ҡαρเƭεℓ 18 | Neue Bleibe

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Das Erste was ich bemerkte, als ich am nächsten Morgen aufwachte, war der fremde Geruch, der mir in die Nase stieg. Langsam öffnete ich meine Augen und sah das grüne Kissen, auf welchem ich lag. Seufzend schloss ich wieder meine Augen und vergrub mein Gesicht in das Kissen. Es war also kein Traum - wäre auch zu schön gewesen. Ich hatte noch die naive Hoffnung, dass er in der Nacht plötzlich im Zimmer auftauchen würde um mich mit zu holen, wo auch immer er jetzt war.

Die Erkenntnis, dass ich heute dieses Haus verlassen musste und nicht wusste, wohin ich als nächstes gehen sollte, traf mich wieder wie ein Blitz. Ich versuchte meine aufkommenden Tränen zurückzuhalten - ich hatte nicht die Absicht Ed zu zeigen, wie sehr mich das alles mitnahm. Deshalb stand ich sofort vom Bett auf, streckte meine müden Muskeln und ging zur Tür. Alleine im Bett zu liegen würde mich nur noch schlimmer fühlen lassen.

Als ich durch die Tür ging fiel mir zunächst die Stille auf, die sich durch das ganze Haus zog. Und auch beim näheren Hinhören, konnte ich kein einziges Geräusch wahrnehmen. Da ich also nicht wusste, was ich machen sollte, bis Ed wieder auftauchen würde und mein Blick als Erstes auf den Computerbildschirmen und dem großen Schreibtisch an der Wand hängen blieb, machte ich mich auf den Weg dorthin.

Tausende Papiere waren wild auf dem ganzen Tisch verteilt, was mich sehr an Js Büro erinnerte. Auf den Papieren waren Skizzen von verschiedenen Geräten gemalt worden - manche sahen aus wie Bomben, andere wie Roboter und ich konnte sogar ein paar Zeichnungen von verschiedenen Räumen mit gewissen Konstruktionen erkennen, die, da war ich mir sicher, für Batman bestimmt waren. Während ich all die Blätter vor mir betrachtete, konnte ich nicht anders als beeindruckt sein von den ganzen mathematischen Formeln. Ich nahm eins der Konstruktionspapiere in die Hand und gerade als ich versuchte irgendwas zu verstehen, was er dort aufgemalt hatte, fiel mein Blick auf das offene Notizbuch, dessen Seiten voll mit Rätseln waren. Ich legte das Blatt zur Seite und nahm das Notizbuch.

'Ich spreche ohne Mund und höre ohne Ohren. Ich habe niemanden, aber werde lebendig durch den Wind. Was bin ich?', wurde auf die Seite mit unordentlicher Handschrift gekritzelt.

Unter dem Rätsel stand in großen, grünen Buchstaben "NICHT GUT GENUG".

Darunter waren zwei weitere Rätsel notiert.

Der Mann, der es erfand, will es nicht. Der Mann, der es kauft, braucht es nicht. Und der Mann, der es braucht, weiß es nicht. Was ist es?

Ich bin der Grund, dass du rennst. Ich bin der Grund, dass du schreist. Ich bin der Grund deiner Schmerzen. Ich bin ein Käfig aus dem du niemals frei sein wirst.

Leicht makaber, dachte ich, als mir die Antwort zum zweiten Rätsel sofort einfiel. Ein Sarg.

Ich hatte schon öfters gehört, dass der Riddler Batman immer Rätsel stellte und ihm damit Hinweise auf seine nächsten Taten gab. Auf was er mit diesen Rätseln hinaus wollte, war mir nicht bewusst, aber wer konnte auch schon ahnen, was in dem Kopf des Riddlers vor sich ging. Außer vielleicht Batman?

"Hat man dir nicht beigebracht, nicht in den Sachen anderer herumzuschnüffeln?"

Erschrocken drehte ich mich schnell zu Ed um, welcher in dem Rahmen der Tür stand, in die er gestern Abend verschwunden war. Er schien nicht wirklich sauer, eher neugierig, während er eine seiner Augenbrauen hochzog.

"Ich hab mich nur etwas umgeguckt, während du noch nicht da warst." Grinsend hob ich sein Notizbuch hoch. "Ich hab dein Notizbuch gefunden. Ist ziemlich gut, aber vielleicht nicht gut genug für Batman."

Eds Augen verengten sich und bevor ich mich versah, war er schon auf mich zu gekommen und hatte mir das Buch aus der Hand gerissen.

"Gib her."

Love is Madness || Joker x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt