1. ʕノ)ᴥ(ヾʔ

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ღღღ~

„Hey Yoongi?" ein wenig schüchtern ließ ich die schwere Studiotür hinter mir ins Schloss fallen.
Der Angesprochene musterte mich kurz über seine Schulter und strich sich langsam durch die Haare. Automatisch gruben sich meine Zähne mit einem süßen Schmerz in meine Unterlippe, während ich seine Bewegung aufs genauste beobachtete.
Verdammt, was musste er auch aussehen, wie aus einer Werbung für Shampoo. Jetzt fehlte nur noch Wasser, Schaum... und auf jeden Fall weniger Kleidung, dann wäre das Bild perfekt.

Konzentrieren Jimin! Ich atmete tief ein und stotterte unsicher weiter „Was wolltest du?". Meine Stimme hatte was von einem kleinen Schulmädchen, dass gerade seinem besten Freund die Liebe gestand. Mein Herz schlug bei der Erkenntnis noch schneller als ohne hin schon. Der Fakt, dass das unser erstes Gespräch unter vier Augen seit langer Zeit war, half mir auch nicht gerade dabei mich zu beruhigen. Warum ich, darf ich vorstellen, Park Jimin, es vermied mich im selben Raum wie Mr. Min Perfekt Yoongi aufzuhalten? Tja, ganz einfach, ich war nicht lebensmüde. Nicht, dass er mich umbringen könnte, jeden Falls nicht bewusst. Nein, vielleicht war es einfach, dass der Vergleich mit dem verliebten Schulmädchen doch mehr passte, als ich es wahr haben wollte.

Jetzt drehte er sich fast schon bedrohlich langsam in seinem Studiostuhl zu mir um. Das Bild der Shampoo Werbung wich dem eines äußerst verführerischen Drogenbosses, der bereit war seine Unterworfenen zurechtzuweisen, aber dabei trotzdem unschlagbar süß rüberkam. Ich war kurz davor auf meine Knie zufallen und die Strafe, welche auch immer es sein mag, zu empfangen.

Er legte mit seiner kräftigen Hand ein Notizbuch bei Seite. Meine Augen klebten förmlich an seinen Fingern. Ob seine Strafe etwas mit ihnen zu tun hatte? Wieder glitten meine Zähne über meine Lippen, während meine perversen Gedanken ihren Lauf nahmen.

Als sich jedoch seine tiefschwarzen, geweiteten Pupillen fragend in meine Augen bohrten raubte es mir den Atem und zog mich zurück in die Realität. Ich schluckte schwer die Lähmung runter und wandte meinen rosigen Blick ab. Um meiner Nervosität und auch meine puddinggleichen Beine zu vertuschen ließ ich mich auf die breite Coach fallen.

„Ich? Nichts. Warum?" seine raue Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Eh, was? Er wollte gar nichts? Verdammt, war das peinlich... Nervös hob ich meine Hand, kratze mich am Hinterkopf und stand wieder auf. „Komisch... Tae sagte du-" verwirrt zog ich erneut an der Klinke. Es war ...abgesperrt?!

„Was ist?" Yoongi erhob sich jetzt auch aus seinem Drehstuhl und beobachtete mich abschätzend, wie ich schon panisch an der Tür rüttelte. „Kann ich mal?" wieder raunte diese perfekte Stimme in mein Ohr, doch diesmal näher und viel eindringlicher. Ich hatte das Gefühl, dass sie mein gesamtes Gehirn ein matschte und nur den Teil übrigließ, welchen ich benötigte, um ihn anzuhimmeln.

Kaum hatte ich mich versehen, beugte er sich auch schon eindeutig zu dicht neben mir zur Klinke und drückte sie herunter. Das ‚Yoongi Hyung Vergötterungssegment' meines Gehirns arbeitet auf Hochtouren, während der Rest immer noch als kläglicher Matsch vor sich hin blubberte. Wie gesagt, er würde mich niemals bewusst umbringen... aber ausversehen, gingen schon zahlreiche Anschläge auf mein armes Leben auf sein Konto. Er könnte ein ziemlich guter Hitman mit der Fähigkeit werden... ein Hitman für kleine wehrlose Jimins.

Winselnd wich ich die wenigen Zentimeter zurück, die mein Gehirn brauchte, um wieder halbwegs Denken zu können. Yoongi Hyung löste sich und versank wieder in seiner Drogenbosshaltung in seinem Drehstuhl.

Mein Gehirn reaktivierte sich und meine eingefrorenen Glieder regten sich wieder. Sofort hämmerte ich gegen das milchige Glas. „Taehyung, lass mich raus!" jammerte ich verzweifelt. „Du hast mich um Hilfe gebeten! Also jetzt küsst euch!" Mein Kiefer klappte in Rekordzeit auf. Ich ballte meine Hände zu kleinen Fäusten. „Kim Taehyung!" zischte ich bedrohlich, aber immer noch maximalst beschämt „Mich mit ihm einzusperren bringt nichts!". Taes milchige Silhouette zuckte die Schultern und ließ die zweite Schalldichtetür vor meinen Augen zu fallen.

LOCKED ROOM -YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt