Teil 23 und 24

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ANNA

Ich träumte, Samu war da. Er war gekommen, um bei mir zu sein und hielt meine Hand. Es fühlte sich leicht an, schön und ich fühlte mich glücklich, bis er fluchte. Ein lautes „Fuck" drang in meine Ohren. Ich zuckte zusammen und schlug langsam die Augen auf. „Anna", hörte ich eine tiefe und sorgenvolle Stimme sagen. Erst jetzt verstand ich, dass ich mich in die Realität geträumt hatte. Samu saß wirklich hier, an meinem Bett. Tränen standen in seinen Augen und er hielt meine Hand. Sofort fiel mir mein Spiegelbild wieder ein. Ich rutschte ein Stück tiefer und zog mir die Decke ins Gesicht, damit er mich nicht sehen konnte oder musste. „Geh weg, Samu. Bitte, ich will nicht, dass du mich so siehst." „Nein, Anna, ich gehe nirgendwo hin", sagte er sehr bestimmt und zog mir sanft die Decke vom Gesicht herunter. „Was willst du hier?", fuhr ich ihn an, vielleicht etwas schroffer, als ich eigentlich wollte. „Ich verstehe, dass du sauer auf mich bist, weil du meinetwegen hier liegst. Es tut mir leid, was alles passiert ist, was DIR passiert ist. Ich bin mit den Jungs nach Helsinki geflogen, aber ich habe es keine Sekunde lang ausgehalten, zuhause zu sein, zu wissen, Du bist hier im Krankenhaus und ich kann nicht für dich da sein", beendete er seinen Monolog. 

„Oh", mehr konnte ich nicht herausbringen. Ich war einfach erschöpft, überfordert mit der Situation und wusste nicht, wie mein Leben überhaupt weitergehen sollte. Ich sah in seine eisblauen wunderschönen Augen und erst jetzt fiel mir das Pflaster auf, das über seinem linken Auge klebte. „Was ist da passiert, Samu?"

„Och nichts weiter, nur eine kleine Rangelei auf dem Konzertgelände, mehr nicht", stammelte er. Ich wusste nicht so Recht, ob ich ihm das glauben sollte. Schließlich war er kein Raufbold und prügelte sich mit seinen Fans oder anderen Jungs, aber ich merkte, dass ich wohl nicht mehr aus ihm heraus bekommen würde und fragte nicht weiter nach.

24) SAMU

Samu hoffte, dass Anna keinen Verdacht schöpfte und noch weiter nachfragen würde, woher seine Verletzung stammte. Er hatte sich außerdem etwas überlegt und rang nun mit sich, ob er ihr überhaupt seinen Vorschlag unterbreiten sollte und wenn ja, wie er es am besten anstellen sollte. „Anna", flüsterte er mit belegter Stimme, während er ihr zaghaft eine Strähne aus dem Gesicht strich und vorsichtig hinters Ohr klemmte. „Hör zu, ich möchte dir etwas sagen, oder nein", er zögerte einen Moment, bevor er weitersprach. Anna sah ihn einfach nur an und wartete gespannt darauf, was nun kommen sollte. „Ich möchte so gern etwas für dich tun und für dich da sein. Schließlich bin ich nicht ganz unschuldig daran, dass du hier, soooo,...", er hüstelte, weil er nicht wusste, wie er es formulieren sollte und setzte erneut an, „so verletzt hier liegst." Den letzten Teil des Satzes brachte er kaum hervor, weil ihm Tränen in den Augen standen. Er schluckte und wischte sie schnell mit dem Handrücken weg. 

„Wenn du hier rauskommst, möchte ich dich einladen, mit mir nach Helsinki zu kommen. Ich hab ein kleines Wochenendhäuschen, es liegt etwas versteckt am Wasser. Das ist mein Rückzugsort, um dem ganzen Trubel zu entkommen, wenn mir alles zu viel wird. Naja, du weißt schon...." Wieder legte er eine kurze Pause ein, sah Anna prüfend an und sprach weiter:" ich möchte, dass du nach dem Konzert in Hamburg mit mir nach Hause fliegst. Du kannst dich dort erholen, in Ruhe über alles nachdenken, überlegen, wie es weitergeht. Naja, zur Ruhe kommen, eben." Er holte tief Luft und hoffte nun auf eine Reaktion ihrerseits.

Anna:

Samu schaute mich erwartungsvoll an ohne den Blick von mir abzuwenden. Ich wusste nicht so Recht, ob er sofort eine Antwort von mir erwartete oder wie genau ich reagieren sollte. Wir kannten uns kaum, auch wenn sich alles sehr vertraut anfühlte und wir in dieser Nacht des Konzerts im Hotel miteinander geschlafen hatten. Aber mit nach Helsinki fliegen, zu ihm, in sein Haus, 24 Stunden zusammen in einem Haus. ...Samu musste meine Gedanken erraten haben, darum sagte er schnell: „Du musst nicht sofort antworten. Überleg es dir in Ruhe, vielleicht bis morgen?! Dann sag mir, wie du dich entschieden hast." Ich zögerte eine Weile, in mir arbeitete es. 

Hey ihr Lieben, die ihr die Story noch nicht von Insta kennt (der Account ist der Löschaktion zum Opfer gefallen, daher poste ich sie hier von ganz vorn). Schreibt mir doch gern mal, wie ihr die Story findet. Ich freu mich über eure Meinungen. 

...save me once again... (Anna & Samu Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt