Ich wacht auf, mein Schädel brummt, meine Augen schmerzen, ich setzte mich im auf, mein Kreislauf spielt verrückt. Was ist letzte Nacht wieder passiert. Ich bin noch geschminkt und auch meine Klamotten habe ich noch an, an denen das ein oder andere Fleck vorzufinden ist.
Meine letzte Erinnerung an gestern Abend war, das ich mit meinen besten Freundinnen in den Club gegangen bin um Spaß zu haben. Wir tranken bereits vorher schon das ein oder andere Gläschen Sekt.
Ich suchte nach meinem Handy, 20 entgangene Anrufe, unzählige Messages. Zuerst schaute ich aber meine Galerie durch, keine Bilder die zeigen wovon ich den Absturz habe.
Dann die Nachrichten. Meine beste Freundin, Fleur schrieb mir noch in der Nacht: „Amber, wo bist du verdammt? Wir suchen dich schon seit Stunden, wir können dich nicht finden und dich auch nicht erreichen, bitte melde dich sofort wenn du das liest". Ich rief sie gleich an, ihre Nachrichten klangen echt besorgt.
„Hi Fleur, Amber hier, ich habe deine Nachrichten gerade gelesen, was ist letzte Nacht passiert?" „Hi, kein Wunder das du nicht erinnern kannst. Als wir auf der Party angekommen sind, hast du extrem viel Alkohol getrunken und nachdem du ein Lied gehört hast was dich an ihn erinnert hat, hast du dir was eingeworfen, noch mehr getrunken, bist zusammen gebrochen und warst dann weg", „Ich habe mir solche Gedanken um dich gemacht, Amber. Das muss aufhören, du musst dein Leben wieder in den Griff bekommen, es ist über ein halbes Jahr her."
„Es tut mir leid" sage ich und lege auf. So langsam kommen meine Erinnerungen wieder. Ich werde traurig und greife wieder zum Gras.
Sie hat recht, es ist über ein halbes Jahr her, ich muss mich in den Griff bekommen. Das schaffe ich nur mit Alkohol und Gras. Es hilft mir zu vergessen, zu leben, zu überleben.
Es ist ein halbes Jahr her, als er vor meinen Augen starb, und ich nichts machen konnte...Rückblick:
Ich bin 25 Jahre, seit 3 Jahren in der Bundeswehr als Notfallsanitäterin, führe ein vorbildliches Leben, lebe für meinen Job und habe den besten Mann an meiner Seite. Kennengelernt habe ich ihn vor 3 Jahren in der Grundausbildung, wir verstanden uns von Tag 1 super und dateten uns auch relativ schnell. Nach der Grundausbildung ging er in die Offizier Ausbildung und ich arbeitete bereits als Notfallsanitäterin, da ich schon vor der Bundeswehr meine Ausbildung abgeschlossen hatte. Nebenbei studierte ich Notfallmedizin um irgendwann mal Ärztin zu sein. Unsere Beziehung hätte besser nicht laufen können, er liebte mich aufrichtig und legte mit die Welt zu Füßen. Vor etwas über einem halben Jahr hieß es dann, Einsatz, alle Kräfte werden benötigt.
Wir gingen gemeinsam in den Einsatz. Es war heftig. Aber wir hatten unserem Land die Treue geschworen. Kurz vor Ende ( das wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht) wurde Will angeschossen (zu derzeit bereits mein Verlobter). Er wurde mehrmals getroffen. Kopf, Hals, Brustkorb. Trotz Schutzweste. Als ich ankam, und ihn so daliegen sah, mobilisierte ich alle Kräfte und stürzte mich auf ihn. Obwohl noch geschossen wurde, versuchte ich alles um meinen Verlobten zu retten. Ich tat alles in meiner Macht stehende. Aber er starb. In meinen Armen. Ich konnte ihn nicht retten.Seitdem habe ich mein Studium aufgehört, befinde mich auf Beurlaubung, in Behandlung und bin dem Alkohol und Drogen verfallen.
Ich kann den Schmerz nicht anders ertragen. Er war die Liebe meines Lebens, ich wollte mein Leben mit ihm verbringen. Wir planten unsere Zukunft, unsere Hochzeit. Und jetzt sitze ich hier. Mit allen Erinnerungen.Fleur hat Recht. Ich muss mein Leben wieder in den Griff bekommen, er hätte es gewollt. Jedesmal wenn ich versuche den ersten Schritt zu wagen und zur Therapie gehe, wirft es mich wieder zurück. Ich bin wieder auf dem Feld, mit ihm in meinen Armen und zerbreche innerlich.
Mein Therapeut ist gut. Sehr gut. Er gibt echt sein bestes. Ich bin einfach nur nicht therapierbar.
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RandomIch weiß noch keinen Titel, noch keinen Kontent, es kommt alles nach und nach