Elb und Klavier

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„Und da wären wir." ,kündigte ich Legolas hinter mir die Ankunft an und bremste. Vorsichtig stieg er ab und streckte seine müden Glieder.
„Das Gefährt ist schlimmer als ein Ross." ,fasste er sich in den Nacken und schwang sein Kopf nach rechts. Er schien verspannt zusein und damit wäre er nicht der einzige hier.
„Und dieses Gefährt, nennt sich Fahrrad." ,lachte ich und schob das Rad Richtung Stall. Noch bevor ich dort ankam, öffnete mir der Elb freundlicherweise die Tür. Sofort kam ein schwarz-weißes Etwas hinaus gestürmt und winselte. Seine Vorderpfoten auf meinen Schultern und seine Zunge auf mein Gesicht haftend. Wenigstens einer der sich freut wenn ich nachhause komme.
„Rose!" ,meldete sich eine Stimme aus dem Stall. „Ich bin schon in Level 20!" ,rief Gimli es siegreich hinaus und kam mit hinaus gestürmt. Ich nickte nur verstanden den Kopf und deutet auf den Elben rechts neben mir. Erst jetzt schien der bärtige des blonden Elben entdeckt zuhaben. „Du spitzohriges Elbenprinzlein!" ,fuhr er Legolas an und stemmte seine Arme in die Seiten. „Du hast keine Ahnung wie du mir gefehlt hast." ,beichtete er und und rannte in die Arme von Legolas hinein. Ein Lächeln huschte über meinen Lippen. Das nenne ich Freundschaft! Der Größenunterschied war zwar belustigend, aber gaben die beiden ergaben ein wirklich schönes Paar. Ich schob mein Rad weiter in den Stall hinein und sah nach den Hasen. Die Ställe stanken noch nicht, Wasser war noch sauber und Futter hatten sie noch da. Ich wollte gerade wieder hinaus, als mir erst ein Zwerg, dann ein Elb und zum Schluss mein Hund mir die Vorfahrt stahl. „Schau dir das an Legolas." ,sagte Gimli es begeistert und zog sein Handy wieder vor, welches immer noch am Ladekabel hing.
„Was ist das?" ,hinterfragte es der Prinz, sah mich mit großen Augen an, als wäre isch ein außerirdischer.
„Man nennt es Handy." ,lachte ich und verschwand wieder. Ich ließ die Tür ins Schloss fallen und so machte ich mich auf den Weg hinein in unsere Hütte.
Der Duft von warmen Nudeln stieg mir in die Nase und die Brühe dazu, da meldete sich auch schon mein Margen. „Hallo." ,rief ich einmal laut und zog die Haustür hinter mir zu.
„Ach du bist schon da." ,merkte meine Mutter an und stellte den Besen zurück in die Ecke.
„Scheint nur so." ,zuckte ich mit den Schultern und stellte mein Rucksack erst einmal irgendwo hin, wo ich ihn vorerst nicht sah.
„Ich will nachher noch Einkaufen gehen" ,sagte sie. „du bleibst doch sicherlich hier?" ,fuhr sie fort und zog den Handfeger, sowie die Schippe heraus und hockte sich auf den Boden. Ich meiner seitens, ging den leckeren Duft des Essens nach und holte mir mit großer Mühe ein Teller aus dem hohen Schrank. Wie sagte Luna es immer so schön? Ich bin nicht klein. Ich bin ein Hobbit. Ich stimme ihr zu, auch wenn die Filme noch sehen muss. Mehr oder weniger werde ich dazu genötigt.
„Ja klar." ,bestätigte ich ihr und trug mir eine Portion von den leckeren Nudeln auf. Die Wärme stieg mir entgegen sowie der Duft. „Kannst du mir eine Tafel Schokolade mit bringen?" ,grinste ich, ging mit dem Besteck ins Wohnzimmer, gleich drei Schritte von der Küche entfernt. Wenn Mutter weg ist, könne ich wieder Klavier spielen. Nicht das ich ungern Klavier spiele oder vor sonst wem, aber ich mag die Kritik nicht, die mitten im Stück laut ausgesprochen werden, obwohl ich gerade übe. Es muss doch nicht perfekt sein. Die Hauptsache ist doch, man hat Spaß.
„Machst du dann den Geschirrspüler, wenn ich weg bin?" ,rief Mutter vom Bad aus.
„Aber ja." ,sagte ich, um meine Ruhe zuhaben und endlich essen zukönnen. Ich führte den ersten Happen leckerer Nudeln zu mein Mund, als Mutter mit ein: „Schmeck's?" ,ankam und ich mir auf die Gabel biss.
„Hm." ,machte ich nur, trank dann was nach.
„Also bis später." ,sagte sie, zog ihre Schuhe um. Im nächsten Augenblick war sie schon weg. Erleichtert atmete ich aus und lehnte mich gemütlicher aufs Sofa zurück. Freiheit. Schnell aß ich auf, um mein Zeugs nach oben zu verfrachten und meine Klaviernoten zu holen. Dabei öffnete ich bei mir im Zimmer noch das Fenster für bessere Luft und Eile dann die Treppe hinunter zum Klavier hin. Ich schlug ‚Piano gefällt mir 3' zuerst auf mit dem Stück: ‚dreaming of bag end' ,welches ich schön finde. Es ist so langsam und sinnlich.
Zum Ende hin, nahm ich noch eine dritte Oktave hinzu, um dieses Stück ein wenig aus zu schmücken. Ich schlug die letzen beiden Töne an und ließ diese noch nach klingen, als es auf einmal Beifall gab. Erschrocken fuhr ich zusammen und sah zu diesen Lärm.
„Verzeiht, ich wollte Euch nicht erschrecken." ,entschuldigte sich der Prinz und verringerte den Abstand zwischen uns.
„Legolas" ,begann ich breit lächelnd. „wir kennen uns doch schon. Bitte duze mich doch endlich." ,lachte ich und schlug die letzte Seite des Buches auf. Es war ‚Into the West' ,was ich auch so langsam und sinnlich finde. „Diese Melodie müsstest du kennen." ,deutete ich auf die vor mir stehenden Noten.
„Intu te west?" ,hinterfragte er und sah mich fragend an. Ich deutete breit lächelnd auf den schmalen Platz links neben mir. Er nahm diese Einladung ein, setzte sich dann auch zögerlich.
„Das ist englisch, Legolas, into the West." ,verbesserte ich ihn und begann die Filmmusik Zuspielen. Zwar habe ich die Filme noch nicht geschaut, aber die Filmmusik hört sich schön an. Dadrum hatte Lennox einen Oscar gewonnen. Als ich mit dem Refrain begann, summte Legolas neben mir mit und einige Wörter in einer Baby Sprache verließen sein Mund. Er zog es bis zum letzten Ton des Liebes durch. Fragend sah ich ihn an. Was mag er dort erfunden haben?
„Das ist Sindarin." ,klärte er verschmilzt auf. Ah, jetzt bin ich gleich viel schlauer, wegen dieses eine Wort! „Es ist wie bei euch das englische: eine zweite Sprache. Sindarin sprechen die Elben, aber auch die meisten Menschen." ,sah er mich überzeugend an.
„Dann denkst du etwa, ich kann dieses Sindarin sprechen?" ,scherzte ich. Ich lerne doch schon zwei Fremdsprachen und eine ist dümmer als die andere. Dann sollte ich noch so ein aus gedachten Zeug lernen? Obwohl ich mir Legolas als Lehrer, schon gut vorstellen kann.
„Allerdings." ,lachte er und sah auf das Klavier. Vorsichtig drückte er ein ,E' hinunter.
„Schau:" ,sagte ich und legte meine rechte Hand auf Position. „der erste Finger, also der Daumen, bekommt das ,c' und der der fünfte das ,g'." ,deutete ich auf meine Finger, eine Oktave höher als er. Vorsichtig drückte er das ‚C' ,dass man dieses kaum hört. Ich machte es ihm vor, wie man die Tonleiter spielte und sah ihm auffordernd an. Erst spielte er langsam und zaghaft, doch dann schneller und lauter. Es begann ihm Spaß zumachen und sah mich lächelnd an. Wie süß doch dieses Lächeln in seinen Gesicht ist, doch dann fiel mir wieder die Prügelei ein und seine Nase.
„Legolas?" ,fragte ich vorsichtig und sah zu ihm rauf. „Sagst du mir den Grund für die Prügelei heute?" ,hinterfragte ich es mehr zögerlich. Er pustete aus und nahm seine Finger von der Tastatur. Gerade als er mit der Sprache rausrücken wollte, beließ er es doch. So kehrte ich meine Aufmerksamkeit dem noch offenen Buch und schlug ‚let her go' auf. Ich begann leise mit dem Anfang und sah erwartungsvoll Legolas an.
„Solltest du nicht noch deiner Naneth helfen?" ,sagte er es hasch, als ich sofort inne hielt, doch dann kam mir dieser Name wieder in den Sinn. Naneth? „Oder auch gesagt Nana." ,verbesserte er sich. Immer noch sah ich ihn verwirrt an.
„Wie alt sind wir noch gleich?" ,fragte ich rhetorisch und erhob mich von dem Hocker.
„Nun ja" ,säuselte er und kam mir leichten Schrittes nach.
„Das war eine rhetorische Frage, mein Lieber." ,warf ich es ihm über die Schulter an den Kopf und kümmerte mich um das saubere Geschirr, was nur noch einsortiert werden muss. „Aber ehrlich" ,begann ich und nahm ein Geschirrhandtuch zur Hand, um es den lieben Herrn Elb entgegen zu schmeißen.
„du kannst eigentlich nur 18 oder 20 Jahre alt sein." ,sagte ich es und musterte ihn. Amüsant sah er mich an und nahm das nasse Glas aus der Spüle an.
„Dann habe ich mich gut erhalten." ,sagte er grinsend und stellte das nun trockene Glas irgendwohin.
„Da rein!" ,deutete ich auf eine Glasscheibe, wo sich dahinter Unmengen an Gläser und Tassen befinden.
„Ich weiß das man eine so holde Dame, wie Ihr es seid, so etwas nicht fragt aber" ,begann Legolas mit seiner übertriebenen Höflichkeit, dass man ihm unterbrechen musste.
„Legolas." ,lachte ich. „Frage!" ,forderte ich ihm auf und drückte ihm ein Teller in die Hand.
„Wie viele Sommer hast du schon hinter dir?" ,hinterfragte er vorsichtig und wusch langsam den Teller ab.
„16." ,sagte ich es trocken und nahm sein sauberen Teller an, um diesen wieder zurück in das Regal zustellen. Er schwieg. „Naja so in der zehnten Klasse" ,setzte ich an.
„Dann habe ich 19 Sommer hinter mir." ,offenbarte er es mir mit einem mal, worüber ich nur meine Stirn in Falten legte. Irgendwie glaubte ich ihm nicht, aber wenn er es meinte, mit drei Jahren Alters Unterschied, konnte ich auch mit leben.
„Okay." ,sagte ich es nur und klappte den Geschirrspüler wieder zu. Das letzte Glas überreichte ich dem Jungen Herr, der als Prinz auch mal was tun kann.
„Deine Naneth kommt wieder." ,sagte er es so plötzlich, dass ich aus dem Fenster sehen musste und ich keinen sah. Der Elb hat doch was gegen mich! Erst dreckig lügen mit dem Alter und dann noch verarschen wollen. „Elben hören besser als Menschen." ,erschien Legolas Stimme so plötzlich neben mein Ohr, dass ich hoch schreckte. Gespielt verärgert, schlug ich ihm sanft gegen sein Oberarm und ging strickt zu mein Rucksack. Ich sah zu ihm, wie er verdattert über die Stelle fuhr, wo ich ihm ‚geschlagen' habe.
„Ja, Legolas" ,lachte ich. „du wurdest von einem Mädchen geschlagen." ,fuhr ich fort und ging die Treppenstufen hinauf in mein Zimmer, gefolgt von dem Herrn Prinzen. Ich hörte wie Mutter die Haustür aufsperrte und einen Korb neuer Lebensmittel in der Küche ablud. So zog ich hinter mir die Zimmertür zu, sah zu, wie Legolas zum Fenster hinging und hinaus schaute. Ihm müsste seine Heimat fehlen, so wie er schaut.
„Der Grünwald, sieht von dieser Höhe fasst genauso aus, nur schöner." ,seufzte er und drehte sich zu mir. Ich packte in diesen Moment das Zeug aus, was wir morgen nicht gebrauchen könnten. Dazu noch die Novelle in deutsch, denn ich würde die andern gerne Spoilern mit dem Ende.
„Unser Wald ist doch auch grün." ,merkte ich an, zog zu dem Buch noch die angefertigte Lesemappe heraus.
„Ich wünschte, ich könne dir meine Heimat zeigen." , sagte er es mehr betrübt, setzte sich dann zu mir aufs Bett.
„Gibt es nicht solche Filme?" ,meinte ich trocken, schlug das Büchlein erstmal auf. Wir neigten uns dem Ende von der Novelle. Was auch gut so war. Und erst jetzt kam mir in den Sinn, dass er nich weiß was das ist. „Dir zu liebe würde ich mir der Hobbit und Herr der Ringe reinziehen." ,lachte ich auf und zückte in Sekundenschnelle mein Handy. Luna hatte doch die sechs Filme bei sich. So schrieb ich sie aus einem Blitz Gedanke heraus an, ob sie mir morgen die sechs Teile mitbringen könnte. „Ja endlich!" ,schrieb Luna, ging dann wieder offline. Kopfschüttelnd ging ich auch offline.
„Und was macht man mit diesen Ding?" ,deutete Legolas auf mein iPhone.
„Machen wir mal ein Foto zusammen." ,grinste ich und ging auf die Kamera. Ich hielt mein Handy etwas weiter von uns entfernt und knipste. „Lächeln." ,hauchte ich und sah leicht zu ihm rauf. Mein Daum zuckte und so sah dann unser zweites Bild aus. okay, ich muss gestehen, das erste Bild ist besser geworden und das nahm ich als WhatsApp Hintergrund. Mal etwas Abwechslung als Jacko als Hintergrund.

Neues Kapitel ist da. Guten Morgen, meine Lieben.
Ja, es ist Vollmond und die Mexxeli22 hat nicht besseres zutun als das Kapitel zu bearbeiten und dann zu veröffentlichen. Ich werde jetzt an die Entwürfe weiter arbeiten. Ausnutzen, solange wie noch Wochenende ist.
Noch einen schönen Sonntag, wünscht euch eure
Mexxeli22 <3

Wie er mein Leben veränderte|| Legolas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt