1. März 2013
Lange hatte ich Ashton nicht mehr gesehen. Auch in der Raucherecke nicht mehr. Ziemlich still war es nun dort und irgendwie vermisste ich ihn. Auch wenn ich es ihm nie gegenüber zugegeben hätte, seine Gesellschaft hatte mir schon gefallen. Ich hatte mich nicht mehr ganz so einsam gefühlt. Seufzend zog ich mein Kleid an und sah aus dem Fenster. Immer noch fiel der Schnee. Seit einer Woche schneite es durch. Ab und zu zog ich mir seinen Pullover an, damit ich nicht fror. Eigentlich wollte ich ihm schon diesen längst zurückgegeben haben, doch dadurch, dass ich ihn nie sah, kam dies noch nicht zustande.
Ich sah in den Spiegel und überprüfte mein Make-up. Das blaue Minikleid, welches ich trug, glitzerte und hatte lange Ärmel. In der Länge jedoch ging es mir nur bis zu meinen Oberschenkel und lag eng an meinem Körper. In meiner Tasche sah ich nach meinen Zigaretten nach. Zum Glück hatte ich mir gestern eine neue Packung besorgt.
Wieder begann das Konzert von Haleigh und meinen Dad. Währenddessen schlich ich mich die Treppe hinunter und verließ das Haus. Geschickt hatte ich mich bisher von den Beiden ferngehalten, doch ich wusste, schon bald werden sie mit mir sprechen über mein Schwänzen.
Ashton und ich hatten in der ersten Hälfte des Tages wirklichen Spaß gehabt. Doch diese Party hatte alles zerstört. Ich hasste es, wie er mich so offensiv anlog. Ich fragte mich, wieso er mich rettete und dann wieder anlog.
In der Disco angekommen setzte ich mich an die Bar und trank los. Tief in meinem Inneren jedoch fehlte etwas. Früher als sonst ging ich nach draußen, um zu rauchen. Wieder war er nicht da. Auch nach ein paar Minuten ließ er sich nicht blicken.
Enttäuscht schüttelte ich den Kopf und begann meine zweite Zigarette zu rauchen, begann dabei ein Gespräch mit irgendeinem Typen. Er war sympathisch, jedoch war es nicht dasselbe, wie eine Konversation mit Ashton. Nach der Zigarette ging ich wieder in den Club hinein und tanzte. Die Musik war laut, zu laut, doch es war mir egal. Ich tanzte und wollte alles vergessen.
Bevor ich verdurstete, trank ich immer wieder einen Drink und verließ dementsprechend betrunken den Club. Es war Wochenende. Eigentlich würde ich nun zu Bastian gehen und hoffen, dass wir es miteinander trieben, doch dieses Mal hatte ich etwas anderes im Sinn. Ich wollte irgendetwas Dummes anstellen.
So ging ich in eine Gasse und sah dort einen Mann stehen. Torkelnd ging ich auf ihn zu. Er war groß und hatte sichtbare Muskeln. Der Schnee schien ihm nicht zu stören. Neugierig beobachtete er mich. Es war Nacht und trotzdem schien er Ashton ziemlich ähnlich zu sehen.
„Hallo", lallte ich leicht.
„Hallo", erwiderte der Mann. Seine Augen wanderten über meinen ganzen Körper.
„Wie geht's dir denn so?", fragte ich und trat näher an ihn heran. Meine Finger glitten über seine Brust und dann seine Arme.
„Ganz gut. Etwas betrunken?" Ich nickte und blickte hoch zu dem Mann. Hungrig sah er mich an.
„Ein bisschen", lachte ich. Meine Hände glitten weiter über seinen Körper. Näher trat ich an ihn heran. Seine Arme legte sich um meine Taille, seine Lippen küssten meinen Hals.
„Mein Apartment ist nicht weit von hier entfernt", flüsterte in mein Ohr und hob mich hoch.
„Nichts wie hin", hauchte ich. „Aber ich kann gehen."
„Ich will nichts riskieren." Verwirrt sah ich ihn an. Auf einmal wurde die Luft um uns anders. Grinsend sah er mich an, doch da war etwas anderes noch in seinem Blick. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht nur Sex wollte.
„Jeffrey, lass sie runter", hörte ich Ashtons Stimme. Geschockt sah ich zu ihm. Er stand da und sah aus wie immer.
„Hei, Ash! Du hast eine Freundin gefunden?", grinste der Mann, der anscheinend Jeffrey hieß.