ℕ𝕚𝕟𝕖𝕥𝕖𝕖𝕟

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Ich glaube, ich hatte endlich eine Lösung gefunden, wie Jeongin und ich uns wieder näher kommen und vielleicht sogar Sex haben konnten.

In den letzten Tagen hatte sich unser Verhältnis zueinander weder verschlechtert, noch gebessert. Wir verbrachten nicht allzu viel Zeit miteinander, da Jeongin angefangen hatte, mehr mit Jisung zu unternehmen und ihm zu zeigen, dass sie noch immer beste Freunde waren. An sich war das für mich in Ordnung, denn auch wenn unsere Farben langsam erloschen, leuchteten die rote Farbe der Liebe und die grüne Farbe der Hoffnung noch immer hell. Auch deswegen war ich gerade so glücklich darüber, dass er sich an dem heutigen Abend Zeit für mich genommen hatte und hier neben mir lag. Wir kuschelten miteinander und schauten gemeinsam einen Film an, der meine Aufmerksamkeit inzwischen völlig verloren hatte.

Stattdessen machte ich mir über etwas Gedanken, was Jeongin mal zu mir gesagt hatte. Er meinte, er habe keine Angst vor dem Sex selbst, sondern davor, es mit mir zu tun. Lange hatte ich nicht verstanden, was er mir damit hatte sagen wollen, doch nun glaubte ich zu wissen, wo genau das Problem lag. Sicherlich machte er sich Sorgen um die Unterleibsschmerzen, wie er sie vor seinem Vater verstecken sollte und gewiss war es auch das, was ihn abschreckte. Er sah nur das Negative und dachte nicht an die schönen Gefühle, dachte nicht an unsere Liebe zueinander. Und aus diesem Grund wollte er nicht mit mir schlafen.

"Du, Jeonginie?", sprach ich ihn nun also an und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Der Jüngere wandte seinen Blick vom Fernseher ab und richtete ihn fragend auf mich, ehe er leicht seinen Kopf schief legte. "Ja?", fragte er zurück und musterte mich interessiert, abwartend, was ich als nächstes sagen würde. Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen und ich legte mich auf den Rücken, zog Jeongin kurzerhand auf mich. Verwirrt von meiner Tat stützte sich dieser mit seinen Händen neben meinem Kopf ab und zog seine Stirn kraus. In seinen Augen glitzerten Fragezeichen, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen.

"Ich möchte, dass du mit mir schläfst, Jeongin. Und weil du nicht unten sein möchtest, biete ich dir an, mich zu toppen~", schlug ich ihm vor. Meine Arme schlang ich um seinen Hals und zog ihn so näher an mich heran, wodurch Jeongins Augen noch viel größer und verwunderter wurden. "Ich soll... was?", fragte er vollkommen perplex. Anscheinend hatte er überhaupt nicht mit so einem Vorschlag meinerseits gerechnet. Dabei war ich fest davon überzeugt, dass ich ihm so wieder näher kommen würde. Dafür würde ich alle Schmerzen auf mich nehmen.

"Mich toppen. Mit mir schlafen~", wiederholte ich meine Worte und musste nun leise kichern. Der unschuldige, zaghafte Blick meines Freundes war einfach zu niedlich und für einen Moment lang zweifelte ich an meiner Idee. Aber dann nickte Jeongin leicht und atmete tief durch, Aufregung schien seinen Körper zu durchfluten und er wurde augenblicklick nervös. "Okay", meinte er leise und obwohl er nicht ganz überzeugt klang, schmiegte er nun einfach seine Lippen auf meine und küsste mich liebevoll.

Ich zögerte keine einzige Sekunde, sondern erwiderte sofort den Kuss. Rhythmisch und harmonisch bewegte ich meine Lippen gegen seine, passte mich ganz seinem Tempo und seinem Verlangen an. Jeongin brauchte immer ein wenig, bis er erregt wurde und dies auch offen zeigte, deshalb genoss ich einfach seine Liebe, die ich durch diesen Kuss spüren konnte. Vorsichtig begann der Jüngere damit, seine Hand auf meine Brust zu legen und über diese zu streicheln. Zwar waren seine Berührungen noch schüchtern, er musste sich dazu überwinden und versuchen, meine Rolle einzunehmen. Jedoch glaubte ich daran, dass er das schaffen konnte, weshalb ich geduldig in dieser Position liegen blieb und versuchte, ihm bei jeder seiner Tat entgegen zu kommen.

Je länger wir uns küssten, desto leidenschaftlicher wurden wir und erweckten immer mehr Jeongins Mut. Er hielt sich nicht länger zurück und begann nun endlich damit, vorsichtig seine Finger unter mein Oberteil zu schieben und über meinen trainierten Oberkörper zu streicheln. Zaghaft erkundete er ihn und schob dabei den störenden Stoff immer höher, bis er schließlich unseren - mittlerweile - Zungenkuss löste und mich oben herum auszog.

"Woah...", gab er erstaunt von sich und starrte fasziniert meinen Oberkörper an. Das Grinsen von vorhin kehrte auf meine Lippen zurück und ich beobachtete ihn dabei, wie er jedes einzelne Detail meines Oberkörpers förmlich aufzusaugen schien. Wirklich oft hatte er mich bisher noch nicht ohne Oberteil gesehen, höchstens, wenn ich mich umzog. Immerhin hatte er unsere Sexversuche immer davor abgebrochen. Aber heute würde es anders sein. Da war ich mir sicher.

"Ich gefalle dir, hm? Tja, dann musst du dich nun auch ausziehen. Gleichberechtigung, Kleiner", grinste ich ihn verschmitzt an und schob meine Hände unter seinen (eigentlich meinen) Pullover, damit ich ihn ebenfalls ausziehen konnte. Doch kaum berührten meine Finger Jeongins weiche Haut, riss er seine Augen auf und entfernte hastig, beinahe panisch meine Hände von sich.

"Fass mich nicht an, Chan!", fauchte er leise, wahrscheinlich eher ungewollt und rutschte nun rasch von mir herunter. Lippenbeißend setzte er sich neben mich auf die Matratze hin und wandte seinen Blick von mir ab, während ich ihn verletzt anschaute. Hätte ich damit nicht eigentlich bereits rechnen können? Egal, wie oft wir versuchten, miteinander zu schlafen... sobald ich ihn ausziehen wollte, blockte er ab. Vollkommen egal, wer von uns beiden oben war.

Ich hätte es wissen müssen.

"Es tu-", wollte ich mich bei ihm entschuldigen und sah zu ihm, allerdings hatte Jeongin sich von mir abgewandt und sein Handy zur Hand genommen. Ohne Notiz von mir und meiner angefangenen Entschuldigung zu nehmen, schrieb er mit irgendjemanden und schien nicht einmal bemerkt zu haben, dass ich ihn gerade angesprochen hatte.

Autsch.

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❤️🖤🖤🖤🖤

Colorless Rainbow ★ JeongchanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt