Wieso immer ich?

63. Kapitel Fragestunde

Während wir also in friedlicher Eintracht auf dem Balkon sitzen und speisen, fragt er auf einmal in die Stille hinein "Wieso Charming?". Ich kaue erstmal fertig, ziehe eine Augenbraue hoch und stelle die Gegenfrage "Wieso nennst du mich Lumikki?" Jetzt ist er derjenige, welcher seine Augenbraue hochzieht und fragt, ob ich die Serie Once upon a time kenne. "Türlich, ist eine meiner Lieblingsserien, aber was hat das mit mir zu tun?" antworte ich verwirrt. Jetzt fängt der Kerl doch tatsächlich an schallend zu lachen. "Ey, was ist denn jetzt bitte so witzig, Charming" schmolle ich. "Hast du mal in den Spiegel geguckt? Anscheinend ja nicht, Lumikki, du siehst der Snowwhite sehr ähnlich, naja wohl eher der Bibliothekarin Mary Margaret aus Storybrooke" schmunzelt er so vor sich hin. Ich zeige ihm einen Vogel und klaue mir von seinem Teller den letzten Pancake. "What the f…, das ist meiner" meckert er auch gleich los und will ihn sich zurück holen. Nööö, nicht mit mir mein Freund, denke ich und lecke einmal komplett darüber und halte ihm den Pancake dann hin. Er verzieht etwas das Gesicht und lehnt dankend ab. So ist brav mein Lieber, denn ich habs angeleckt und dann ist es meins. "Witzig ist auch, dass du ja den gleichen Vornamen trägst, da kann man dir doch nur diesen Spitznamen geben" spricht er und klaut sich nun von meinem Teller die letzte Weintraube. Ich schüttle ungläubig meinen Kopf und trinke erstmal meine Latte aus. "Was hast du heute noch vor? Willst du an Land und darf ich dich begleiten oder willst du lieber deine Ruhe haben?" fragt er nun. Man was für eine Fragestunde und ich antworte ihm "weiß nicht, den ganzen Tag auf dem Schiff zu bleiben hab ich keine Lust. Nur denke ich, dass meine Truppe von gestern bestimmt schon unterwegs ist. Also werde ich wohl alleine auf Erkundungstour gehen. Warum? Willst du mit mir mit? Was ist denn mit den USies? Die Barbies vermissen dich doch bestimmt schon und sind traurig, dass du nicht da bist?" entgegne ich ihm und hoffe, dass er sich dann an die Trullas erinnert. Ich hab nix dagegen, wenn ich vielleicht doch alleine rumstreunern und dabei meine Gedanken und Gefühle sortieren kann. Diese Situation hier mit ihm ist schön und fühlt sich absolut gut an. Aber irgendwie hab ich Angst Nähe und Vertrauen zuzulassen, das will mein Kopf nicht. Ich will ihm aber nichts davon sagen, denn dann muss ich ja auch erklären warum. Was meistens zur Folge hat, dass ich entweder bemitleidet und in Watte gepackt werde, oder die Leute sich von mir abwenden, weil sie mit mir nicht umgehen können, da ich ja einen psychischen Knacks haben muss. Klar habe ich den, aber deswegen darf ich doch mein Leben lieben und vielleicht auch glücklich sein. Samu bläst bei Erwähnung der Barbies seine Backen auf, um die Luft dann geräuschvoll wieder abzulassen. "Nee, kann schon sein, dass die mich vermissen, ist mir aber egal, die sind mir eindeutig zu anstrengend und falsch. Darf ich bitte mit Dir kommen, dann ist mir wohler, der Gedanke, dass du hier alleine rum läufst, gefällt mir nämlich überhaupt nicht" erwidert er mir jetzt und setzt doch tatsächlich wieder diesen Hundeblick auf. Man hat der den einstudiert, das ist doch nicht zum Aushalten. Ok, der Punkt mit dem alleine durch die Gegend laufen und Gefahr geht an ihn und ich nicke nur. Schon wieder ereilt mich eine freudige Umarmung und der Herr zieht mich an den Händen hoch in den Stand.