41. Kapitel Kreuzfahrt wieso nicht?

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In meiner Wohnung angekommen räume ich mein Gepäck zur Seite und sichte meine Post. Mein Handy reißt mich aus meinem Tun und ohne darauf zu achten, wer da mit mir sprechen will, gehe ich ran und sage Hallo. "Na mein Mäuschen, meinst du die Aktion war so gut. Mhm, ich glaube nicht. Wenn du wieder bei mir bist, müssen wir nochmal wegen deiner Strafe sprechen" und schon hat Sascha wieder aufgelegt. Verdammt ich zitter am ganzen Körper und die Tränen laufen nur so. Vor lauter Wut, Angst und ich weiß nicht, was noch für Gefühle schmeiße ich meine Tasche in die Ecke. Dabei leert sich der komplette Inhalt vor mir auf dem Boden aus. Ich starre darauf und fange an hysterisch zu lachen. Doch dann sehe ich da eine Karte liegen, genauer eine Visitenkarte mit einem Segelschiff drauf. Auf dem Boden sitzend betrachte ich sie mir genauer. Moment, Mikael Krafft, dass war der nette Schwede und seine Frau Ann. Schnell ist der PC hochgefahren und ich schreibe eine Mail an Mikael, ob sein Angebot noch steht. Innerlich bete ich, dass sie sich überhaupt noch an mich erinnern können, ist ja schließlich schon über ein halbes Jahr her. Ich kriege innerhalb kürzester Zeit eine Antwort, in der er mitteilt, sich darüber zu freuen von mir zu hören und im Anhang sendet er mir noch verschiedene Reiserouten mit den jeweiligen Reisedaten. Ich soll einfach Bescheid sagen, welche Variante mir zusagt und den Rest erledigt er. Oh das ging jetzt aber schnell, denke ich mir und schaue mal, was er da geschickt hat. Hört sich alles interessant an, aber eine Reise fällt mir sofort ins Auge. Keine Ahnung warum, die fühlt sich irgendwie richtig und gut an. Mit der Royal Clipper durch die Karibik und Zwischenstopp auf Kuba, warum nicht. Der Reisebeginn ist auch bald und selbst die Reisedauer von 3 Wochen ist vollkommen in Ordnung. Eigentlich brauche ich nicht überlegen, dass will ich machen. Nur sollte ich vorher mal mit Bram telefonieren, nicht dass der Verlag mich dringend sehen will. Also wieder der Griff zum Handy und ihn angewählt. Ein freudiges "Hallo Engelchen was kann ich für dich tun" schallt mir entgegen und das erste Mal an diesem Tag fühle ich mich gut und wohl. Ich berichte ihm kurz die Ereignisse und meinen Entschluss jetzt und sofort für diese Kreuzfahrt in die Karibik zu fliegen. Erst ist er baff und dann fragt er nochmal nach, ob ich wirklich eine Kreuzfahrt machen will. "Wieso nicht?" stelle ich die Gegenfrage. "Ich will auch gar nicht mit dir drüber diskutieren, sondern einfach nur Bescheid geben, dass ich dann ab übernächster Woche für 4 Wochen weg und nicht erreichbar bin", so meine zusätzliche Ausführung. Er räuspert sich und meint "Ok, dann musst du vorher nochmal herkommen". Äh wieso, frage ich mich und dann auch ihn. Er druckst etwas rum und meint, es gäbe da noch so zwei bis drei organisatorische Sachen zu regeln. Den genauen Termin kriege ich im Laufe des Tages noch, aber spätestens Morgen. Joah, ok, dann halt vor dem Urlaub nochmal nach Berlin. Ich schicke eine Mail mit den Reisedaten an Mikael und bekomme postwendend einen Anruf von ihm. 

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