The Sky Is Crying, So Am I

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Casey's Handy vibrierte. Mit einer schnellen Bewegung zog er es aus seiner Tasche und las die Nachricht, die ihn auf dem viel zu hellen Display entgegen strahlte. Sie war nicht sonderlich lang, aber der Fakt, dass sie von seiner Freundin war, machte sie für ihn besonders. Schnell tippte er eine Antwort ein und ließ das Smartphone wieder in der Tasche seiner schwarzen Jacke verschwinden.

Er war auf dem Weg nach Hause und in der Entfernung konnte er schon das einsam dastehende Haus mitten im Nirgendwo erkennen. Er stellte die Musik, die aus seinen billigen Kopfhörern dröhnte, noch lauter und steckte seine kalten Hände in seine Hosentaschen. Die Straße, an der er entlang lief, war wie leergefegt. Wie immer. Weshalb es auch kein Problem war, dass sie keinen Gehsteig besaß und er so mitten auf der schmalen Landstraße laufen musste. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Wie immer, wenn man am Arsch der Welt lebt dachte er.

Der starke Herbstwind blies ihm einzelne Strähnen seines kurzen, braunen Haars ins Gesicht. Casey schlug den Kragen seiner Jacke hoch, der ihn jedoch kaum vor dem kalten Wind schützte. Kurz blieb er stehen, um den Geruch des Herbstes zu genießen. Alles um sich herum blendete er aus. Das einzige, was er noch ansatzweise wahrnahm, waren die ohrenbetäubende Musik und der Wind, der ihm das von den Bäumen fallende, gelb-braun-rote Laub um den Kopf wirbeln ließ. Ein eiskalter Tropfen landete auf seiner Stirn und riss ihn grausamst aus seinen Tagträumen zurück in die Realität. Der eben noch recht klare Himmel hatte war jetzt mit dunklen Wolken bedeckt.

Casey zog die Schultern hoch, versenkte die Hände tiefer in seinen Taschen und setzte seinen Weg langsam fort. Es war zwar nur noch ein knapper Kilometer bis zu dem an einem kleinen Hang platzierten Haus, dass er als sein "Zuhause" bezeichnete, aber er wusste, dass er es nicht mehr trocken dorthin schaffen würde.

Innerhalb weniger Sekunden verdunkelte der Himmel sich zu einem dunklen Grau, fast schon Schwarz, und es begann in Bindfäden zu regnen. Er hob einen Arm vor sich, da der Wind ihm das kalte Nass direkt ins Gesicht wehte. Der dichte Regen und die Ärmel seiner Jacke schränkten sein Sichtfeld erheblich ein, aber das machte nichts. Er lief diesen Weg jeden Tag und würde auch blind noch nach Hause finden.

Seine Hose, seine Jacke und seine Schuhe waren bereits vollkommen durchnässt, doch es waren nur noch ein paar hundert Meter bis zu dem kleinen Holzhaus. Casey kniff die Augen zusammen, um sie vor dem kalten Wind zu schützen.

Kaum mehr 50 Meter bis zu dem Gartentor der Hauses, das er jedoch kaum ausmachen konnte. Der Regen war wie ein Schleier, der ihm die Sicht vernebelte. Aus seinen Schuhen quoll bei jedem Schritt eiskaltes Wasser. Er verlangsamte seine Schritte, um in seinen Taschen nach dem Hausschlüssel zu suchen. Für einen Moment blieb Casey stehen, da er diesen nicht finden konnte. Noch immer hallte die Musik aus seinen Kopfhörern. Endlich spürte er das kalte Metall zwischen seinen Fingern und zog den Schlüsselbund aus seiner Hosentasche. Gerade, als er den Schlüssel für das Gartentor heraussuchte, endete das Lied, und für einen kurzen Moment herrschte Stille. Erst jetzt merkte er, wie laut der Regen auf die Straßen prasselte. Noch einmal drehte er sich um, um den Weg, den er zurückgelegt hatte zu betrachten. Wie jedes Mal. Viel konnte er allerdings nicht sehen, und er gab es schnell wieder auf, irgendetwas in weiterer Entfernung erkennen zu wollen.

Doch plötzlich, mitten in der Bewegung, stoppte er. Irgendwas hörte er, zwischen dem Regen und der leise wieder beginnenden Musik. Dann wurde er von einem grellen Licht - einem Scheinwerfer - geblendet. Doch leider hatte er diesen zu spät erkannt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 30, 2014 ⏰

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