„Seid ihr bereit?“, fragt Sofia. Aaron, Niko, Drake, Mitchel, Tayfun und ich nicken. Jetzt ist der Moment gekommen, unserem größten Feind gegenüberzutreten. Derjenige, der unseren Planeten versklaven will, der der so viele Leben genommen hat und der, der nun ein für alle mal besiegt werden muss. Unser Auftrag lautet ihn auszuschalten, doch das wird vielleicht nicht nötig sein, denn wie alle Herrscher dieser Dynastie wird er einen Dolch dabei haben, mit dem er sich wahrscheinlich selbst umbringen wird, wenn er seine Niederlage erkennt.
Wird sind so weit gekommen. Unsere Elitesoldaten Aaron, Niko, Drake und Mitchel tragen alle Spuren davon, mein Leben zu schützen. Denn ich bin der Anführer, obwohl ich erst 18 bin. Sie alle würden dafür sterben, dass wir diese Mission beenden. Tayfun, unser wandelndes Lexikon, der den Plan des Raumschiffs, Leek 346, auf dem wir uns befinden, auswendig kennt und durch seine Ausbildung Leben retten kann, ist mir ebenfalls nicht von der Seite gewichen. Und noch Sofia, meine beste Freundin, die immer für mich da war. In der Zeit nach dem Tod meiner Eltern durch ihn, Regnadov. Ich habe ihnen, und allen anderen die wegen ihm sterben mussten, Rache geschworen und die werde ich gleich haben. Ich sehe Sofia an. Sie sieht konzentriert auf ihr Holopad, mit dem sie gerade das elektrische Schloss der Tür knacket. Sie kann so gut mit Technik umgehen, obwohl sie erst 17 ist. Sie sieht mich an.
„Wir gehen jetzt rein, okay?“, fragt sie. Wir atmen alle noch einmal tief durch und bringen unsere Maschinenpistolen in Anschlag.
„Ja!“, sage ich mit fester Stimme. Wir teilen uns auf, Aaron, Niko, Drake und Tayfun sich auf die rechte Seite der Tür und ich mit Sofia und Mitchel auf die Linke. Sofia drückt einen Knopf und die Tür geht mit einem zischenden Geräusch auf. Regnadov steht mit dem Rücken zu uns, auf die Computer, mit denen er dieses Raumschiff steuert, gestützt. Sofia hat sie ausgeschaltet. Aaron und Drake sichern den Raum, doch uns ist allen klar das er alleine ist. Wenn seine Leibgarde bei ihm war, hat er sie ausgeschaltet. Er muss diesen Moment alleine durchstehen, so ist das mit den Herrschern. Sie haben ein sehr einsames Leben.
Ich gehe voran und alle folgen mir. Bloß zwei Meter von ihm entfernt bleiben wir stehen.
„Jetzt ist es endgültig vorbei, diesmal entkommen Sie uns nicht.“, sage ich. Einen Moment lang tut er gar nichts, doch ich glaube ihn leise lachen zu hören. Ganz langsam dreht er sich um und sagt:
„Es ist noch gar nichts entschieden!“ Ein eisiger Schrecken durchfährt mich, was hat er vor?, doch ich, und alle anderen reagieren zu spät. Regnadov zückt einen Dolch und macht einen Sprung auf mich zu. Vor Schreck kann ich mich nicht bewegen, ich schließe bloß die Augen und entschuldige mich in Gedanken bei meinen Eltern, dass ich ihre Mission nicht zu Ende führen konnte. Ich stelle mich schon auf die Schmerzen ein, doch ich merke nur wie jemand mich fest gegen die Schulter rammt und ich zu Boden falle. Ich habe so viel Schwung, dass ich ein paar Meter weiter rutsche. Das alles geschieht in Bruchteilen von Sekunden. Ich höre das Geräusch eines zustechenden Messers und komme wieder auf die Füße. Ich sehe wie das ganze Team Regnadov zu Boden zwingt, doch jemand fehlt. Sofia! Ich sehe mich hektisch um und sehe wie sie auf die Knie sinkt, den Dolch bis zum Anschlag im Bauch. Ich lasse alles fallen und springe zu ihr. Sie ist kippt gerade nach hinten doch ich fange sie auf und lege sie auf dem Boden ab. Sie atmet heftig und hat die Augen geschlossen. Tayfun setzt sich neben mich auf die Knie.
„Wenn ich irgendetwas tun kann, dann nur wenn der Dolch draußen ist.“ Er sieht Sofia an. „Sofia, ich muss den Dolch entfernen. Ich hol ihn jetzt raus.“ Tayfun legt die Hände um den Griff und Sofia greift nach meiner Hand. Sie klammert sich fest an mich und öffnet die Augen. Mit einem Ruck reißt Tayfun den Dolch aus ihrem Bauch und Sofia schreit auf. Sie krümmt sich vor Schmerzen, doch sie lässt meine Hand nicht los. Tayfun sagt sie zu mir:
