Sie landeten in Tessera. Die Stadt wirkte alt und antik und vor Allem ruhig. Sie sahen sich um. "Okay... Dann suchen wir mal nach dem Kloster." beschloss Mari. Sie riefen ihre Pokémon zurück und marschierten los. Dabei sahen sie sich nach auffällig aussehenden Gebäuden um. "Hm... Was ist damit?" Mari deutete auf ein großes Gebäude im Schatten eines Bergs, das auf einem Hügel stand. "Hmm... Das sollten wir uns mal ansehen." meinte Jacky und sie gingen darauf zu. Sie kamen an einem Schild vorbei. "Kloster von Tessera. Na bitte, wir sind richtig." Mari grinste breit. "Ich hatte den richtigen Riecher!", "Denkst du, wir sollten einfach reingehen?" Jacky blieb vor der riesigen Holztür stehen. "Hast du einen besseren Plan auf Lager?", "Diesmal nicht." Jacky schmunzelte und wummerte dann mit dem Türklopfer gegen die Tür. Es dauerte etwas, bis die Tür geöffnet wurde und eine Nonne ihnen entgegen blickte. "Ja bitte?", "Hallo." Jacky deutete eine leichte Verneigung an. "Ich bin Jacky aus Eventura und das ist meine Freundin Mari." Sie deutete kurz auf Mari und fuhr dann fort. "Wir möchten um Erlaubnis bitten, den Tempelberg zu betreten." Eine lange Pause folgte, bevor die Nonne hörbar ausatmete. "Ich führe euch zu Nate." Sie öffnete die Tür vollständig. "Er wird euch die Erlaubnis erteilen oder nicht. Macht euch aber keine allzu großen Hoffnungen. Folgt mir.", "Danke." Jacky und Mari traten an der Frau vorbei und folgten ihr zielstrebig den Gang entlang. Irgendwann erreichten sie eine große Tür und die Klosterschwester schob sie auf. Es handelte sich um einen Saal, in dem ein Podium mit einem Altar stand. An der Wand hing ein seltsames Gebilde. Eines, das einen Ring und ein Kreuz mit gleichlangen Strichen vereinte. "Nate... Es ist Besuch für dich da." Ein alter Mann drehte sich zu ihnen. Er trug eine dunkle Kutte und wirkte trotz seines sicherlich hohen Alters aufgeweckt und aufmerksam. Er musterte die Mädchen. "Danke, Schwester Frederike. Ich kümmere mich um unsere Gäste." Die Nonne deutete eine Verbeugung an und verließ den Saal wieder. Der Abt des Klosters kam auf sie zu. "Kinder kommen hier nur sehr, sehr selten zu Besuch. Ich schätze, ihr habt ein Anliegen, gehe ich recht in der Annahme?", "Ja." Jacky nickte. "Ich... wir... wollen den Tempelberg betreten." Nates Stirn kräuselte sich. "Dieser Berg ist heilig und ihn zu betreten ist strengstens verboten. Warum wollt ihr dort hinauf?" Jacky straffte die Schultern und atmete tief durch, bevor sie weiterredete. "In Sinnoh sind die legendären Pokémon Palkia und Dialga von einer Verbrecherorganisation unterworfen worden. Die Situation ist sehr ernst... und wir brauchen den Mega-Stein, der auf der Spitze des Berges aufbewahrt wird." Das Wort 'eventuell' unterdrückte sie dabei. Nate hob die Augenbrauen. "Wenn wir ihn haben, können wir vielleicht schlimmeres verhindern. Dafür brauchen wir Ihre Erlaubnis. Wir sind nur Kinder, aber ich kann behaupten, dass wir mehr durchgemacht und erreicht haben, als manch ein Erwachsener." Nate schwieg. Er schien nicht wirklich überzeugt. "Woher weiß ich, dass ihr die Wahrheit sagt?", "Keine Sorge, Opa!", meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund zu Wort. "Diese Zuckerschnecken lügen nicht, dafür bürge ich mit meinen Karamelläpfeln!"Schritte näherten und der rothaarige Junge vom Schiff erschien vor ihnen, mit verschränkten Armen und einem Lolli im Mund. "So sieht man sich wieder, was?", "Du?" Mari starrte ihn mit einer Mischung aus großer Überraschung und Verwirrung an. "Ein süßes Vergnügen meinerseits!" grinste er. Mari war viel zu verblüfft, um zu antworten. Nate atmete aus. "...Gut, das geht dann auf deine Verantwortung. Hiermit erteile ich die Erlaubnis. Wenn sich die Götter von Zeit und Raum der dunklen Seite zuwenden, wäre diese Welt verloren. Aber schwört in Arceus' Namen, dass ihr auf diesem Berg nichts beschädigen werdet", "Seeeehr weise von dir, Opa." Der Junge nickte zufrieden und hob eine Augenbraue, als er die fassungslosen Gesichter der Mädchen bemerkte. "Was ist los? Hab ich was im Gesicht?", "N-nein...." murmelte Mari. "Aaaah, ich verstehe, wie's läuft." Wieder grinste er. "Weil der gute alte Jayden in einem Kloster rumhängt, stimmt's?", "Um ehrlich zu sein, an so einem Ort hätte ich dich am wenigsten erwartet." gab Mari zu. "Spitzt mal die Lauscher." Er tippte Nate auf die Schulter. "Dieser graue Hüne hier ist der Chef-", Nate warf einen wenig begeisterten Blick auf Jayden, "...Abt, starr mich nicht so wütend an - in diesem Kloster und mein Großvater. Deshalb tue ich den Nonnen und Priestern hier einen kleinen Gefallen und versüße ihren faden Alltag. Ich bin sozusagen der Gute-Laune-Macher wider Willen. Richtig?" Er klopfte Nate auf die Schulter. Nate lächelte leicht. "Da du Partei für die beiden ergriffen hast, möchte ich, dass du sie begleitest. Okay?", "Was??" Jayden zog ein fassungsloses Gesicht. "Aber meine Füße sind wirklich nicht für eine Bergtour geeignet! Und außerdem haben sie heute diese leckeren Schokoladenriegel mit Vanilleglasur im Sortiment und...!", "Ich dulde keine Widerrede", unterbrach Nate ihn. "Du kennst die Regeln des Klosters, also möchte ich, dass du dafür sorgst, dass sie akzeptiert werden.Die Natur des Berges blieb jahrzehntelang unberührt. Und ich will, dass es so bleibt." Jayden meckerte leise vor sich hin, bevor er seufzte und abwinkte. "Schon verstanden. Ehrlich gesagt überrascht es mich, dass du so schnell Ja hast. Normalerweise würdest du jedem den Kopf abreißen, der nur daran denkt, da hoch zu gehen." Nate ignorierte Jaydens Kommentar und wandte sich dem kreuzförmigen Ring aus Elfenbein an der Wand zu. "Das ist Arceus' Ring, nicht wahr?", flüsterte Mari Jacky zu. "Ich habe viel darüber gelesen, aber ich habe ihn noch nie in echt gesehen." antwortete Jacky. "Aber... ja, das muss er sein." Mari sah Jayden an. "Wollen wir dann gehen? Ich gebe dir auch eine Packung Karamellbonbons, wenn dich das tröstet.", "Hm?" Jayden sah sie an. "Kein Scherz?", "Kein Scherz." Mari öffnete ihre Tasche und stöberte darin herum, bis sie fand, wonach sie suchte. "Hier. Siehst du?" Jayden öffnete erstaunt seinen Mund und schloss ihn schnell wieder, bevor er sabbern konnte. "Ähm... Das... sieht verlockend aus, echt! Hey, Opa! Scheint so, als müsste ich für die frühe Ehe doch keine Nonne nehmen, was?", "Bitte was?" Mari starrte ihn an. "Pffft, haha! Dein Gesicht eben war genauso blass wie deine Bonbons, Süße." bemerkte er mit Schelm in den Augen. "Wie man so schön sagt: Etwas Spaß ist unerlässlich!" Mari sah ihn verdattert an, bevor sie den Kopf schüttelte und ihm die Süßigkeitenpackung zu warf. Dann lehnte sie sich zu Jacky. "Scheint so, als hätte ich immer das richtige Zeug bei mir, wenn ich es brauche.", "Du warst eben eher rot als blass." Jacky musste sich zusammenreißen, um ihr Kichern zu unterdrücken. Mari schnaubte. "Der Typ geht mir jetzt schon auf die Nerven!" Jayden, der es natürlich hören konnte, hob amüsiert beide Augenbrauen und ließ dann die Bonbonpackung in seinem Beutel verschwinden. "Sooo... Eine Reise zum Tempelberg ist's dann, was? Dann sollten wir keine Zeit mehr verschwenden!", "Ja, das stimmt... Jacky, der Mega-Stein ruft!" sagte Mari, bevor sie Jayden folgte. Jacky lachte leise und ging neben ihr her. "Ja, ich kann es kaum erwarten, ihn zu sehen! Aber... was, wenn keines unserer Pokémon ihn benutzen kann?", "Das wäre dann ziemlich bedauerlich. Alles, was wir im Moment tun können, ist zu hoffen, dass sie es können.", "Jayden?", rief Jacky nach vorn. "Weißt du, welcher Mega-Stein da oben aufbewahrt wird?", "Ich habe keine Ahnung", antwortete der Rothaarige. "Bist du nicht der zukünftige Abt oder so?" Jacky runzelte die Stirn. "Ich habe keine Ahnung vom Leben im Kloster, aber solltest du das dann nicht eigentlich wissen?", "Die Sache ist die... Niemand im Kloster weiß wirklich, was für ein Mega-Stein es ist." erklärte Jayden. "Weil noch nie jemand da oben war, außer Nate. Es ist jedem verboten, den Berg zu betreten. Nate ist der Einzige, der es weiß.", "Wir hätten ihn fragen sollen..." Jacky seufzte enttäuscht. "Was machst du denn hier?" fragte Mari. "Im Kloster, meine ich?", "Ich genieße die Zeit, die ich habe, mit meiner wahren Liebe." Er kaute auf einem Bonbon herum, als wolle er diese Aussage damit unterstreichen. "Also... verehrst du nicht die legendären Götter?", "Wir alle verehren sie irgendwie, oder?", fragte er. "Aber wenn du es so meinst, wie ich denke, dass du es meinst, dann nein, tue ich nicht. Ich nehme an keinem der Gebete teil.", "Hast du jemals ein legendäres Pokémon gesehen?", fragte Mari weiter. "Irgendwie schon, ja." antwortete er. "Ich habe einmal das mysteriöse Pokémon Manaphy gesehen." Als er das sagte, klang er stolz. "Wirklich?", "Mhm." Er nickte, als sie das Gelände des Klosters verließen. "Opa sagte, dass nur Menschen, die ein wirklich gutes Herz haben ihm in ihrem Leben begegnen können. Wenn das wirklich wahr ist, dann bin ich wohl doch nicht so übel, huh?" Mari nickte anerkennend. "Sieht so aus.", "Die Sache mit der Ehe eben war nur ein Witz, falls du immer noch etwas anderes denkst." Er schmunzelte. "Also... klammere dich nicht an falsche Hoffnungen. Mhm... obwohl, vielleicht sind sie ja gar nicht so falsch, wer weiß?", "Als ob ich an so etwas denken würde, Idiot!" zischte Mari sichtlich verärgert. "Ironie steht wohl nicht in deinem Wörterbuch, was?" Wieder verschwand ein Bonbon in seinem Mund. "Aber ich will meinen Kopf behalten, also bin ich besser still.", "Guter Junge", sagte Mari. "Ich muss schon jemand anderen umbringen, also müsste ich mich vorerst darauf konzentrieren.", "Immer doch, Süße", murmelte er amüsiert. Dann zeigte er auf einen kleinen Pfad, der den Hang des Berges hinaufführte, der sich nun vor ihnen aufbaute. "Der Schrein befindet sich auf dem Gipfel. Es ist schon ziemlich spät, also müssen wir die Nacht mindestens einmal dort oben verbringen. Wir werden es an einem Tag nicht mehr hin und zurück schaffen. Und falls ihr jetzt aufschreien und fliegen wollt- vergesst es." Er schüttelte den Kopf. "Ich meine... sicher, ihr könntet eventuell, aber die Regeln des Klosters verbieten das. Eigene Kraft aufwenden und so weiter.", "Na toll," Mari verzog das Gesicht. "Das wird absolut lustig. Ich fange langsam an, diese dummen Regeln zu hassen. Und übrigens..." Sie deutete auf Jayden. "Hör auf, mich Süße zu nennen!" Jayden lachte und verschränkte die Arme. "Okay, Mari. Du bist wohl ziemlich feurig. Und wo wir schon bei den Regeln sind... Die besagen auch, dass der Begleiter derjenigen, denen es erlaubt ist, den Berg zu betreten, nicht das Feuer anzünden oder nach etwas zu essen suchen muss und er darf auf eine kostenlose Rückenmassage bestehen.", "Lügner", knurrte Mari. "Jeder Idiot kann riechen, dass du dir das gerade ausgedacht hast. Das Feuer wäre überhaupt kein Problem, aber ich werde dir mit SICHERHEIT nicht den Rücken massieren! Vergiss das sofort wieder!", "Es macht ungemein Spaß, dich aufzuziehen", grinste er. Sie erreichten den Anfang des Weges. "Tch." Mari warf ihre Haare zurück. "Ischätze, er wird ein Opfer meiner definitiv aufkommenden schlechten Laune werden, wenn er so weiter macht.","Ich muss sagen, meine Laune ist ziemlich gut!" kommentierte Jacky kichernd. "Ja, weil du nicht sein Opfer bist." murmelte Mari.
DU LIEST GERADE
Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)
Fanfic"Shht... Irgendwas ist da... Ich dachte schon, das etwas hier komisch ist..." "Was meinst du damit?" "Wir sind hier nicht allein. Da drüben..." "Was ist da?" "Ich weiß nicht... Aber es scheint deinem Zoroark nicht zu gefallen." Mari und Jacky aus E...