Guardevoirnit-Kapitel: Rätsel über Rätsel

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"Ich verstehe gerade echt nicht, was abgeht, aber... Ich nehm's jetzt einfach mal hin." sagte Mari und betrat mit Jacky die ihnen angewiesene Hütte. "Dieser Satsuki hat irgendwas über mich und Guardevoir gefaselt und ich krieg da keine Ordnung rein.", "Ich hab's auch nicht kapiert..." Jacky seufzte. "Aber es muss etwas sehr Wichtiges ein." Haruka lugte neugierig zu ihnen rein. "Ihr seht seltsam aus!" kicherte sie mit ihrer kindlichen Stimme und zupfte kurz darauf an Maris Hose. "Das ist bestimmt bequem, oder?", "Ich laufe immer bequem rum", antwortete Mari. "Ich stehe nicht auf ausgefallene Klamotten." Haruka betrachtete Mari eingehend. "Tragen das alle in euren Städten? Mama hat mir immer erzählt, dass ihr euch das Essen nie selbst jagen oder sammeln müsst. Und dass ihr eure Pokémon in kleinen Bällen aufbewahrt." Sie zeigte auf Maris Gürtel, wo ihre Pokébälle befestigt waren. "Die da, oder?", "Ja, genau.", "Ich war noch nie in einer Stadt!" Haruka tippte sacht auf die Kapsel eines Balls. "Das ist ja nicht zu fassen...", "Yuna sagte, dass sie auch außerhalb des Waldes herumreist, nicht?", "Oh, Yuna ist ganz toll! Sie erzählt immer so viel, weil sie so viel reist! Ihre Mama Sayuri macht sich ständig Sorgen um sie und hat tagelang geweint, als sie fort war..." Haruka setzte sich mit angewinkelten Beinen zu ihnen. "Sie und ihr Wie-Shu sind einzigartig und sie haben schon viele Kämpfe gewonnen. Ich will später auch so sein wie sie!" Ihre Augen strahlten förmlich. "Viel sehen, andere Menschen treffen, kämpfen... Das muss so aufregend sein!", "Bei euch ist das nicht häufig, dass sich jemand jenseits der Wälder traut, oder?", "Mhja. Hier ist es sicherer, sagt Mama. Naja, den Umständen entsprechend." Sie zeichnete mit dem Zeigefinger unsichtbare Kreise auf den Boden. "Wisst ihr, Kaze war auch sehr traurig. Er wollte nicht, dass sie geht. Deswegen macht er sich solche Vorwürfe, dass sie gefangen genommen wurde.", "Hmh..." Mari nickte bedächtig und tauschte einen Blick mit Jacky. "Nun ja. Wir werden sie befreien, ganz sicher.", "Ich komme mit!" verkündete Haruka stolz. "Dann kann nichts passieren!", "Bestimmt." Mari lächelte nur. "Hast du eigentlich auch ein Partner-Pokémon?", "Natürlich! Wollt ihr es sehen?", "Gerne.", "Dann kommt mit!" Haruka sprang auf und wartete aufgeregt auf die beiden Mädchen. "Satsuki hat gesagt, wir sollen hier warten", sagte Mari. "Oh...." Haruka senkte enttäuscht den Kopf. "Dann eben ein anderes Mal. Mein Pokémon lebt gern in den Baumkronen...", "Warum holst du es nicht einfach her?" fragte Jacky. "Hm, na gut! Du hast recht!" Sie zog ihren Gürtel fester. "Ich bin gleich wieder da!" Und damit machte sie sich auf den Weg. "Haruka ist echt süß, oder?" meinte Jacky kichernd. Mari nickte. "Ja.", "Könnte glatt meine Schwester sein.", "Du hast doch gar keine.", "Nein, aber ich hätte gern eine.", "Frag doch Haruka, ob sie Lust hätte." scherzte Mari. "Na ja... Eine beste Freundin reicht vollkommen.", "Find ich auch." Mari zeigte ihr den gehobenen Daumen. 

Eine Frau betrat die Hütte. Sie hatte schwarze Haare und ähnelte Yuna sehr. "Seid ihr Mari und Jacky?" fragte sie. "Ja", Mari nickte. "Hallo." Sie begrüßte die beiden freundlich und legte besonnen die Hände übereinander. "Mein Name ist Sayuri. Entschuldigt für die Unannehmlichkeiten.", "Sayuri? Dann... bist du Yunas Mutter, richtig?", "Das stimmt." Sayuri nickte. "Das mit ihr muss hart sein...", "Sie ist schon lange weg." Sayuri atmete schwer aus. "Meine kleine Yuna... Ich bitte euch, ihr müsst sie retten.", "Ähem..." Mari zog die Beine an. "Ich meine... klar, wir werden tun, was wir können.", "Ihr müsst so viel durchmachen und helft einem Dorf, das ihr nicht kennt. Ich werde euch ewig dankbar sein, solltet ihr erfolgreich sein.", "Wir... versuchen es." Mari war verwundert, dass diese Frau ihre Hoffnungen in sie und Jacky setzte. Was genau wussten die Ninja über die beiden? Was hatte Satsuki gesehen...? "Wir werden unser bestes geben... Aber sicherlich werden nicht alle hier uns vertrauen, oder?", "Viele finden es seltsam, dass sich plötzlich zwei fremde Mädchen aus der Außenwelt in unserer Mitte aufhalten." Sayuri nickte leicht. "Die Ninja reagieren unterschiedlich, wisst ihr? Haruka, zum Beispiel. Sie wollte sofort alles über euch wissen und es scheint, sie hätte euch Kinder schon ins Herz geschlossen. Kaze ist ein sehr pflichtbewusster Mensch und traut nicht jedem. Bei euch scheint das anders zu sein. Er würde alles tun, um uns zu beschützen- Besonders Yuna. Er war dabei, als sie entführt wurde.", "Oh... Das muss echt hart für ihn gewesen sein... Was dachtest du denn über uns?", "Wie die meisten hier war ich misstrauisch... Bis ich euch in die Hütte unseres Ältesten gehen sah.", "Er meinte, er hat uns in einem Traum gesehen und Kaze meinte, er ist ein Seher. Was bedeutet das?", "Er besitzt die Gabe, in die Zukunft zu sehen. Wenn er euch vertraut, dachte ich, sollte ich das auch. ....Auch, wenn das nicht alle tun." Sie warf einen Seitenblick aus der Hütte raus zu einer kleinen Gruppe Ninja, die in der Nähe standen. "Ich bin wieder da!" rief Haruka und stürmte in die Hütte. "Und ich habe mein Pokémon mitgebracht! Ninjask, sag meinen neuen Freunden Hallo!" Ein leises Summen war zu hören und ein Käfer-Pokémon sauste um ihre Köpfe herum. Mari zog ihren Pokédex hervor. "Ein Ninjask, huh?", "Yapp! Mein ganzer Stolz! Ich hab Wochen gebraucht, um es zu finden!" Sie kicherte. "Haruka, komm her!" rief jemand im Hintergrund. "Du hast genug mit den Fremden gespielt!", "Ich komme, Shiro!" Sie nickte den beiden zu und rannte eilig zu der Ninjagruppe, auf die Sayuri vorhin geblickt hatte. "Wer ist das?" fragte Jacky an Sayuri gewandt. "Das ist Shiro, Harukas Bruder." antwortete sie. "Einer von jenen, die euch misstrauen.", "Verstehe..." Sayuri winkte ab. "Ich muss jetzt gehen. Ich wünsche euch viel Glück." Damit ging sie aus der Hütte. "Im Tanz es beherrscht des Gegners Wille, mit der Anmut tausend Schmetterlinge bricht es des Bösen Schattenklinge", wiederholte Mari die Verse, die Satsuki vor sich hingemurmelt hatte. "Was heißt das bloß?", "Das muss er wohl in seinem Traum gesehen haben.", "Vermutlich..." Mari gähnte. "Es wird schon dunkel und ich bin todmüde... Ich schlafe ein bisschen, schließlich hörte sich das vorhin so an, als müssten wir die Nacht durchmachen.", "Da geht's dir wie mir..." Jacky lehnte sich müde an Mari. "Es dauert sicher noch eine Weile, bis Kaze zurück kommt... bis dahin können wir ein bisschen Schlaf-Vorsorge betreiben.", "Klingt nach einem guten Plan." Mari nickte und lehnte sich an die Wand der Hütte, bevor beide einschliefen. 

Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt