Ich liege auf meinem Bett und trage all die letzten Tage in meinem Tagebuch nach. Jedes mal wenn ich dafür Zeit finde halte ich meine Gadanken und Gefühle sowie Sorgen fest. Ich bin zwar schon 18 aber es hilft mir mit meinem inneren Chaos irgendwie klar zukommen. Außerdem finde ich den Gedanken lustig, es in ein paar Jahren zu lesen oder es meiner Nachwelt zu hinterlassen. Wobei ich denke, dass, bei dem was hier so drin steht, es vielleicht keine gute Idee ist wenn meine Kinder oder sogar fremde Leute es später einmal lesen.
Ich liege hier, warte auf Paddy und überlege wie ich meine Gefühle am besten zum Ausdruck bringe.
Noch immer habe ich das Gefühl, dass ich die leichte Nässe seines Speichels an meinem Hals spüren kann. Okay, das hörte sich wahrscheinlich ziemlich ekelhaft an. Ist es aber nicht. Zumindestens nicht bei dem Gedanken das dieser Speichel von Paddys Zunge stammt. Automatisch wächst das Lächeln auf meinem Gesicht und paar Sekunden später auch das Scharmgefühl. Es ist so ultra peinlich in so einer intimen Situation entdeckt zu werden. Und während ich versuche mit dieser Situation fertig zu werden ist Paddy irgendwo da draußen im Schlossgarten oder im großen Wohnzimmer und hält ein Interview für Bravo TV. Ich habe jetzt Zeit meinen Puls irgendwie zu senken indem ich an ekelhafte Spinnen oder so denke, doch er wurde direkt nach unserem Techtelmechtel den Journalisten zum Fraß vorgeworfen.
Toll, in nächster Zeit wird ein Interview ausgestrahlt und ich kann es nicht gucken. Ich ärgere mich ein wenig darüber aber auf der anderen Seite könnte ich ihm jeden Tag eine x beliebige Frage stellen. Wenn, dass nur so leicht wäre. So viele Frage liegen mir auf der Zunge doch sobald er in meiner Nähe ist, habe ich sie vergessen oder ich traue mich doch nicht so tief in seine Privatsphäre einzudringen. Dabei wäre es doch mein gutes Recht als seine Freundin zu erfahren wie viele Mädchen es schon vor mir gab. Moment, ich bin ja noch nicht einmal seine Freundin. Oder? Was sind wir? Was bin ich für ihn?
Ab einem bestimmten Alter sind solche Fragen viel schwerer zu beantworten. Man ist aus dem Alter heraus wo man seinen Gegenüber noch fragt, ob man ein Paar sein möchte. Also, wie soll ich jetzt herausfinden wie weit wir sind? Am Anfang habe ich uns ganz klar als eine Art Verhältnis gesehen aber so langsam wird es immer ernster und tiefer. Doch wie soll ich wissen was er dabei denkt? Wie er fühlt. Ich bin mal wieder, wie so oft in letzter Zeit, vollkommen verwirrt und überfordert. Soll ich ihn fragen? Wann? Wie? Wo? Nein, ich mach es nicht. Das kommt komisch rüber. Oder? Ich halte es aber auch nicht aus im Ungewissenem zu leben. Okay, nein! Nein! Ich werde ihn garantiert nicht fragen! Ich kann froh sein, dass Paddy mich überhaupt in seiner Nähe haben will. Er kann jede haben! Jede. Neben ihn bin ich wie ein kleiner Spatz. Ich der Spatz und er ein Adler.
Also, während ich hier liege und an meinen Adler denke, ziehen die Stunden dahin.
Ohne das er voher ein Zeichen von sich gibt oder um Erlaubnis fragt, betritt Paddy mein Zimmer. Vor Schreck klappe ich mein Buch zu und schaue erschrocken zu ihm hinauf. ,,Sorry" lächelt er sanft, schließt die Tür und kommt zu mir aufs Bett. ,,Was ist das?" fragt er und will mir mein Tagebuch entziehen doch ich lasse es nicht los. Niemals! Wirklich niemals darf er es lesen. ,,Sherly?" lacht er fragend. ,,Mein Tagebuch" antworte ich ihm und sofort lässt er von dem Buch ab. Sag ich ja, er ist ein super gut erzogener junger Mann. ,,Ouu. You write dairy?". ,,Patricia, too" sagt er. ,,Und du?" frage ich. ,,I? No. Ich schreibe meine Gedanken und Gefühle in Musik auf" antwortet er.
Ob es dann wohl auch einen Song gibt der von uns handelt? Einer der mir ein paar Antworten geben kann?
,,Wie war das Interview?" frage ich mit großen Herzen in den Augen. ,,Ganz okay" grinst er. ,,But I was somewehere else with my thougts" fügt er hinzu und sofort liegt dieser Blick auf mir. Dieser Blick der nur mich sieht. Ich weiß, dass ich ihn jedes mal so beschreiben aber das sind die Wörter die es nun mal am besten auf den Punk bringen. Ich könnte auch sagen, dass sich ein unsichtbares Band zwischen uns gelegt hat, das alles andere um uns herum ausblendet.
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i just wanna feel you
Ficção AdolescenteZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen