Das Meeting

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Leila

An diesem riesigen Tisch vor mir sitzen fast nur Männer. Ich bin es gewohnt, dass die Unternehmensspitze hauptsächlich aus Männern besteht, aber manchmal wünsche ich mir, dass ich nicht nur als Objekt der Begierde betrachtet werde. Die vier Männer rechts von mir, denken bestimmt ich bin die Assistentin des Konzernchefs, welcher gerade neben mir, am Kopf des Tisches sitzt und eine kleine Rede hält. In dieser bedankt er sich bei allen wie üblich für die gute Arbeit und zeigt uns auf, wohin das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr hin will.

Langsam werde ich ungeduldig. Bereits 2 Stunden sind seit dem Beginn des Meetings vergangen, nach einem Blick auf meine Uhr, den Sie schlagt gerade 09:30 Uhr in New York.

„Soviel zu dem kommenden Geschäftsjahr. Ich hoffe wir führen das Unternehmen weiterhin so familiär und erfolgreich.", bekomme ich gerade noch mit von seiner Rede. Ich sehe wieder zu ihm auf und bemerke, dass er mich nun anlächelt. Okay jetzt ist es soweit, mal sehen wie die anderen reagieren.

„Um dies noch besser umsetzen zu können, freue ich Ihnen eine beeindruckende Person vorstellen zu können. Sie wird die neue Klinikbeauftrage des Nordens der USA. Sie leitete einige Kliniken in Deutschland und seit kurzem auch eins in Seattle. In der kurzen Zeit hat sie unglaubliches geschafft. Bitte heißen Sie mit mir Leila John willkommen."

Jetzt erhebe ich mich und schüttle kurz meinem Chef die Hand. „Danke.", sage ich mit einem Lächeln.

Als ich mich zum Tisch umdrehe, sehe ich in lächelnde, nickende und erstaunte Gesichter. Ja meine Herren, ich bin nicht die Assistentin.

„Ich freue mich, diese Chance bekommen zu haben und freue mich mit Ihnen zusammenarbeiten zu können. Dieses Unternehmen noch weiter aufblühen zu lassen."

Jetzt stehen die Herren auf und kommen langsam auf mich zu. Ich schüttle viele Hände und versuche mir alle Namen und Gesichter zu merken.

Einige kenne ich bereits, einige sind mir neu und einige sind auch neu im Unternehmen.

                                                                                   ****

Als ich so die Stande und Vorführungen auf der Messe ansehe, muss ich an Sasha denken.

Ich konnte ihn noch etwas beim Schlafen beobachten bevor mein Wecker geklingelt hat. Immer wieder raubt er mir den Atem, das was ich für ihn in dieser kurzen Zeit bereits empfinde ist schön und beängstigen zugleich. Diese Gefühlen gehen so tief.

Ein Vorführung über ein neues Gerät weckt meine Aufmerksamkeit und lässt meine Gedanken wieder in die Realität gleiten. Ich mache mir einige Notizen und verabrede mich mit einigen Firmenvertretern für Gerätevorführungen in Seattle. Allem in Allem, war es ein sehr Erfolgreicher Messebesuch. Die Letzte Halle ist meiste die Halle von Mr. Vang seiner Firma.

Hier ist immer viel los, es spielt immer Musik, und die Bereiche sind wie gewohnt in verschiedene Farben unterteilt, ganz nach Einsatzgebieten. Ich liebe seine Präsentationen immer, auch wenn so gut wie keines seine Produkte für mich in Frage kommen, da ich sie nicht gebrauchen kann.

„Hallo Leila, ich dachte schon du kommst dieses Jahr nicht.", sprach hinter mir eine vertraute Stimme.

Langsam drehte ich mich zu Ihm um.

„Hallo Jim, schön dich wieder zu sehen. Das würde ich doch nie verpassen.", sage ich mit einem Lächeln und senke dann etwas meine Stimme.

„Außerdem will ich nicht den Zorn von Mr. Vang auf mich ziehen." Sofort fängt Jim an zu lachen.

„Leila, du hast mal wieder perfektes Timing.", sagt jetzt Mr. Vang neben mir und tritt etwas dichter.

„Hallo Mr. Vang. Ich versuche immer mein bestes.", sage ich lächelnd und umarme Ihn. Als ich mich von Ihm löse, sehe ich Sasha hinter ihm an uns herantreten.

„Begleite uns doch zum Essen.", sagt Mr. Vang. Noch bevor ich etwas sagen kann, spricht Jim.

„Sehr gut, dann können wir noch etwas reden.", nickend sehe ich zu ihm. Es sieht mich immer noch so an, wie beim letzten Mal. Ich weiß, dass er etwas von mir will. Jetzt wo ich offiziell Single wieder bin, hat er schon einige Male versucht mir näher zu kommen. Er sieht auch gut aus, aber er kann Sasha nicht das Wasser reichen.

Eine Berührung an meinem Rücken reißt mich aus meinen Gedanken. Jims Hand liegt dort, sofort spanne ich mich an und ein Schauer läuft mir den Rücken herunter. Es ist kein schöner, so wie bei Sasha. Sofort gleitet mein Blick auf Sasha, er hat die Geste von Jim bemerkt, denn seine Kiefermuskeln sind angespannt und er starrt wütend zu Jim.

„Komm lass uns gehen, du kannst bei mir mitfahren.", flüstert Jim mir ins Ohr. Alles in mir schreit förmlich danach, das ich rennen soll. Jim ist nett, aber mehr auch nicht. Seine Art ist mir viel zu aufdringlich und dass er es immer noch nicht begriffen hat, macht mich wütend. Er hatte selbst mit mir geflirtet und angemacht, als noch Mark an meiner Seite war.

Hilfe suchend sehe ich zu Sasha. Seine Augen funkeln so viel Wut aus. Doch als sein Blick meinen trifft, wird er etwas weicher.

„Mrs. John, wenn es Ihnen nichts ausmacht, könnten wir auf der Fahrt noch einige Details besprechen für das Meeting nach dem Mittagessen.", sagt Sasha mit fester Stimme.

„Gerne, Mr. Peter.", sage ich und drehe mich zu Jim um. „Ein anderes Mal Jim. Wir sehen uns dann im Restaurant.", sage ich an Mr. Vang gerichtet. Sein Blick geht von mir zu Sasha und wieder zu mir. Mit einem leichten Lächeln nickt er mir zu. Als ich einen Schritt auf Sasha zugehe, spüre ich wie sich Jims Hand von meinem Rücken löst und ich endlich wieder Luft bekomme.

Mit jedem Zentimeter, den er sich von mir entfernt, da Mr. Vang ihn mit sich zieht.

„Alles Okay?", fragt mich Sasha leise und streift mit einen Händen über meinen Oberarmen. Nach einem tiefen Atemzug blicke ich zu ihm hoch und kann spüren wie Anspannung meinen Körper verlässt.

„Jetzt wieder. Danke." Ein kleines verschmitztes Grinsen tritt auf seine Lippen. „Komm lass uns gehen.", sagt er leise und dreht mich dann schon um. Er legt seine Hand auf die gleiche Stelle an der noch vor Kurzem Jims Hand lag. Nur das bei ihm mir ein angenehmer Schauer über den Rücken läuft und sich sofort meine Nackenhaare aufstellen. Wow. Meine Reaktion auf ihn, lässt mich immer wieder staunen, was nur eine kleine Berührung in mir auslösen kann.

Langsam schiebt er mich in Richtung Messen-Ausgang.

Die gesamte Fahrt zum Restaurant streichelte Sasha über meinen Handrücken und sah mich hin und wieder an. In manchen Augenblicken dachte ich, er sagt endlich etwas, aber dann schwieg er dich. Als ich das Restaurant schon sehen konnte, drehte ich mich ganz zu Ihm um.

„Sasha, was ist los?", frage ich Ihn sanft.

Sofort starrt er mir direkt in meine Augen. Seine Hand spannt sich auf meiner an.

Nach ein paar Sekunden bricht er endlich das Stille mit einem Seufzer.

„Ich will nicht das dieses Jim dir noch mal so nahe kommt. Und ja ich weiß, wie sich das anhört, deshalb wollte ich nichts sagen." Er ist eifersüchtig, das hat mich jetzt überrascht. Ich hätte gedacht er hat bemerkt, wie unwohl ich mich gefühlt habe.

„Am liebsten würde ich...", sagte er und unterbrach sich.

Liebe       Verlangen                   Lust (Band 2)  unüberarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt