Kapitel 2

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Ich wache auf und merke sofort wie kalt mir ist. Als ich mich umsehe bemerke ich, dass es noch fast dunkel ist. Dennoch sind James und Ruby schon verschwunden. Ich liege einen Momentlang einfach nur da und lausche in die Stille. Beobachte wie es immer heller wird. Ethan, Max und Sienna sind noch nicht wach. Aber dass stört mich keineswegs. Eher genieße ich die Ruhe und Unabhängigkeit. Doch dann wird mir schlagartig wieder klar wie kalt mir ist und mir fällt außerdem auf, dass ich dringend mal Pinkeln müsste. Ich stehe auf und sofort ist Dylan auf den Beinen. Shhh mach ich noch, doch es ist zu spät, der kleine Hund kläfft los! Shhh Dylan Shhh versuche ich ihn zu beruhigen. Doch es bringt nichts, Sienna und Ethan sind nun sowieso schon wach und auch Ethan wälzt sich schon unruhig von einer Seite zur anderen. Ich nuschele nur noch eine Entschuldigung und verschwinde in den Flur. Am Ende des Flurs liegt ein kleiner Raum, ein ehemaliges Badezimmer. Ich hoffe, dass das Toilettenwasser nicht zugefroren ist und es noch möglich ist mein Geschäft zu verrichten. Doch ich habe Pech gehabt, also pinkele ich einfach in die Ecke. Als ich zurück in unseren Schlafraum komme, ist der Rest bereits aufgestanden. Sie fragen wo James und Ruby hingegangen sind, doch ich weiß es ja selbst nicht. Max beschwert sich er habe Hunger und so machen wir uns zusammen mit Dylan auf den Weg betteln zu gehen. Wenn Dylan dabei ist klappt es immer großartig, da er einfach so niedlich ist und man ihm nicht widerstehen kann. Schon nach einer Stunde und zehn Minuten haben wir genug Geld zusammen um uns und Dylan etwas zum Essen zu kaufen und vielleicht noch einen Kaffee für Ruby mit zu bringen. Doch als wir zurück sind ist weder Ruby noch James da. Höchstwahrscheinlich sind sie in die Stadt gefahren um dort zu stehlen. Kurzfristig beschließe ich dorthin zu fahren. Eher aus Langeweile als aus Drang zu stehlen. Naja ist ja auch egal sage ich und laufe mit eiligen Schritten zu nächsten Bushaltestelle. Ich schmuggele mich durch den Ausgang hinten hinein, da ich natürlich kein Geld habe um mir ein Ticket zu kaufen. Im Bus ist es angenehm warm und meine Finger fangen sofort an zu brennen und zu kribbeln. Als ich in der Stadt aussteige habe ich mich immerhin etwas aufgewärmt. Dennoch fröstele ich schon in den ersten paar Metern. Ich muss zum Glück nicht weit laufen, denn ich entdecke Ruby und James sofort. Sie sitzen auf einer alten Parkbank und Schlachten die Geldbeutel aus, so wie wir es nennen. Ich sehe schon von Weitem dass sie eine gute Ausbeute erzielt haben. Ich begrüße die Beiden und frage ob sie das Geld für etwas bestimmtes brauchen. Doch sie schütteln beide den Kopf. Wir bleiben lange auf der Bank sitzen und um die Mittagszeit holen wir uns Bürger von einem Fastfood Stand um die Ecke. Dann fahren wir zurück nach Hause und bringen den anderen ihre Bürger vorbei. Wir beschließen zusammen um den Block zu ziehen und mit dem gestohlenen Geld uns ein paar Decken für die Nacht zu besorgen. Als wir wieder zu unserer Hütte kommen ist es schon dämmrig und wir verspeisen den übrigen Rest der Burger vom Nachmittag. Sie schmecken nicht mehr, da sie komplett ausgekühlt sind, aber niemand sagt etwas. Morgen sollten wir wieder zum Tribbal gehen stellt James fest. Ich mache das Feuer mit dem Rest des Holzes wieder an und geselle mich dann zu den andren. Im halbdunkeln beginnen wir den morgigen Tag zu planen. Max, James und Ethan werden zum Tribbal gehen und Sienna, Ruby und ich werden versuchen uns Arbeit zu suchen. Wir wissen was James mit arbeiten meint...er meint die Arbeit die nur Mädels machen können...und zwar keine Küchenarbeit! Er weiß ganz genau das wir dass hassen, aber wir sehen ja selbst ein, dass wir uns nützlich machen müssen.

Minorro-unsere Kindheit auf der Straße...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt