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"Das Essen war wirklich großartig, Misses Lee", bedankte ich mich höflich. "Das freut mich. Ich würde mich gerne noch etwas länger mit euch unterhalten, aber es ist schon spät und ihr habt morgen wieder Schule", schmiss Felix' Mutter uns mehr oder weniger raus. "Ich begleite euch noch ein Stück", bot Felix an, was wir dankend annahmen. Chan und ich verabschiedeten uns noch von Felix' Mutter und gingen dann in den Flur, um unsere Schuhe und Jacken anzuziehen. Felix kam kurz darauf auch und gemeinsam machten wir uns auf den Weg.

"Dann sehen wir uns morgen", verabschiedete Chan sich von uns, als wir vor seinem Haus stehen blieben. Felix und ich winkten ihm kurz zu und gingen dann weiter. Eigentlich wollte Felix nur ein Stück mitkommen, daraus wurde jedoch ein Wenig mehr. So richtig bewusst wurde mir dies erst, als wir vor der Einfahrt meines Hauses standen. "Also wir sehen uns", verabschiedete ich mich von ihm und lief auf meine Haustür zu. "Schlaf gut!", rief Felix mir noch hinterher. Erst als ich die Tür geschlossen hatte, konnte ich durch ein kleines Fenster in unserem Eingangsbereich erkennen, dass Felix sich auf den Rückweg machte. Belustigt schüttelte ich den Kopf. 'Das sind die besten Freunde!'

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"Mit wem schreibst du?", wollte Chan von mir wissen. "Minho", antwortete ich knapp. "Der Typ aus dem Café", ergänzte ich auf Chans fragenden Blick. "Minhoe? Ernsthaft?", lachte Felix hinter mir. Ich bildete mir ein, etwas verletztes aus seiner Stimme raushören zu können. Es klingelte zum Schulbeginn. Schnell packte ich mein Handy weg und wartete auf den Lehrer. "Hast du die Hausaufgaben?", fragte Chan mich hektisch. "Ernsthaft Chan? Das fällt dir jetzt ein?", entgegnete ich schockiert. "Moment, wir hatten wirklich was auf?" Chan war fassungslos. "Nein", lachte ich. Chan setzte gerade dazu an, etwas zu sagen, als der Lehrer den Raum betrat. Triumphierend blickte ich zur Tafel und wartete darauf, dass der Lehrer den Unterricht begann.

"Was sollte das heute morgen? Du hast mir echt Angst gemacht", fragte Chan mich wütend. "Tut mir leid, aber du hättest echt dein Gesicht sehen müssen. Allein deswegen hättest du das auch getan", lachte ich. "Was war denn los?", wollte Felix wissen. "Chan hat mich gefragt, ob ich die Hausaufgaben gemacht habe...", fing ich an. "Aber wir hatten doch nichts auf", unterbrach Felix mich verwundert. "Eben und sie hat so getan, als hätten wir wirklich was auf. Ich hab voll Panik bekommen, dabei wollte ich dich nur ärgern", gab Chan zu und sah mich zum Ende an. "Ich hätte genauso gehandelt", wandte Felix sich an mich und streckte seine Hand zu einem High-Five aus. "Verbündet ihr euch gerade gegen mich?", fragte Chan fassungslos. Felix und ich schwiegen und sahen uns verschwörerisch an.

Is it Love? [A Short Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt