Kapitel 13 - Ein neuer Oberster Anführer?

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**Kylos Sicht**

Erst als ich in Reys Augen blickte und die pure Angst darin sah, bemerkte ich meinen Fehler und stellte erschrocken fest, dass ich mit erhobener Hand vor ihr stand.
Mir war zwar klar, dass ich nie wieder zu meinem alten Ich zurückkehren konnte und Kylo Ren noch immer die Oberhand über mich hatte. Aber das mich die Wut so schnell einholte und ich Rey fast verletzte, hielt ich bisher für unmöglich. Schockiert über meine Tat, ließ ich mich auf den Boden nieder, griff vor Verzweiflung in meine Haare und zog so an ihnen, wie als wollte ich sie mir ausreißen. Eine vereinzelte Träne lief mir meine Wange hinunter. Schuldgefühle plagten mich und ich fragte mich, ob ich mich getäuscht hatte und Ben Solo doch nicht mehr existierte.
»Es tut mir leid Rey. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren«, begann ich meinen Satz mit brüchiger Stimme.
»Ich dachte, dass ich diese Wut mittlerweile unter Kontrolle habe. Aber wie es scheint lag ich falsch«, sprach ich leise, hob dabei meinen Kopf leicht und schaute zu Rey.
»Ich bin eine Gefahr für dich und deshalb muss ich mich von dir fernhalten. Nur so kann ich dich beschützen. Vor mir«, die letzten Worte sprach ich fast schon zu mir selbst.
»Was? Nein Ben, so darfst du nicht denken« ,sagte Rey besorgt und kam auf mich zu. Sie hockte sich vor mich hin und umschloss mit ihren schmalen Händen die meine.
»Wir kriegen das hin. Zusammen schaffen wir alles«, sprach sie zu mir. Als ich den letzten Satz von ihr hörte, schaute ich verwundert in ihr Gesicht.
»Ich weiß nicht, womit ich dich verdient habe. Wieso bist du nach all dem was ich dir angetan habe, immer noch so nett zu mir?«, fragte ich die junge Frau.
»Weil du mir wichtig bist, sehr sogar. Auch wenn du Fehler gemacht hast. Das tut jeder, auch ich«, versicherte mir Rey und schenkte mir am Ende ihres Satzes noch ein leichtes Lächeln. Ich erwiderte dies und sah sie dankbar an.
Plötzlich hielt sie mir ihre andere Hand hin, verunsichert schaute ich sie an. Daraufhin kam von ihr ein entschlossenes Nicken. Als ich dann nach ihrer Hand griff und wieder auf zwei Beinen stand, zog ich sie an mich.
»Danke«, sprach ich in die Umarmung. Sie schien erst überrascht, doch dann legte sie auch ihre Arme um mich.

Nach ein paar Minuten lösten wir uns wieder von einander. Doch gerade als ich einen Schritt zurückgehen wollte, hob Rey ihre Hände, platzierte diese hinter meinem Kopf und küsste mich. Ich brauchte ein paar Sekunden, um diesen Moment zu realisieren. Aber dann schloss auch ich meine Augen und zog Rey als Antwort, in einen leidenschaftlichen Kuss hinein. Irgendwann mussten wir beide wieder Luft holen und gingen deshalb auseinander.
»Mir ist klar, dass ich mich nicht immer unter Kontrolle habe aber ich wollte dir wirklich nichts tun. Ich weiß nicht woher auf einmal diese Eifersucht kam«, sagte ich.
»Eifersucht?«, sprach Rey mir ungläubig nach.
»Ja, es war nicht direkt Wut es war dieses Mal anders. Ich wusste erst nicht, was es war aber nach dem Kuss ist es mir aufgefallen«, gab ich beschämt zu. Als ich von Reys Richtung ein leises Kichern hörte, schaute ich sie mit einem verwirrten Blick an.
»Ben, es gibt keinen Grund um eifersüchtig zu sein«, versicherte sie mir.
»Ich weiß, aber als ich dich wieder mit diesem Verräter sprechen gehört habe, konnte ich nicht anders«, gab ich zu.
»Er heißt Finn und doch kannst du. Ich liebe dich und keinen anderen. Außerdem ist Finn mit Rose verheiratet«, erzählte mir Rey.
Überrascht von dieser neuen Erkenntnis, schaute ich immer wieder zwischen Rey und dem Boden hin und her. Ich wusste keine Antwort darauf und schämte mich nun noch mehr für meine Eifersucht.

Kurze Zeit später, schaffte ich es dann doch irgendwie einen Satz herauszubekommen.
»Ich also, das wusste ich nicht«, sprach ich unschuldig.
»Jetzt weißt du es und brauchst dir, was das Thema angeht, keine Gedanken mehr zu machen«, sagte Rey und fügte noch ein kurzes: »Ich vertraue dir und das kannst du mir auch«, hinzu.
»Ich weiß, das tue ich ja auch«, erklärte ich Rey mit fester Stimme. Mit einem Nicken ihrerseits, das mir zeigen sollte, das sie mir glaubte, setzten wir uns an einem Tisch und versuchten weiter über unseren Plan nachzudenken.
»Also hast du irgendwas neues herausgefunden?«, wollte Rey wissen und wartete gespannt auf meine Antwort.
»Nicht wirklich, außer das General Hux sich dafür eingesetzt hat, dass die Ritter von Ren die Supremacy nicht verlassen müssen«, berichtete ich der jungen Frau neben mir.
»Und du hast nichts dagegen unternommen?«, fragte Rey mich enttäuscht.
»Was hätte ich denn machen sollen? Mich gegen fast die komplette Erste Ordnung stellen? Da bringt es auch nichts, der Oberste Anführer zu sein. Außerdem fällt das doch auf, wenn ich als Einziger etwas dagegen sagen würde«, verteidigte ich mich.
»Stimmt, da hast du Recht. Aber das bestätigt unseren Verdacht doch nur noch mehr, das Hux sich mit den Rittern von Ren verbünden will«, sprach Rey mit einem ernsten Blick.
Ihre Schlussfolgerung von dem was ich ihr erzählt hatte, ließ mich noch einmal darüber nachdenken.
»Dann sollten wir sie jetzt noch genauer beobachten«, war meine Antwort darauf. Rey nickte, erhob sich von ihrem Stuhl und ging in Richtung Tür.
Bevor sie jedoch die Türklinke herunter drücken konnte, eilte ich zu ihr und fragte sie verwundert: »Was hast du vor?«
»Na General Hux und die Ritter beobachten, was denn sonst?«, gab sie genervt zurück.
»Nein Rey, das ist zu gefährlich für dich. Du bleibst hier«, sagte ich mit herber Stimme.
»Ist das dein Ernst? Gefährlich? Ich habe in meinem Leben schon viel schlimmere Sachen durch gemacht, als diesen rothaarigen Idioten bei seinem Tagesablauf zu beobachten«, erklärte mir Rey und bei dem letzten Satz musste ich etwas schmunzeln. Doch dies verging mit Reys nächsten Worten aber wieder. Sie machte ein paar Schritte auf mich zu und sagte: »Außerdem hast du selbst gesagt, dass wir sie noch genauer beobachten sollten und genau das tue ich jetzt auch.« Mit offenen Mund ließ sie mich stehen und verließ das Zimmer.
Wie ein kleines Kind lief ich ihr hinter her. Doch kurz bevor wir die Kommandozentrale erreichten, hielt ich Rey am Arm fest. Verdutzt schaute sie mich an und kurz danach auf ihren Arm.
»Es ist vielleicht besser, wenn wir uns aufteilen. Du suchst die Ritter von Ren und ich General Hux«, sagte ich. Sofort entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder, als sie meine Worte hörte.
»Okay«, gab sie als kurze Antwort wieder.
»Wenn einer von uns beiden etwas herausgefunden hat, geben wir mit unserer Machtverbindung dem anderen Bescheid«, erklärte ich. Rey nickte und schon in der nächsten Sekunde, war sie hinter einer Ecke verschwunden.

Langsam drehte ich mich um und schritt auf die große Tür zur Kommandozentrale zu. Schon als ich den Raum betrat, merkte ich das etwas nicht stimmte, da Hux nicht anwesend war. Normalerweise war dieser immer zur selben Zeit hier und verbreitete mit seiner Anwesenheit schlechte Laune.
Ich war nicht der Einzige, der diesen nervigen General nicht leiden konnte. Andere Generäle und selbst die Sturmtruppler, waren von seinem schlauen Getue genervt. Nur leider wollte ich dieses Mal genau das Gegenteil. Das ich nicht wusste wo General Hux sich aufhielt und er eventuell Rey über den Weg laufen konnte, ließ mich nervös werden. Es konnte doch nicht sein, dass unser Plan schon am Anfang scheitern würde. Schnell eilte ich wieder zu der Tür und fragte einen der Sturmtruppler, wieso sich General Hux nicht in der Kommandozentrale aufhielt.
»Er ist mit einem der Ritter von Ren in einen Nebenraum gegangen, Sir«, antwortete dieser mir.
»In welchen?«, fragte ich mit düsterer Stimme.
»Dort hinten, Sir«, gab mir der Sturmtruppler verängstigt als Antwort und deutete in Richtung einer Tür, die sich auf der linken Seite des Raumes befand. Sofort ging ich auf die Tür zu und öffnete diese vorsichtig. Mir war bewusst, dass dieser Raum nicht gerade groß war. Es war also möglich, dass General Hux nicht weit von der Tür entfernt stand. Ich sah mich vorsichtig um und als ich niemanden erblickte, ging ich leise in den Raum.
Ich wollte gerade weiter laufen, als ich plötzlich eine bekannte Stimme hörte. Es waren Hux und Tjark, die am hintersten Ende des Raumes standen und aufgebracht miteinander sprachen. Schnell versteckte ich mich hinter einem Schrank und lauschte dem Gespräch.
»Sind Sie sich sicher, dass Ren nichts davon mitbekommen wird?«, fragte General Hux sein Gegenüber.
»Ja, bin ich. Ich kenne ihn schon lange genug und weiß, wenn er sich auf etwas konzentriert, dann bekommt er um sich herum nichts mehr mit«, erklärte Tjark dem General.
»Dann passt das ja perfekt, dass die kleine Schrottsammlerin bei ihm ist«, sagte Hux mit einem Grinsen.
»Sie scheint ihm komplett den Kopf verdreht zu haben. Ein interessantes Mädchen«, sprach Tjark.
»Sie sollten lieber nicht so viele Witze reißen, sondern stattdessen dafür sorgen, dass wir Kylo Ren endlich vernichten können. Am besten zusammen mit dieser kleinen Göre«, gab der Rothaarige von sich.
»Keine Angst General Hux. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir den Rest der Ersten Ordnung davon überzeugt haben, Kylo zu stürzen und Sie der neue Oberste Anführer werden«, erzählte Tjark.
»Und dann kann endlich der Plan, den Widerstand zu zerstören, fortgesetzt werden«, ergänzte Hux den Ritter mit einem fiesen Grinsen.

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Leider habe ich es gestern nicht mehr geschafft, dieses Kapitel zu posten. Aber diese Woche würde ich wieder zwei schreiben und zwar pünktlich! Versprochen.

THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt