Eruri Summer Boot Camp 2019

Only one bed

Levi konnte nicht schlafen. Seine Insomnia wurde wieder schlimmer. Die Nächte wach zuliegen war anstrengend, für Körper und Geist gleichermaßen. Unruhig wälzte er sich hin und her, starrte an die Decke. Meistens stand er mitten in der Nacht auf und erledigte Papierkram der noch auf der Strecke liegen geblieben war. Es war eine mühsame, lange Arbeit, doch sie lenkte ihn ab. Von den quälenden Fragen, die ihn im Kopf herumgeisterten. Die Frage dessen Antwort er nicht wusste und doch fürchtete. Er wusste, das sie beide, er und Erwin, sich entfremdet hatten über die letzten Wochen und Monate. Levi hatte sich verändert, als Mensch. Doch trotz dieser Veränderungen hatte er alles daran gesetzt Erwin festzuhalten, ihn nicht zu verlieren. Eine vergebene Bemühung, er wusste es. Wenn das Feuer erst einmal erlosch konnte man es nicht wieder entfachen.

Jedes Mal wenn er in seinem Bett lag kamen diese Gedanken, diese quälenden Erinnerungen die sich über ihn lustig machten.

Die Erinnerung an die erste Nacht in der sie im selben Bett geschlafen hatten. Es war die erste Nacht, in der Levi ruhig hatte schlafen können, die erste Nacht seit langer,langer Zeit. Er hatte sich sicher gefühlt, geborgen. Wann war das letzte Mal gewesen, dass er dies gespürt hatte? Diese vertraute,tröstende Wärme die ihm klar machte, alles würde gut werden, eines Tages?

Er vermisste diese Zeit, diese Momente.

Er vermisste die Nächte in denen er in Erwins Armen eingeschlafen war und von ihm geweckt worden war.

Stumm rannen Tränen seine Wangen hinab.

Der Blonde hatte sie immer weggewischt wenn er einen Albtraum gehabt hatte. Er war da gewesen und hatte ihn in den Arm genommen und ihn festgehalten bis es vorbei war.

Es waren diese Momente, so flüchtig und zerbrechlich, in denen Levi sich gefühlt hatte als würde erwirklich leben.

Und nun waren sie vorbei. Es war nur ein Moment, das wusste er, doch dieser Moment bedeutete ihm mehr als alles andere.

Levi sehnte sich nach diesen Nächten,diesen Morgen, in denen er in seinen Armen aufgewacht war. Es brannte, diese Sehnsucht, dieser Schmerz. Der Schwarzhaarige hatte sich vorgenommen es Erwin zu sagen, ihm zu sagen, dass er mehr als Verbundenheit oder Freundschaft für ihn empfand. Doch dazu war es nie gekommen.

Er erinnerte sich noch gut daran, dass Erwin ihm von seiner Verlobung erzählt hatte.

Es war die letzte Nacht gewesen, die sie beide in seinem Bett geschlafen hatten. Erwin war aufgestanden und hatte sich verabschiedet, „Bis bald", doch er war nicht wiedergekommen.

Er war einfach gegangen und seither war dieses Bett alles, was Levi noch an ihn erinnerte. An die Momente in denen er gelebt hatte.

Doch er wollte es nicht anders haben.Levi wollte, dass Erwin glücklich war. Und wenn es das war, was ihn glücklich machte würde Levi sich nicht einmischen. Er würde hierbleiben, in seinem Zimmer. Zusehen und in den Erinnerungen dieser Momente schwelgen. Der Momente die er gelebt hatte.