POV. L O U»Lou, jetzt sei doch vernünftig«, prangerte meine Mutter mich an. Ich schüttelte missbillig den Kopf, wollte nicht ein weiteres Mal umziehen. Ich hatte es nämlich satt. Kaum ein Jahr und ein halbes ansässig, schon fanden meine Eltern wieder einen besseren Ort mit besser bezahlten Jobs. Ich kam nie dazu, eine wirkliche Freundschaft zu knüpfen, hatte aufgehört zu zählen, wie viele Versuche es schon waren. Nur mit wenigen hatte ich meine Nummer ausgetauscht, sobald ich ein Handy bekam, so dass wir wenigstens so in Kontakt blieben, doch es war etwas völlig anderes, sich richtig treffen zu können. Schreiben und telefonieren ist zwar schön und nett, aber auf Dauer reicht das einfach nicht aus.
Ich verzog meine Miene und drehte mich von meiner Mutter weg, verschränkte dazu noch demonstrativ meine Arme. Wann begriffen meine Eltern, dass ich nicht ständig die Stadt gar Land wechseln wollte? Wenn das so weiter ging, um rundeten wir vielleicht ja noch die ganze Welt. Nicht mehr normal.
»Schatz, denk doch mal drüber nach! Du könntest so vielen Stars nah sein!«, versuchte mich meine Mutter umzustimmen. »Was bringt mir das, wenn ich nicht mal wirklich Freunde habe?!«, keifte ich sie an und riss meinen Arm weg, den sie leicht festhielt. »Du kannst doch nochmal drüber nachdenken.« Sie wollte mich in eine Umarmung ziehen, doch ich verweigerte dies. »Yumi ist die einzige, mit der ich noch gut Kontakt halte. Die anderen haben so langsam auch keine Lust mehr, wollen sich lieber mit mir treffen, statt ständig zu schreiben.« Verzweifelt schaute meine Mutter über ihre Schulter hinweg zu meinem Vater, der gerade die Wohnstube betrat und uns verwundert an guckte.
»Was denn hier los?«, erkundigte er sich, obwohl er genau wusste, welches Thema anstand. »Ich komme nicht mal ordentlich in der Schule mit, weil ich mich eher darauf fixiere, eine langanhaltende Freundschaft schließen zu können, was mir aber bei den ganzen Umzügen nicht gelingt«, sprach ich weiter das Problem an, wollte ihnen endlich die Augen öffnen. Meine Vater lächelte mir nur entgegen, klopfte meiner Mutter auf die Schulter und löste sie ab. Sich die Schläfen reibend, verschwand sie aus den Wohnzimmer, was mir dem Moment auch recht war. Sollten sie doch ohne mich fahren.
Er ging in die Hocke, um mich von unten angucken zu können. »Maus, wir wollen dir doch nur mehr bieten können.« Seine Hand streckte er mir entgegen, doch ich schlug sie weg. »Lass das«, zischte ich und blickte böse drein. »Ihr kriegt mich da nicht lebend mit.«
Danach ließ ich ihn stehen und zog mich in mein Zimmer zurück. Ich wollte da nicht mit und ich werde da auch nicht mit gehen. So beschloss ich einen Plan.
*****
Am Abend, als ich mir sicher war, dass sie gerade außer Haus waren, kramte ich eine alte große Tasche raus und schmiss die wichtigsten Sachen rein. Da ich im Erdgeschoss hauste, machte ich mein großes Fenster auf und stieg aufs Fensterbrett, aus dem ich mich ab stieß und unsanft ins Gras viel. Ich rieb mir meine schmerzenden Kniee, rappelte mich aber sofort wieder auf und lief weiter, runter von unseren Hof, weg von unserem Haus.
Mit der Tasche in meiner Hand, stolperte ich den bepflasterten Weg entlang, der mir nichts zeigte, außer reinste Dunkelheit. Es dauerte einige Meter, bis ich das nächste Haus erreichte. Hier in der Gegend standen Häuser weit auseinander, viel Fläche und auch einiges an Wäldern waren aufzufinden.
Ohne groß weiter auf meine Umgebung zu achten, folgte ich einfach den Weg vor mir und hoffte, nicht hinzu fallen. Die einzige Lichtquelle war der Mond, welcher aber nur mattes Licht zur Verfügung stellte. Doch es reichte mir vollkommen aus, mehr brauchte ich gar nicht.
Planlos lief ich mit meiner Tasche durch die Gegend. Dauernd stieß sie mich an und meine Schultern schmerzten fürchterlich, doch konnte ich nicht stehen bleiben und eine Pause einlegen, wo ich mir doch sicher war, dass meine Eltern mein Verschwinden bereits mitbekommen hatten. Sie suchten wahrscheinlich schon nach mir, da konnte ich mir keine Pause leisten. Erst wenn ich irgendwo ein gutes Versteck gefunden hätte, die Frage war bloß wo?
Abgesehen von leer stehenden Häusern, die immer mehr auseinander fielen und Baumhöhlen, in denen man mich sofort finden würde, gab es nicht viel. Aber weder in das eine, noch in das andere wollte ich rein.
Nach wenig vergangener Zeit, hörte ich bereits die ersten Sirenen. Panik überkam mich und hektisch drehte sich mein Kopf in alle Richtungen, auf der Suche nach einem Unterschlupf. Sie kamen immer näher, Lichtkegel fielen auf die Straßen und hätte mich schon bald eingeholt, hätte mich nicht eine fremde Hand ergriffen und mitgezogen.
Binnen kürzester Sekunden, war ich weg. Meine Augen schloss ich fest, sodass nur Schwärze vor mir war. Meine Hände hielt ich fest an meinen Körper, als könnten sie jede Sekunde abbrechen.
Ich bekam das Gefühl, zu fallen, doch dachte mir, dass ich's mir nur einbilden würde. Wie gesagt, dachte ich es. Denn ich fiel wirklich und war kurz davor, auf harten Boden auf zu klatschen, wäre da nicht dieser Blonde Junge, auf dem ich unglücklichweise drauf fiel.
Er gab ein Schmerzerfülltes Stöhnen von sich und bewegte sich nicht wirklich, sodass ich vermutete, ihn KO geschlagen zu haben.Angst packte mich, hielt mich fest, wollte mich schon gar nicht mehr los lassen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, wobei er mir Leid tat. Schon traten Mitleid und Angst an, zu einem Kampf. Entweder würde ich ihm helfen oder weglaufen.
Meine Angst wurde immer stärker und größer verschlang mein Mitleid mit einem mal, sowie die anderen Gefühlen, die nach und nach aufkamen. Die Angst siegte. Wie so oft zuvor.
Ich machte mir nichts sonderlich draus und lief einfach weg, einen kleinen Waldweg entlang, der ausgelegt mit kleinen Steinen waren, die unter meinem Füßen ein knirschendes Geräusch von sich abgaben. Dem Geräusch lauschend, guckte ich gerade aus, um ausmachen zu können, wo ich ungefähr hin musste. Ich kannte diese Gegend nicht, sie k
am mir völlig fremd vor. Was sollte ich tun?
— author's note.
idk ob das jetzt jemand noch liest, aber die Geschichte wird ab heute erstmal überarbeitet. Das heißt ich ziehe
alle Teile zurück und überarbeite sie nach und nach, sodass die Kapitel nach und nach auch wieder hoch geladen werden. Damit ihr Bescheid wisst.
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✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )
FanfictionNie hätte Lou auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass der Heiligschein, den diese Stadt zu Anfang trägt, eigentlich ganz unpassend war, wenn man heraus findet, was hier so für Spielchen gespielt wurden. In weitere halsbrecherische Angelegenheite...