Freya saß auf dem Bett, wo beide noch zuvor rumgemacht haben. Ihr Blick war fest auf Emeron gerichtet. Auf ihrem Gesicht liefen vereinzelt Tränen herunter, man konnte aber nicht genau sagen ob das jetzt Tränen der Wut oder der Verzweiflung sind. Emeron ging langsam auf sie zu, er ging vor ihr in die Hocke und umfasste mit seinen großen Händen ihr schmales Gesicht. Die Blicke der beiden waren ineinander verankert. "Es gibt Sachen, die aus meiner Vergangenheit sind und die ich dir nicht erzählen kann zumindest noch nicht", seine Stimme war ruhig und bedacht. Freya nickte nur. In ihren haselnussbraunen Augen war ein Hauch von Traurigkeit zu sehen. Seine Hand strich ihr über die Wange. Dann stand er auf und blickte aus dem kleinen Fenster, welches sich links von ihm befand. Freyas Blick blieb starr auf den Punkt gerichtet wo Emeron zuvor noch in der Hocke gestanden war. "Und wann ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich deine Vergangenheit entdecken darf?", gefährlich leise fragte Freya ihren Freund, der darauf nur einen bedrückten Seufzer hervor brachte und seinen Blick vom Fenster abwandte um Freya an zu schauen, er wollte herausfinden ob sie kurz davor war zu Explodieren vor Wut und Enttäuschung oder ob sie einfach nur genervt davon war das sie nicht das bekam was sie wollte. Was natürlich für eine Prinzessin recht untypisch war, da sie alles bekam was sie wollte, ein Fingerschnippsen und sie hatte alles. Doch sein Blick konnte nichts Aufschlussreiches in ihren Augen finden, das auf eins von den beiden eindeutig hinwies. Emeron kratzte sich am Kopf, er wusste einfach nicht wie er jetzt geschiegt aus dieser Situation herauskommen konnte ohne, dass sie eine große Show abziehen würde, nur damit, um ihn weich zu kriegen, doch Emeron war noch nicht soweit, um Freya näher an sich ranzulassen. Er war halt eben nicht derjenige den Freya sich für sich selbst ausgesucht hätte, aber genau das war es was Freya so an ihm hängen ließ. er war so untypisch für eine Prinzessin. "Hört zu Prinzessin..."."Nenn mich nicht so" fauchend unterbrach Freya ihn. Emeron hob beschwichtigen seine Hände und fing dann nochmals an "Hört zu Freya, nicht alles ist so einfach wie es immer scheint. Jeder trägt etwas in sich was er vor jedem schützt. Nur wir selbst kennen uns am besten. Ich will dir oder nein ich kann dir einfach niemals versprechen das du alles jemals über mich erfahren wirst, denn ich weiß nicht wie lange das hier zwischen uns hält, ich weiß nicht wie viel ich dir vertrauen kann, ich weiß nicht einmal wie ich dir das alles erklären geschweige denn sagen soll. So etwas von mir zu verlangen erscheint mir nicht richtig. Man weiß nie auf wen man sich wirklich verlassen kann, man kann nur hoffen das man die richtige Entscheidung getroffen hat und wenn nicht dann muss man mit den Konsequenzen leben, doch ich kann mir so eine falsche Entscheidung nicht erlauben. du dir vielleicht schon denn hinter dir steht ein ganzes Königreich, welches dich schützt und behütet und dir nur das zeigt was du sehen willst. Du bist eine Prinzessin, noch dazu die Kronprinzessin, du wirst irgendwann Herrscherin und ich weiß nicht...". Emeron stellte gerade alles in Frage. Er war durcheinander wusste nicht was er tat und sagte, seine Gedanken kreisten nur so in seinem Kopf herum. Auf einmal fühlte sich alles falsch an. Sein Blick wurde starr, so als würde er damit seine ganzen Gedanken dazu bringen wieder auf zuhören mit all dem Herumwirbeln. Tief im inneren wusste er was er nun tun müssen, um wieder klar denken zu können, doch er war nicht in der Lage dazu es umzusetzen. Freya hatte einfach stumm zu gehört, ohne etwas zu sagen, ihr Gesicht wurde blass und ihre Augen glasig, was sehr unnormal für sie war. Anscheinend hatten Emeron's Wort etwas in ihr getroffen. Beide schwiegen sich an dann trafen ihren Blick sich und Emeron erkannte das er ihr weh getan hat und das war das was er am wenigsten wollte. Sofort nahm er sie in den Arm, wohl wissend das Freya seine Umarmung nicht erwidern würde, sondern einfach nur starr da sitzen würde um das gesagte zu verarbeitenden. Das letzte Mal wo er sie so gesehen hat war nach ihrer Entführung, damals hatte er einen groll gegen sie gehegt und ihr keine schönen Sachen an den Kopf geschmissen, das hatte sie zuvor auch ihm angetan. Nach diesem Erlebnis hatten sich die beiden nach einer Zeit ineinander verliebt. Doch das ist eine andere Geschichte. Emeron wollte gerade ansetzten um etwas zusagen als es dreimal an der Tür klopfte. Nun wurde auch er blass, das war kein gutes Zeichen, gar keins. Er legt seinen Zeigefinger auf seine Lippen, um ihr zu signalisieren leise zu sein, dann packte er ihre gemeinsamen Sachen, um sie dann aus dem Fenster zu schmeißen. Er zog sich schnell seinen Mantel an, der zuvor auf dem Stuhl gehangen hat. Freya hatte such in der Zwischenzeit ebenfalls ihren Mantel angezogen und blickte ihn nun verdutzt an. Mit einer Armbewegung signalisierte er ihr zu ihm zu kommen. Emeron stand vor der Tür und lauschte. Man konnte stimmen männliche Stimmen hören die definitiv nicht zu ihnen gehören. >>So ein verdammter Mist, es sind Wachen da! Warum passiert ausgerechnet mir sowas immer? << Freya spürte das etwas nicht stimmte, die Angst in ihr verbreitet sich, doch sie versuchte ruhig zu bleiben. Ihre Panik würde keinen von beiden jetzt helfen oder weiterbringen. Emeron versuchte einen geeigneten Fluchtplan zu erstellen wehrend er lauschte was seine Tante mit den Wachen besprach oder was sie hier zu suchen haben. Allerdings hörte man kaum etwas brauchbares, das Gespräch wurde durch die Tür sehr stark gedämpft noch dazu waren sie in der oberen Ebene des Hauses, welches sein Vorhaben zusätzlich erschwerte und eine Flucht, ohne gesehen zu werden fast unmöglich machte. Er hoffte sehr sie waren nicht wegen ihm hier, dass würde nicht gut ausgehen, für niemanden hier und das musste er versuchen zu verhindern. Doch dann fiel die Tür ins Schloss und ein erleichtertes Seufzen ertönte. Schritte waren zuhören die sich der Treppe näherten, anschließend hörte man wie jemand die Treppe hoch ging, man konnte jede Stufe hören, dann kamen die Schritte genau auf die Tür zu hinter, die Freya und Emeron stehen und lauschten. Freya hatte sich unbemerkt unter Emeron's Arm geschlichen. Dann kam der erlösende Satz, "Die Luft ist rein Emeron, ihr beide könnt rauskommen." All die Anspannung fiel von ihm ab, er war sichtlich erleichtert, dass die Wachen weg waren zumindest vorzeitig, wer weiß wann sie wiederkommen. Schnell öffnete er die Tür und sofort begegnende ihm das Gesicht seiner Tante. "Was ist passiert? Was wollten sie?" Emeron ließ keine Sekunde vergehen, um seine Fragen zu stellen. "Es hat nichts mit dir zu tun, jedenfalls noch nicht. Sie haben jemanden Gesucht, aber die Wachen werden wiederkommen und bis dahin solltet ihr verschwunden sein. Emeron ihr zwei seid immer willkommen, doch im Moment ist es kein geeigneter Ort, für einen Räuber und eine entführte Prinzessin. Bitte sei mir nicht böse aber schaut das ihr so schnell wie möglich von hier verschwindet ", seine Tante war sichtlich besorgt, sie wirkte blass und geschockt, doch es wunderte ihn das es nichts mit ihm zu tun hatte. Emeron nickte ihr nur zu, obwohl er wusste das seine Tante ihm nur ausgewichen sei mit ihrer Antwort auf seine Fragen. Fatima schenkte ihm ein kleines Lächeln ehe sie sich umdrehte und die Treppe runterging. Emeron drehte sich zu Freya, die immer noch unter seinem Arm stand und sich an ihn lehnte. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er ihr ins Ohr flüstert, "Keine Sorge alles wird gut, macht dir keine Sorgen, das einzige was du jetzt tun musst ist mir vertrauen oder zumindest solltest du auf mich hören, ausnahmsweise, auch wenn es dir schwerfällt". "Lass uns bitte so schnell wie möglich aufbrechen. Ich möchte nicht das wir auseinandergerissen werden. Nicht schon wieder" sagte sie leise zu ihm. Freya war immer noch blass und wusste nicht genau was sie in dieser Situation sagen sollte. Sie war sichtlich verwirrt und hatte viele Fragen, die sie liebend gerne stellen wollen würde, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Sie würde ihm vertrauen, denn er würde alles dafür tun das es ihr gut geht, darin war Freya sich sicher. Emeron lächelte ehe er sie in eine Umarmung umschloss und sein Kinn auf ihren Kopf ablegte. "Es gibt einen Ausgang, wo wir ungesehen rauskommen. So haben die Wachen keine Chance uns zu ergreifen. Macht dir keine Sorgen um unsere Klamotten, ich habe sie so platziert das sie niemand sehen wird, wenn ich sie holen werde" Emeron versuchte ihr alle Sorgen zu nehmen, auch wenn vielleicht die Kleidung das letzte ist über, dass sich Freya sorgen machte. Die kleine Prinzessin nickte bloß kurz. "Gut, also dann lass uns von hier verschwinden", Emeron hörte auf sie zu umarmen und ging voraus, die Treppen runter, dann in die Küche wo seine Tante auf ihn wartet. Fatima wischte sich eilig die Tränen aus dem Gesicht um zu verbärgen das sie geweint hatte, doch es half nicht wirklich was. Freya die ihm gefolgt war, trat vor ihn und umarmte seine Tante, einerseits um sie kurz zu trösten und um sich zu bedanken. Emeron verzichtete darauf, er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Dann forderte er Freya auf ihm zu folgen, was sie auch tat. Die beiden gingen aus der Küche in die Speisekammer. Dort war allerdings keine Tür, durch die sie rauskommen konnten, nur ein größeres Fenster was sich etwas weit oben befand, dies öffnete Emeron geschwind. "Keine Sorge du passt da durch und ich auch, komm her ich heb dich da hoch allerdings musst du dann da selber durch und wieder runter." Er hatte Freyas misstrauischen Blick gesehen. Ohne auf eine Antwort zu warten hob er sie hoch, anschließend kletterte sich durch uns sprang dann auf den Boden draußen angekommen, versuchte sie sich zu orientieren. Emeron war keine zwei Sekunden hinter ihr. Die beiden befanden sich nun hinter dem Haus von Fatima, am Anfang eines Waldes. "Du kannst schon mal vorausgehen ich werde unsere Sachen holen", sagte Emeron dann verschwand er hinter einer Ecke des Hauses. Freya war etwas verwundert, wie sollte sie das Wissen wie es von hier wieder zum Versteck gehen sollte, für gewöhnlich war er derjenige der die Wege wusste. Nicht destotrotz versuchte sie es, doch weit kam sie nicht. Emeron hatte in der Zwischenzeit die Klamotten der beiden geholt. Seine Hand suchte ihre und fand sie auch, dann übernahm er wieder die Führung und gemeinsam bahnten sie sich einen Weg aus dem Wald zu ihrem Versteck.
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Skyla Das veränderbare Schicksal
Teen FictionIch sah sie. Sie. Diejenige die hätte sterben sollen. Diejenige die ich fast umgebracht habe. Diejenige die ein Leben lebt was nicht für sie bestimmt ist. Sie ist diejenige die denkt das sie mich nicht kennt. Die ohne das Wissen ist das ich sie umge...