhaarigen Jungen vorbei und schlägt ihm gegen seinen Hinterkopf, was er mit einem Brummen quittiert. Wir trotten der 21 jährigen Frau hinterher und ziehen unsere Schuhe an. Danach verlassen wir die Wohnung und gehen runter zum Wagen von Micah.

„Ich sitze vorne", ruft Egzona, rennt zum Wagen, aber bleibt kurz davor stehen. Sie kniet sich etwas hin und beginnt - wirklich - zu twerken. „Ayeee."

„Gestört", kommentiert Micah den Moment lachend und steigt auf der Fahrerseite ein. „Wie kann ich nur mit dir befreundet sein?"

Ich höre die Antwort von Egzona nicht mehr, da ich spüre, wie mein Handy vibriert. Mariele und ich steigen hinten ein, während ich auf mein Display schaue. Mein Freund hat mir geschrieben.

was machst du, baby?

Lächelnd öffne ich die Nachricht komplett und tippe ihm eine Antwort zurück.

bin gerade bei micah im wagen und fahren zu einer shishabar. du, cuore mio?

Ich packe mein Handy wieder zurück in meine Jackentasche und konzentriere mich auf die albernen Gesprächsthemen meiner Freunde.

Nach ungefähr zwanzig Minuten kommen wir an unserer Lieblings- und Stammbar Zeitlos an und setzen uns auch gleich in eine Ecke. Luis und Paolo würden erst in einigen Minuten dazu stoßen, aber das macht uns nichts aus.

„Also, was gibt es neues?", fragt Micah dann und schaut sich die Karte an, obwohl er diese bestimmt schon im Schlaf aufsagen kann. „Ich glaub, ich nehme New Flash."

„Bah", kommentiert Mariele seine Wahl und macht eine kotzende Gestik. „Lass bitte noch eine Pfeife nehmen, aber Baja Blue. Schmeckt viel geiler."

„Nein man", geht Egzona dazwischen und schüttelt mit dem Kopf. „Pistazie Milch."

Kopfschüttelnd beobachte ich meine Freunde und höre mir ihre Diskussion an, welchen Geschmack sie doch nehmen wollen. Wenige Minuten später treffen dann auch die beiden Jungs zu uns und lassen sich neben mir und Egzona fallen.

„Schon bestellt?", fragt Paolo und sieht zu Egzona, um welchen er einen Arm gelegt hat.

„Nur wenn du Pistazie Milch nimmst."

„So ein Frauen Ding nehme ich ganz sicher nicht. Doppel Apfel und ich bin zufrieden", antwortet er ihr.

„Ich bin für Baja Blue", sagt dann Luis und schlägt bei Mariele ein.

„Und du Carla?"

Alle Augen sind nun auf mich gerichtet, weshalb ich aufseufze und die Schultern anhebe. „Okolom JoJo Berry."

Micah sieht mich verdutzt an, aber ist dann mit der Wahl zufrieden. Wir bestellen uns unsere Pfeifen und dann die Getränke.

Immer wieder finden wir ein Thema worüber wir reden und auch lachen. Das ist so schön an unserer Freundschaft und erinnert mich stark an meine Lieblingsserie. Nur das keiner von uns je etwas mit dem anderen haben wird. Ausgenommen von Micah und Mariele. Aber das ist wiederum eine ganz andere Geschichte.

Ich bin froh, dass meine Freunde mich rausholt haben, damit ich mit ihnen meinen restlichen Stunden an diesem Sonntag verbringen kann. Denn zuhause wäre ich sofort schlafen gegangen und hätte nichts mehr von diesem Tag.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt