Teil 15 und 16

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15)

Sie waren beim Frühstücksraum angelangt und setzten sich zu Raul, Sami, Osmo und MIkko, die schon kurz vorher an dem extra für sie reservierten Tisch in einer etwas sichtgeschützten Ecke des Raumes Platz genommen hatten. Ein allgemeines „Huomenta" klang ihnen entgegen. Samu rang sich ein gequältes Lächeln ab, setzte sich und schenkte sich einen großen Kaffee ein. Dann griff er in den Korb mit den Brötchen, nahm sich eines mit Körnern heraus und setzte an, es in zwei Hälften zu schneiden. In dem Moment klingelte Riku's Handy, was ihm einen ärgerlichen Blick der anderen einbrachte. Sie hatten sich darauf geeinigt, zumindest bei den Mahlzeiten das Handy beiseite zu legen, doch Riku ignorierte es und ging ran. „Rajamaa..."Samu verstand nichts, er hörte nur, dass die Person am anderen Ende der Leitung sehr aufgebracht sein musste. Er bemerkte, wie sein Freund und Gitarrist immer bleicher wurde. „Mitä? Milloin? Missä?", er schaute auf die Uhr, „kyllä, wir kommen...halbe Stunde...paska.", fluchte er laut. Er legte auf und griff Samu's Arm: "Los, es ist was passiert, das war Ria, wir müssen sofort zum Krankenhaus kommen."

16) ANNA

Ich wurde langsam wach und öffnete langsam die Augen. 10:00 Uhr, schon seit einer Stunde musste ich hier wohl auf dem harten Küchenboden liegen. Ich versuchte, mich auf den Rücken zu drehen, doch ein pochender Schmerz durchfuhr mich. Was war nur passiert? Ich versuchte, mich langsam zu erinnern. Ich hatte mich mit Tim gestritten wegen letzter Nacht. Er war so wütend geworden und irgendwie hatte er mich so lange angeschrien und festgehalten, bis ich ihm schließlich alles erzählt hatte, vom Konzert, von Samu, einfach alles. Dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Er funkelte mich böse an, holte aus und verpasste mir einen Schlag ins Gesicht. Ich geriet ins Taumeln und knallte mit voller Wucht mit meinem Kopf gegen die Kante der Arbeitsplatte. Ich lag auf dem Boden. Er schrie weiter: "Du Schlampe", und verpasste mir noch einen Tritt in die Seite. Ich hörte ein Knacken, dann fühlte ich einen stechenden Schmerz. Er musste mir die Rippe gebrochen haben. Schnaubend und schwer atmend stand er da, dann machte er auf dem Absatz kehrt, ich hörte die Schlüssel klappern, die Haustür knallen und wie er ruckartig davon fuhr. Dann war es dunkel um mich geworden. Jetzt, da ich wieder bei Bewusstsein war, versuchte ich mein Handy, welches ich zum Glück immer bei mir trug, aus der Hosentasche zu ziehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt ich es endlich in den Händen und suchte Ria's Nummer aus der Anrufliste heraus. Es klingelte fünf Mal, dann meldete sie sich endlich: „Hey Anna, alles klar?" „Ria, ich ..." mehr brachte ich nicht hervor. Vor lauter Schmerz verschlug es mir die Stimme. Ria merkte sofort, dass etwas Furchtbares passiert sein musste. 

„Ich komme sofort." Zehn Minuten später war sie da, sie wusste, wo wir immer einen Schlüssel auf dem Grundstück versteckt hatten, für alle Fälle. Sie stürmte herein. „Anna, wo bist du?" Ich brachte nur ein Schluchzen hervor, doch sie hörte mich. „Scheiße, was hat dieses Arschloch mit dir gemacht?" Sie kramte ihr Handy hervor und rief einen Krankenwagen. 5 Minuten später lag ich auf der Trage und wurde in den Krankenwagen geschoben. Ria stieg ebenfalls mit ein. Jemand schob mir eine Nadel in den Arm und wenige Minuten später verschwand der Schmerz. Ich fühlte mich leicht, als würde ich schweben. „Samu", murmelte ich. „Ich hab ihn angerufen, er kommt", sagte Ria. Dann war ich wieder bewusstlos. 

...save me once again... (Anna & Samu Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt