Kapitel 118 (253) Tanz

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Sonntagabend, 22.1.
Russland, Sankt Petersburg
Auf  Wladimir Stoijov-Kovoijkys herrschaftlichen Anwesen
In seinem majestätischen Wohnzimmer

Tanz

Cevin hatte Roben geschrieben, ob er Zeit zum Videochatten hatte. Als Antwort rief er ihn einfach gleich an. Er hob ab und strahlte seinen besten Freund durch die Innenkamera seines Handys an.

"Hey Großer!", sagte er erfreut. Es tat gut ihn wiederzusehen, auch, wenn er erst seit einer Woche weg war. Er vermisste Roben und Benjamin sehr, weswegen er auch sofort nach seinem Lieblingsbruder fragte: "Wo ist Benji? Hast du ihn geknebelt und an den Heizkörper gefesselt?"

Roben lachte schallend, aber herzhaft, dann knurrte er: "Nein, wenn dann will ich gefesselt und geknebelt und von ihm geritten werden!"

Cevin grinste

Doch sein bester Freund entschuldigte sich sofort wieder für seine Offenherzigkeit. Benji mochte es nicht, wenn er über ihren Sex mit anderen sprach, wobei Cevin da eine Ausnahme sein dürfte. Denn mit Cevin sprach selbst Benji höchstpersönlich ab und zu darüber. Aber Cevin konnte ihn verstehen. Er war fast drei Jahre älter als Benji und behielt gewisse Dinge auch gerne für sich. Mit fünfzehn Jahren hätte er nicht einmal bekannt gegeben, ob er schon gebumst hatte oder nicht. Geschweige denn mit wem und wie oft und wie. 

Cevin fand es süß, dass Roben sich entschuldigte, wobei Benjamin gar nicht im Raum zu sein schien. Er liebte ihn sichtlich von ganzem Herzen!

"Benjamin ist gerade unten bei James und Erika, wo ist Nikolaij?"

"Noch unterwegs."

"Mit dem Mädchen?"

"Ja", sagte Cevin etwas niedergeschlagen, "Dabei ist die Presse schon besänftigt. Aber Wladimir will auf Nummer Sicher gehen und das verstehe ich auch. Ich werde mich auch nicht einmischen, wenn Nikolaij etwas geschieht, weil er denkt er darf sich wegen mir nicht schützen verzeihe ich mir das niemals."

"Du weißt, dass sie Titten und keinen Schwanz hat?", fragte ihn sein bester Freund.

Cevin sah ihn unglücklich an, weswegen Roben erklärte: "Ich meine ja nur, dass das zwei Dinge sind, die Nikolaij so nicht will!"

Als Cevin nicht sofort darauf antwortete fragte Roben: "Wie habt ihr die Presse von Nikolaijs Heterosexualität überzeugen können?"

"Ich weiß es nicht. Nikolaij weiß es auch nicht. Aber er hat gesagt sein Vater hat vermutlich viel Geld dafür bezahlt."

"Tja", sagte Roben, weil er Cevins Schuldgefühle hören konnte, "Wenn er's kann, kann er's. Mach dir keinen Kopf, er hat es für euch getan, aus Liebe. Er behandelt dich doch gut?"

Cevin sah ihn kurz fragend an, da meinte Roben mit gesenkter Stimme: "James ist etwas besorgt. Er liebt seinen Herrn und besten Freund, wie er gesagt hat, aber Wladimir ist nicht wie James. Er ist unbändig und James würde gerne wissen, ob er auch nicht ungerecht oder so zu dir ist."

Cevin war kurz sprachlos, doch dann hatte er sich gefasst und schüttelte den Kopf, schnell sagte er: "Er ist wundervoll zu mir! Er ermöglicht mir sehr viel und, wenn mir hier die Decke am Kopf fällt gibt er mir Aufgaben, nimmt sich Zeit für mich. Ich habe einen Lehrer, er ist sehr nett. Ich habe nicht das Gefühl, dass er mir an irgendetwas die Schuld gibt. Es bin nur ich, der so denkt."

"Wenn du es weißt, wieso hörst du dann nicht auf damit?", fragte sein bester Freund süffisant. Er war zu stolz um tagelang Schuldgefühle für etwas mit sich rum zu tragen, das ihn nicht betraf. 

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt