Kapitel 12

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„Ich habe vergessen, dir zu sagen, dass man alles fragen kann, was man möchte. Auch richtig peinliche Sachen.", fügte er hinzu.
Mein ungutes Gefühl verstärkte sich, doch bevor ich noch irgendwas erwidern konnte, fing er auch schon an.

„Aaaaaaaalsoooo, bist du noch Jungfrau?"
Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und starrte ihn böse an.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Das kann ich dir doch nicht sagen!", beklagte ich mich.
„Doch und jetzt rauß mit der Antwort.", beharrte Jungkook und grinste mich an.
Ich seufzte. Innerlich gab ich ihm einen Klatsch, während ich zur Antwort ansetzte.
„Ja.", nuschelte ich schnell.
„Was? Ich habe dich nicht verstanden? Könntest deine Antwort noch einmal wiederholen?", fragte er und ich merkte, wie er versuchte, nicht in Gelächter aus zubrechen.
Macht er sich etwa sich etwa über meine Jungfräulichkeit lustig?
„Das ist nicht witzig! Besser Jungfrau als Bitch.", brummte ich.

„Egal, jetzt bin ich dran. Stimmt es, dass der kleine Kookie Angst vor Mädchen hat?", fragte ich ihn provozierend. Seine Augen weiteten sich.
„N-nein!", presste er hervor.
„Ganz sicher?", hackte ich nach.
„Ja?" Es klang eher wie eine Frage. Ich konnte nicht mehr aufhören siegessicher zu grinsen. Jetzt hatte ich ihn.
Kookies Wangen wurden rot und er griff aus irgendeinem Grund nach seinem Handy. Er entsperrte es und starrte auf das Display.
„Was machst du da?", fragte ich ihn.
„Hmm, ich dachte ich hätte eine Nachricht bekommen.", behauptete er auf einmal.
Ich lachte.
„Ja, ja. Und wer soll dich um diese Uhrzeit anschreiben? Vielleicht ein Mädchen? Ach ja, hab es voll vergessen, du hast ja Angst vor Mädchen."
„Ich hab gar keine Angst vor Mädchen!", wehrte Kookie sich weiter.
„Soll ich es dir beweisen?"
„Mach doch."
„OK."

Mit diesen Worten schnappte ich mir sein bereits entsperrtes Handy und öffnete Youtube. Nachdem ich ein paar mal darauf rum getippt habe, hielt ich Jungkook das Handy unter der Nase.

Inzwischen war mein Grinsen wie fest geklebt, ich konnte mich mehr damit aufhören. Als das Video endete, sah mich Jungkook mit großen Augen an und schluckte.

„Was sagst du jetzt?"
„Äh... ich... also... Das Video ist Fake.", sagte er plötzlich monoton. Ich lachte auf.
„Das glaubst du doch selber nicht! Komm schon gib es zu, du hast Angst vor Mädchen. Du bekommst Panik und deine Augen werden immer soooooo groß."
Ich streckte meinen Arm in die Höhe um ihn die Maße an zu zeigen.
„Nein habe ich nicht! Warum rede ich dann normal mit dir ohne, dass ich in Panik gerate und meine Augen angeblich soooooo groß werden?" Nun streckte er seinen Arm auch in die Höhe.
„Keine Ahnung, vielleicht bin ich ja eine Ausnahme.", vermutete ich und zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht liegt es ja daran, dass du so hässlich bist? In dem Video sahen die
Mädels richtig schön aus, kann sein, dass ich von deren Schönheit einwenig geblendet war.", meinte Jungkook plötzlich.
Mein Dauer Grinsen verschwand und schlug ihm empört auf die Schulter.
„Sag mal, geht's noch? Ich bin doch nicht hässlich!", rief ich beleidigt.
„Du hast recht. Du bist eigentlich ziemlich hübsch. Kein Wunder, dass Taehyung dich ausgesucht hat.", dachte er laut. Automatisch wurde ich rot.
„D-danke, aber hör auf vom Thema abzulenken!"
„Tu ich doch gar nicht. Ich meinte doch nur, dass-"
„Ist mir jetzt auch egal. Du musst jetzt zugeben, dass du Angst vor Mädchen hast"
Langsam schlich mir mein Grinsen wieder in ins Gesicht.
„Nein.", beharrte Kookie.
„Und lass mich raten. Du bist bestimmt auch noch ungeküsst? Oder?", lachte ich ihn aus.
„Das ist nicht witzig! Außerdem bist du bestimmt auch ungeküsst!", verteidigte er sich.
„Nö, ich habe doch Taehyung heute noch geküsst!", sagte ich triumphierend. Als ich realisierte was ich eben aus meinem verdammten Mund kam, schlug ich mir meine Hand vor diesen. Warum habe ich das gesagt?!
Nun war Jungkook der jenige, der siegessicher grinste.
„Und lass mich mal raten. Es hat dir bestimmt sehr gefallen. Oder?", amüsiert sah er mich an.
„Nein! Hat es nicht."

Nachdem wir einige Minuten darüber diskutiert haben, beschlossen wir einfach weiter zu machen.
„Jetzt darf ich eine Frage stellen. Ich wollte doch das schon die ganze Zeit fragen."
Ich sah ihn erwartungsvoll an.
„Wer ist dein Bias?"

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