Von einem wilden Kröter - Severus

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Bin ich noch? Kann ich jemals wieder sein? Ich bin dem, was sich Himmel, Erlösung, nein, dem, was sich Paradies nannte, aufs Gefährlichste nahe gekommen. Ich hatte meine eigene Lust zurückgehalten und in dem ich Harry verwöhnt hatte, mich ihm verschrieben. Ihm all meine Hingabe zum Geschenk gemacht und hatte so selbst meinen Weg in die Glückseligkeit gefunden. Als Harry zum Höhepunkt kam, sich in meinen Mund ergoss, sich in meinen Laken gewindet, gestöhnt und gefleht hatte, war auch ich nicht mehr weit davon entfernt, die Schwelle von unbändiger Lust und der Erlösung zu überschreiten. Harry lag keuchend vor mir, seine Wangen rot vor Anstrengung, sein Brustkorb hob und senkte sich. Ich richtete mich auf, kniete vor meinem kleinen Prinzen. Langsam zog ich mir mein Shirt über den Kopf, ließ Harry nicht einmal aus den Augen, genoss den Anblick, den er mir bot. Er war noch immer nicht ganz bei Sinnen, blickte mich aus, vor Ekstase verschleierten Augen, an. Ich stand auf, zog mir meine Hose aus und legte mich zu Harry ins Bett, zog ihn an mich, schmiegte mich an seinen Körper und atmete den berauschenden Duft ein, den er jetzt verströmte.

Er drehte sich in meinen Armen und so lagen wir da, Stirn an Stirn, Seele an Seele. Zögerlich küsste er mich und streichelte über meine Wange, meinen Hals, die Narbe, den Fluch.

Seine Küsse schmeckten noch immer süß und verlockend, aber auch nach Erschöpfung und Schlaf. Es war viel für einen Tag. Ich beendete unseren Kuss und flüsterte ihm leise zu: "Schlaf, Harry..." Enttäuscht sah er mich an. "Du willst nicht...?" Ich grinste dunkel. Freches Balg. "Doch, Harry! Aber nicht jetzt. Du... ich würde dir weh tun. Schlaf..." Seine Stirn kräuselte sich, er war enttäuscht. "Ich bleib bei dir... heute wie morgen." Ich küsste ihn, lange, langsam, bis das Versprechen, dass ich ihm gerade gegeben hatte, nicht mehr nur an seinen Lippen haftete. "Schlaf jetzt...Kleiner!" Und mit diesen Worten versank nicht nur er in den bleiernen Schwaden der Nacht und des Schlafes.

Neben, mit Harry in einem Bett zu schlafen, war... nun, ich könnte es mit Zufriedenheit und Glück beschrieben, was auch ganz sicher irgendwie zutraf. In seinen Grundzügen aber, war es einfach nur komisch und ungewohnt, mit jemandem auf diese eigentümlich intime Art das Bett zu teilen.

Ein lautes Ploppen weckte mich und anscheinend auch Harry. Verschlafen sah er mich an. Salazar, seine Haare konnten ja tatsächlich noch zerzauster aussehen! Es klopfte an der Türe, die mein Gemach von den restlichen Räumen trennte. "Mr. Potter, Sir?" Sein Elf? Was hat der denn in meinem Flur zu suchen? Wie bei Merlins zottigen Nasenhaaren kommt dieser Elf hier rein? "Beruhig dich, Sev. Ich glaube, er kann das wegen unserem... Band..." Harry deutete auf seinen Arm. Er stand auf, zog sich sein Shirt über und schlüpfte dann aus meinem Zimmer. Überrascht und leicht verärgert saß ich in meinem Bett und starrte auf die Türe, die sich gerade hinter Harry geschlossen hatte. Frechheit. Nur ein paar Sekunden später öffnete sich die Türe aber erneut und Harry kam zurück. "Sev, ich muss los..." "Bitte?", schnaubte ich. Er griff sich an die Brust und verzog sein Gesicht. "Sev..." Er kam langsam auf mich zu, krabbelte auf mein Bett und kniete sich vor mich hin. "Hermine, sie braucht meine Hilfe." Augenblicklich entspannte ich mich. Oh... das waren Schmerzen, die sich auf seinen Gesichtszügen zeigten. Ich kam mir dumm vor. Er küsste mich. "Es tut mir leid." Ich schlang meine Arme um ihn, zog ihn zu mir auf den Schoß. Er umfasste mein Gesicht und küsste mich erneut. Sanft strich er mit seiner Zunge über meine Lippen und entfernte sich dann. "Ich kann dir heute nicht bei der Suche nach den Alraunen helfen, aber...", er stockte, schluckte und ein roter Schimmer schlich sich auf seine Wangen. "Ich, ich würde aber gerne den Abend mit dir verbringen, Severus." Ich schnaubte und seufzte dann. "Geh, Kleiner! Lass dich nicht aufhalten. Ich hole dich um acht ab." Er lächelte und küsste mich noch einmal, hauchzart, sprang dann aus meinem Bett, zog sich an und stürmte, wie von einem wilden Kröter verfolgt, davon.

Ich stand um halb acht bereit, in dem Flur von Spinners End, meinem Zuhause. Ich war zu früh und Potter, wie ich vermutete, ganz sicher zu spät. Ich wusste nicht, was mich heute erwarten würde, noch wusste ich, was ich von diesem Abend erwartete. Dieser Junge, er, er hatte mein komplettes Denken eingenommen und ich war mir immer noch nicht sicher, ob mir diese Tatsache gefiel. Um acht Uhr stand ich auf der obersten Stufe vor der Haustüre zum Grimmauldplatz Nummer zwölf und klopfte. Miss Granger öffnete mir die Türe und ein Schwall warmer Luft, schwer und voller Düfte, strömte mir entgegen. Ich roch Kräuter, Salz und etwas süßliches. Sie hatten gekocht. Naja, sie hatte bestimmt gekocht. "Miss Granger.", begrüßte ich den pünktlichsten und auch sicher verlässlichsten Teil des goldenen Trios. Ich sollte nicht so abfällig über meinen kleinen Prinzen denken. Aber alte Gewohnheiten legte man bekanntlich nur schwer ab und als ich von oben ein Rumpeln und ein geschrienes "Ist es Sev?" hörte, verdrehte ich und synchron mit mir auch Miss Granger, die Augen. "Professor, wollen Sie nicht eintreten?" Sie grinste spitzbübisch, was mich überraschte. Ich suchte in ihrem Gesicht nach den Anzeichen, den Spuren dessen, was Harry heute früh aus meinem Bett gelockt haben könnte. "Gern." Sie bemerkte meinen prüfenden Blick und hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Ihr war klar, was ich suchte und dennoch blieb sie ruhig. Verständlich, ich hatte kein Recht dazu, nachzubohren, mich in ihr Leben einzumischen. Also beließ ich es bei meinen Blicken.

Harry stürmte die Treppe zu uns herunter und streifte auf dem Weg sein Shirt über den Kopf. "Ich war noch duschen. Sorry, Sev.", versuchte er sich zu entschuldigen. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf die Haut unterhalb seines Nabels, bevor das Shirt in Gänze seine Haut bedeckte und musste schlucken. Meine bissige Bemerkung blieb mir irgendwo auf dem Weg von meinem Gehirn zu meiner Zunge stecken und löse sich in nichts auf. Merlin, Sev, was bist du? Ein Teenager? Und seit wann sprichst du dich selbst mit Sev an... das Ganze gerät außer Kontrolle! Der Drang, den Jungen endlich ganz für mich zu beanspruchen, nahm beinahe überhand und ich konnte mich kaum konzentrieren. Teenager Gehabe, sag ich doch! Hermine neben mir grinste, das konnte ich aus den Augenwinkeln heraus erkennen und doch, es war mir egal. Harry stand vor mir und sein Anblick verschlug mir, mir, die Sprache. Er trug eine schwarze elegante Stoffhose, dazu ein weißes Shirt und dunkelgrüne Turnschuhe, Sneaker wie die Muggel sie nannten, die perfekt zu seinen smaragdgrünen Augen passten, welche mich jetzt, wie schon so oft zuvor, in ihren Bann zogen. Er schluckte und ich sah, wie sich sein Adamsapfel auf und ab bewegte. Sie Haare waren wild und zerzaust wie immer und dennoch schien es heute gewollt, gestylt. Das durfte nicht so bleiben!

Er kam langsam auf mich zu, blieb vor mir stehen und hob sein Gesicht. Sollte ich ihn küssen? Hier? Im Beisein von Miss Granger? In Harrys Augen blitzte es und ich spürte den Schauer der Erregung, der sich über mein Rückgrat zog. Er strich mir mit einer Hand über die Brust und griff nach meinem Kragen, zog mich zu sich herunter und küsste mich, vor der Miss I-know-it-all Hermine Granger und doch, es war mir bei Salazar, scheiß egal. Als seine Lippen meine berührten, konnte ich nicht mehr denken. Ich wurde von diesem seidigen Hauch, Harrys Sein, eingehüllt, durchdrungen und konnte nicht anders, als den Kuss zu erwidern. Ich meinte feurige Funken um uns herum zu spüren, hörte ein Kichern und wie sich Schritte von uns entfernten. Harry löste den Kuss und sah mich mit einem Lust verschleierten Blick an. "Und wohin entführst du mich heute?" Ich grinste und zog ihn durch den Flur hinaus an die frische Luft. "Ich werde dir mein Reich zeigen.", hauchte ich ihm ins Ohr. "Ah, die Festung der Finsternis?", spöttelte er, doch seine Stimmlage war zu tief, um mir etwas vorgaukeln zu können.

Ich küsste ihn stürmisch, überwältigt von meinen Gefühlen, der Vorfreude auf das, was auch immer die Nacht für uns bereit hielt und wir disapparierten, Seit an Seit, immer noch küssend, nach Spinners End. Ich führte ihn durch mein Heim. Wir tranken Tee, redeten Stundenlang, aßen Kekse und ich war immer wieder überrascht, wie clever dieser Junge doch war. Ja, er war hitzig und voreilig und verließ sich nach meiner Meinung viel zu oft auf Felix. Und trotzdem schien er die Ruhe auszustrahlen, die ich brauchte, begehrte, die mich anzog. Irgendwann verstummten unsere Gespräche. Harry wurde ruhig und ich spürte dass, ihn etwas beschäftigte. "Was ist los, Harry?", fragte ich ruhig. Ich konnte beobachten, dass sich ein zarter Hauch von Rot auf seine Wangen stahl. Er schluckte. "Mhm... Sev, ich...", unterbrach er sich dann aber wieder. Er stand auf, kam zu mir und setzte sich, ganz der Gryffindor, auf meinen Schoß. Ich legte meine Hände um seine Taille und noch bevor ich etwas sagen konnte, verschloss er meine Lippen mit seinen. Schon wieder erzitterte ich unter seinen Berührungen, schon wieder gab ich mich ihm hin, obwohl er doch die Unschuld und die Reinheit in sich trug. Er biss mir in die Unterlippe und mir entwich ein Stöhnen. Ich konnte spüren, wie sich mein Blut in meinen Lenden sammelte. Harry bewegte langsam seine Hüften und so spürte ich seine Erregung an meiner. Ich krallte meine Finger in seinen Arsch und zog ihn näher zu mir, enger an mich heran. Sein Duft und sein Sein umhüllten mich, vernebelten mir die Sinne und als er den Kuss löste nur um ihn an meinem Hals fortzuführen, zweifelte ich daran, je wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Er küsste sich, an einem nur ihm bekannten Pfad, an meinen Hals entlang zu meinem Ohr und leckte mir über die dünne und so empfindliche Haut über meiner Narbe. Ich stöhnte grollend. Lange würde er hier nicht mehr sitzen bleiben können und kurz bevor ich gänzlich die Kontrolle über mich und mein Handeln verlor, hauchte er mir leise ins Ohr: "Ich weiß jetzt, was du gemeint hast, gestern... dass du mir weh tun würdest... Aber Sev...", er bewegte seine Hüfte, rieb seinen Schwanz über meinen. "Heute bin ich... vorbereitet..." Und mit diesem Satz, diesem sündig gehauchten Versprechen, verlor ich gänzlich die Kontrolle... 

your soul, my freedom ¦ Snarry ¦ deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt