K A P I T E L 15

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Es brach eine Diskussion zwischen Papa, Luisa und Celina aus, wer denn nun wen anfassen dürfe und wer wen nicht. Ich folgte dieser nicht, da das einzige was ich noch konnte, geradeaus starren war.

Whispers Diagnose weckte alle negativen Stimmungen in mir. Am liebsten hätte ich mein Handy genommen, die Besitzer angerufen und diese zur Schnecke gemacht, aber ich war wie gelähmt.

Ich spürte wie etwas meinen Hals hochkam. ,,Ich muss mal aufs...." Weiter kam ich nicht, denn nicht nur meine Stimme ließ nach, sondern auch meine Beine. Ohne Rettungsversuch meinerseits fiel ich die zwei Stufen runter, die zu unserer Küche führten. Das letzte was ich spürte, war wie mein Kopf der auf unsere Fliesen knallte.

Schlagartig war die Diskussion beendet. Lea stand auf, um zu mir zu kommen. Vielleicht war das einwenig zu schnell, denn der Tisch schob sich ein großes Stück nach vorn und drohte zu kippen, aber ihr war es egal, sie achtete nur auf mich. Sie kniete neben mir nieder.

,,Oh gott Clara!" Nun kam auch mein Vater in Schwung. Als er näher kam, sah er, dass sich unter meinem Kopf eine Blutpfütze gebildet hatte. ,,Wir müssen ins Krankenhaus! Sofort!"

Wenige Augenblicke war ich in das Auto meines Vaters verfrachtet. Mein Kopf lag notbedürftig verbunden mit einem Verband aus dem Praxis-Auto auf der Schulter von Lea. Mein Vater saß am Steuer und neben ihm Luisa, die mich ab und zu besorgt an sah.

Es war nicht viel Blut gewesen, dass nach unserer Abfahrt wohl in der Küche getrocknet sein musste. Aber weiteres Blut hatte ich nicht verloren.

Am Krankenhaus angekommen, zog man mich mit zwei Rettungskräften aus dem Auto und brachte mich per Rettungsliege in einem Schockraum. Mittlerweile war ich wieder halbwegs bei Bewusstsein und ich starrte emotionslos in die Luft. Das Licht blendete. Es war so stark, dass ich meine Augen wieder schloss.

Es war früh am Morgen. Ich war erstaunlich früh wach, weshalb ich, nach einem Blick auf meinen Wecker, entschloss, noch einwenig am Handy zu spielen, bevor ich aufstand. Nachdem ich es entsperrt hatte, tippte ich auf Wattpad. Ich suchte mir meine Lieblingsgeschichte in der Bibliothek raus und las ein Weilchen. Nach einer Zeit wurden meine Augenlider schwer und ich schlief ein.

BIEP BIEP BIEP BIEP

Verzweifelt suchte ich nach meinem Wecker. Ohne Plan schlug ich um mich, damit dieser Verdammte Wecker aufhörte zu klingeln!

,,Hey Clara." Ich nahm die behutsame Stimme meines Vaters wahr, der wohl in meinem Zimmer stehen musste. Er drückte meine Hände vorsichtig herunter. Wieso macht er das!? Der behinderte Wecker muss jetzt aufhören zu piepen!!

Energisch riss ich meine Augen auf, um mit erschrecken festzustellen, dass ich gar nicht in meinem Bett lag. Ich lag in einem weißen Bett mit weißem Bezug, weißer Decke und weißem Kopfkissen. Definitiv zu viel Weiß! Von der Decke leuchtete mich das künstliche Licht an, dass ebenfalls weiß war.

Erschrocken sah ich meinen Vater an. Doch das hielt nicht lange an, da mich meine Kraft soeben komplett verlassen hatte und ich noch etwas tiefer in mein Kissen sank.

,,Wie geht's dir?" Papa lächelte leicht. ,,Wie soll's mir schon gehen? Ich weiß nicht mal, warum ich hier bin und wo ich bin." Meine Stimme war leise und mein Hals kratzte während des sprechens, aber Papa nickte nur.

,,Kannst du dich an unser Gespräch in der Küche erinnern?" Ich nickte. ,,Du wolltest irgendwo hin, bist die Treppe herunter gefallen und nun liegst du zur Überwachung auf der Intensiv-Station." Ungläubig sah ich ihn an. Als hätte er meine Gedanken lesen können reagierte er. ,,Ja Intensiv-Station. Aber keine Angst, die Ärzte meinen, dass du nur aus Sicherheitsgründen hier seist. Es sei wohl nicht weiter schlimm." Ich atmete erleichtert aus. ,,Ich bin so froh, dass du wach bist!" Ich war etwas überfordert mit der Situation. Woher kan dieser Gefühlsausbruch meines Vaters?

,,Naja, ich hol dann erstmal Lea und Luisa rein. Die warten draußen schon die ganze Zeit, weil sie dich sehen wollen. Ist es okay, wenn sie reinkommen?"-,,Ja." Gab ich mit meiner Kratzstimme von mir.

,,Boah Clara, hast du mir einen Schrecken eingejagt!" Lea kam rein und umarmte mich. ,,Wie schön, dass es dir wieder besser geht!" Meldete sich Luisa, die sich an das Fussende meines Bettes platziert hatte. ,,Wie spät ist es ei..." Lea wartete gar nicht auf das Ende meines Satzes. ,,18 Uhr 42. Du hast zirka 3 Stunden geschlafen."-,,Danke." Ich formte ein lautloses 'Ich hab dich lieb' mit meinem Lippen. Lea verstand. ,,Und ich dich erst!" Sie nahm mich erneut in den Arm.

Während dieser Konversation merkte ich, wie mein Vater Luisa anguckte. Ich musste lächeln und mein Traum von heute Nachmittag kehrte zurück.

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