Sie sah gar nicht aus wie jemand von der Security. Erstens war sie zu klein und zweitens wirkte sie nicht gerade wie ein Türsteher, der 150 kg auf der Bank drücken konnte. Aber vielleicht war sie seine Rettung. Justus lächelte die junge Frau an, die mit ihrem Funkgerät herumhantierte und sich dabei nervös auf die Unterlippe biss.
„Ein Student hat seine Tasche in der Teilbibliothek für Sozialwissenschaftlichen in einem der Gruppenräume vergessen", teilte sie der Person am anderen Ende der Leitung mit. Während sie auf eine Antwort wartete, wanderten ihre hübschen braunen Augen an den Bücherregalen entlang. Sie durchquerten den gesamten Raum und fanden schließlich ihren Weg zurück zu ihm.
Als sich ihre Blicke trafen, fiel Justus fiel auf, dass er die Frau angestarrt haben musste. Rasch wandte er den Blick ab und verfolgte das Ticken des Sekundenzeigers seiner silbernen Rolex.
„Wann kommt er denn zurück?" Jetzt klang sie ein klein wenig ungeduldig.
Es amüsierte Justus, wie sie versuchte, ihren Unmut zu verbergen, denn dass sie das tat, könnte selbst ein Tauber an ihrer Tonlage hören.
„Erst nach den Feiertagen?" Die Verblüffung stand ihr auf die Stirn geschrieben.
In der spiegelnden Glasfront des Foyers, die sich hinter der Security-Lady befand, konnte Justus seinen fassungslosen Blick erkennen. Jetzt ergriff auch ihn das nervöse Gefühl der Unruhe. Protestierend stemmte er die Hände in die Hüfte. „Die können den Raum erst in zwei Tagen aufsperren?"
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Security-Lady
Teen Fiction"Was soll das heißen, der Raum wird heute nicht mehr aufgesperrt?" Justus Maximilian ist verzweifelt. Sein Haustürschlüssel, der Autoschlüssel seines Porsches und sein Smartphone sind im Gruppenraum der Sozialwissenschafts-Bibliothek der Universität...