Die Schwäche der Dummen.

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So starrte ich lange auf den Plafond, es war mehr als langweilig, weshalb ich erneut ihre Sachen durchforstete, als mich eine leichter verschlafene Stimme verwundert fragte „Was machen sie da?" Knurrend drehte ich mich zu der Frau, wobei ich ehrlich antworte „Nach was sieht es denn aus? Ich durchsuche Ihre Sachen." Misstrauisch fragte sie „Warum?" Gelangweilt erwiderte ich „Um sicher zu gehen, man weiß ja nie." „Mhm, eine Dreiundzwanzigjährige hat hier natürlich Waffen." Knurrend aber leicht amüsiert entgegnete ich „Der Sarkasmus ist meins."

Langsam wendete ich mich zu der Frau, sie wirkte trotz ihres zerzausten Aussehens bezaubernd, interessiert fragte ich „Was arbeiten sie?" „Barkeeperin." Erwiderte sie freundlich, nicht wissend welche Hintergedanken ich habe, auf jeden Fall wusste ich jetzt wie naiv sie ist. Vertraut Mördern einfach alles an. Was für ein Glück es für mich war, jedoch auch schlecht. Eva oder wie sie jetzt auch immer heißt, meinte mit freundlicher Stimme „Ich gehe mich Duschen, wenn sie etwas brauchen, nehmen sie sich es einfach." Ich nickte, ohne dass sich meine Gesichtsmuskeln auch nur im Geringsten bewegen.

Kaum hörte ich das Wasser auf den Boden der Wanne aufprallen, verschwand ich auch schon aus der Wohnung. In schnellen Schritten ging ich die Straßen Dublins entlang. Ich musste zu meiner eigenen Wohnung, bevor ich noch den Arbeitsplatz der kleinen Blonden aufsuche.

So ging ich zu meiner Wohnung, duschte mich selbst noch, anschließend zog ich mich um, ich trug ein dunkelgraues Shirt. Es lag sehr eng an meinen Brustkorb, dazu eine schwarze Jeans, so wie meine schwarzen Doc Martens. Zögerlich blickte ich in den Spiegel, dachte belustigt daran, dass Menschen glauben man sehe unser Spiegelbild nicht. Es war nichts als dummer Aberglaube, worüber wie Vampire noch immer lachten. Die Menschheit hatte nicht viel Ahnung von uns Vampiren. Caitríona würde sagen, ich sollte mein Haar etwas schneiden, doch ich war mit meinen glatten schwarzen schon etwas längeren Haar zufrieden, es war ja auch nicht unglaublich lang, nur ein wenig, doch ich war zufrieden, trotzdem musste ich es mir ein wenig zurecht zupfen. Das Gute seit den sechziger war der Drogen- und Alkoholkonsums stärker, so mit bemerkten heute die Wenigsten wenn meine Augen zum Leuchten beginnen. Manchen sind schon so betäubt von dem ganzen Zeug, sie bemerken es einfach nichts, damals in den fünfziger mussten wir darauf sehr achten, doch heute. Es ist ein Kinderspiel, niemand fällt das Glühen der Augen auf, die scharfen Eckzähne oder die blasse Haut, die Menschheit, kann man sagen wurde bei diesem Thema so dumm.

Nachdem ich fertig war, machte ich mich auf den Weg, atmete die ekelige Luft ein, nur um zu erfahren wo die Kleine arbeitet. Dieser Duft war unverkennbar, dieses besondere Parfum, es war teuer, sie trug auch nicht zu viel auf, aber es roch wahrlich gut.

So ging ich geschätzte fünfzehn Minuten. Am Weg hin war nichts besonders, nur ein alt gelehrter Pfarrer, Er erkannte sofort was ich bin, er sprach etwas auf Lateinisch, machte dabei das Kreuzeiche, ehe ich meine Wege ging, meinen Weg zu Bar.

Die Bar hatte nichts Besonderes an sich, war wie jedes andere Pub, bei den Tresen sitzen gut gelaunte Männer, trinken alle ihr Irish Guinness. Manche saßen bei Tischen, aßen und unterhielten sich gut, andere wiederum rauchten, während ich mich zum Tisch bei der Ecke gesellte. Von dort aus übersah man mich leicht, doch ich konnte alles unbemerkt beobachten, es war perfekt. Die kleine Blondine war noch nicht hier, zumindest sah ich sie nicht bei der Theke, so saß ich hier. Beobachtete die verschiedensten Menschen. Bei den wo ich mir dachte sie seien es vielleicht wärt, las ich die Gedanken, doch es war so langweilig. Alle dachten sie so unnützes Zeug, ich wollte gerade schon gehen als Blondi kam. Sie trug ein Shirt, was nicht sonderlich ihre Figur betonte, eine schlampige Hose mit Rissen, und eintönige Converse, allerdings besser als Frauen in Schuhen mit solchen Absätzen, worin sich nicht einmal gehen konnten. Ihr Haar war nun straffer zurückgebunden, womit ich auch mehr ihr Gesicht begutachten konnte. Sie trug kaum Schminke auf und zu meiner Enttäuschung konnte ich auch keinen Makel feststellen.

Bloody sin of deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt