Kapitel 6

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Nach diesen Worten seiner Lehrerin verschwand sie augenblicklich vor seinen Augen. Die Höhle war nun vollkommen still und es schien so, als sei selbst das Tropfen aus den Tiefen der Höhle, aus Ehrfurcht verstummt. Regungslos stand Polarise dort. Wie von den tiefen Wurzeln der Angst paralysiert verharrte er dort und lauschte voller Konzentration in die Dunkelheit. Plötzlich spürte er einen raschen Luftzug der an ihm vorbeirauschte, gerade noch schnell genug um einen Angriff aus dem Hinterhalt zu vermeiden, stellte er sich vor ein schweres Eisenschild in der Hand zu halten um die nahezu unsichtbare Attacke auf seinen Rücken abzuwehren. Funken stoben bei dem ungeheuer schnellem und wuchtigen Aufprall von Stahl auf Stahl, auseinander und Polarise musste die Augen schließen um davon nicht geblendet zu werden. Die Stärke des Schwerthiebes seiner Lehrerin hat er deutlich unterschätzt und verlor beinahe sein Schild als seine Arme zitterten. Sofort danach wurde seine Lehrerin wieder unsichtbar. Ein Zauber dem sie sich sehr oft bediente um Leute rücksichtlos aus dem Hinterhalt der Länge nach aufzuschlitzen. Wieder spürte er die Position seiner Lehrerin gerade noch schnell genug um den nun folgenden horizontalen Hieb zu parieren. Wieder stoben Funken auf. Wenn das so weitergeht, habe ich keine Chance anzugreifen und sie wird einfach so lange warten und angreifen bis ich einen Fehler mache. Ich muss in den Angriff übergehen. Aber wie mache ich das wenn ich sie nicht einmal sehen kann? Verzweiflung und Selbstzweifel breiteten sich in Polarises Körper aus und lenkten ihn so stark ab dass seine Lehrerin ihm beim nächsten Angriff fast die Kehle aufschlitzte. Du darfst jetzt nicht an dir zweifeln! lass dir was einfallen und denk nach! zwang sich Polarise während er einem noch viel stärkerem Schlag seiner Lehrerin abwehrte, die ihm fast sein Schild zerbrochen hätte. Sofort danach wurde sie unsichtbar. Da kam Polarise eine zündende Idee die ihm die Erklärung seiner Lehrerin ihres Zaubers einbrachte. Als sie beim nächsten Mal von schräg oben imm Sprung einen Aufwärtshieb mit ihrem Katana vollzog, duckte sich Polarise und griff sich dabei eine handvoll Sand nur um ihn seiner Lehrerin ins Gesicht zu werfen. Wütend und erschrocken schrie sie auf, da sie wusste dass sie jetzt als neblige Gestalt zu erkennen war. Die Schmutzpartikel bedecken ihr Gewand und zeigten so ihre groben Umrisse und Bewegungen. Nun konnte Polarise zum Gegenschlag ansetzen. Er stellte sich sein normales Einhandschwert vor und mit einem Kampfschrei der die gesamte Höhle ausfüllte stürmte er auf seine Lehrerin zu, welche seinen Sturmangriff anmutig mit ihrem Schwertheft parierte und sofort zum Gegenangriff ansetzte, welchen auch Polarise gekonnt konterte. Die beiden wurden in eine schnelle Angriffsserie verwickelt, wobei Sodaka immer die Überhand behalten hat. Nachdem sie Polarise besonders heftig getroffen hatte, taumelte er, worin Sodaka ihre Chance sah und auf ihn zusprintete um ihm den Gnadenstoß zu versetzen. Jedoch erkannte Polarise sehr schnell, dass seine Finte geklappt hatte. Schnell richtete er sich auf und warf einen Dolch auf seine heranstürmende Lehrerin. Überrascht jedoch instinktiv fing sie den Dolch aus der Luft und blieb stehen. In dem kurzen Moment der Verwirrung seiner Lehrerin stürzte er mit einem anderen Dolch auf seine Lehrerin zu. Diese fasste sich jedoch und wehrte gerade noch den tödlichen Schlag ihres Schülers ab. Zur Sicherheit ließ sie sich nach hinten rollen, um der kurzen Distanz der Doppeldolche Polarises zu entkommen und Abstand zwischen die beiden zu bringen. Dies nutzte Polarise jedoch als Vorteil und Sodaka dachte schon dieser Kampf sei verloren, als der von ihrem Schüler auf den Bogen aufgespannter Pfeil bedrohlich und todbringend in ihre Richtung ragte. Sie holte kurz tief Luft und konzentrierte sich. Dann... schloss sie ihre Augen. Alles um sie herum war mit Dunkelheit gefüllt. Sie hatte ihre ganze Aufmerksamkeit auf diesen einen Pfeil gerichtet. Sie konnte ihn spüren. Der Druck auf ihm. Die kleinen Fasern des Seils, die dieses kleine tödliche Geschoss schmerzvoll in seinen verkrampften Händen hielt und es kaum erwarten konnte es loszulassen und ihr das Leben auszuhauchen und seine Anspannung zu lösen. Nur um erneut gespannt zu werden und wie ein blinder Dämon zu wüten und alles lebende auf Distanz auszuschalten. Sie spürte es als sich der Pfeil löste und langsam die Anspannung aus den Händen der Seile entwich. Sie konnte seine genaue Flugbahn und Geschwindigkeit spüren. Sie setzte zu einem Schlag an und zerteilte den Pfeil vor ihrem Gesicht horizontal in zwei Hälften. Dann schlug sie die Augen auf und sah den erstaunten Polarise. Zuerst sah er sie verblüfft, dann verärgert an. Er verwandelte seine Waffe ihn einen Speer und schritt auf sie zu um sie mit dem spitzen Ende des Speeres zu durchbohren. Auch hier hatte Polarise mit der Reichweite einen Vorteil gegenüber seiner Lehrerin. Diese wich dem ersten Stoß knapp aus, jedoch verwandelte Polarises Speer sich beim Stich in einen Zweihänder und ließ Polarise die Wucht des Speerangriffes in einen vertikalen Schlag mit einem Zweihänder fließen den er aus der Hüfte ansetzte. erschrocken versuchte Sodaka auch diesen Schlag abzuwehren jedoch traf sie das Schwert mit so großer Wucht dass sie ein paar Meter nach hinten schlitterte und sich nach hinten abrollen musste um für den nächsten Angriff ihres Schülers gewappnet zu sein, welcher sie schon in Form eines weiteren Pfeils erreichte der knapp daneben flog. Erneut verärgert stürmte Polarise auf seine Lehrerin zu. Diesmal hielt er eine Hellebarde in der Hand. Als ein senkrechter Hieb auf seine Lehrerin niederging wich sie zum wiederholtem Male aus. und ging sofort zum Gegenangriff über den Polarise mit seinem Einhandschwert abwehrte. Aus der nun folgenden Angriffsserie aus wildem Hieben und Schllägen trat diesmal Polarise hervor der seiner Lehrerin mit einem Kampfstock fast die Füße unter den Beinen hinweg gezogen hat. Sie sprang gab sich jedoch eine Blöße und Polarise stach mit einem Florett zu. Seine Lehrerin zog den Kopf zur Seite und das Florett vefehlte ihren Kopf nur knapp und grub ein Loch in die Wand hinter Sodaka. Sie versetzte ihrem Schüler einen Stoß mit ihrer Schulter und beide taumelten voneinander zurück. Sodaka und Polarise standen sich nun schweißgebadet im klaren Wasser der Höhle gegenüber. Das Wasser schränkt die Beweglichkeit stark ein. Sodaka sah nur einen Weg den schnellen aufeinander abgestimmten Angriffsfolgen ihres langjährigen Schülers zu entgehen. Sie ließ ihre Waffe sinken und kanalisierte einen Zauber in sich. Dieser benötigte jedoch einige Zeit der Konzentration um wirken zu können. Dieser Zauber hieß Kirschblütenschweif und entfachte einen vernichtenden Sturm aus rasiermesserscharfen Kirschblüten quer über das gesamte Schlachtfeld. Diesem konnte Polarise nicht ohne einen Schnitt ausweichen. Polarise hatte auch keine Chance in der geringen Zeit durch das Wasser auf sie zuzuwaten während sie völlig ungeschützt dastand. Leise flüsterte Sodaka die dafür nötige Zauberformel und Kirschblüten begannen sich um sie herum zu bilden, welche durch das das scheinheilige Licht der restlichen Höhle zum Reflektieren in wunderschönen Farben anregten und gleichzeitig deren rasiermesserscharfe Spitzen entblößten. Doch durch die tödliche Schönheit der Kirschblüten hindurch entdeckte Sodaka etwas, dass sie noch nie gesehen hatte. Polarises Augen zeigten nur noch Leere und seine Pupillen waren komplett verschwunden. Unter seiner Kleidung trat ein gleißendes Licht hervor, welches den Raum so hell erstrahlen ließ, dass seine Lehrerin sich die Augen zuhalten musste um nicht geblendet zu werden. Er sprach mit einer gänzlich anderen Stimme zu ihr, die wesentlich tiefer war. Der ganze Raum bebte beim Klang seiner Stimme und bei der gewaltigen Freisetzung von fremdartiger Magie. Er zog einen riesigen Langbogen und spannte unzählige kleine Abbildung seines Einhandschwertes darauf. Anschließend zielte er und schoss. Die ganzen Schwerter vervielfachten sich in der Luft und durchbrachen die Kirschblütenblätter wie Papier. Sodaka spürte unzählige Schnitte, die sich an ihrem ganzen Körper bildeten.

Nach einer Zeit klärte sich alles. Das gleißende von Polarise ausgehende Licht erlosch und ließ ihn so erschöpft zurück, dass er auf der Stelle zusammenbrach. Als er erwachte hatte seine Lehrerin ihn am Fuße des Sees auf den Sand gebettet und wirkte gerade einen Heilzauber auf ihn. Sie lächelte ihn an. "Habe ich gewonnen?" fragte Polarise immer noch zu erschöpft um einen klaren Gedanken fassen zu können. "Ja das hast du." vergewisserte Sodaka ihm. Sie zeigte ihm die vielen kleinen Schnitte, die ihren Körper bedeckten. "Wie habe ich das gemacht?" fragte Polarise sichtlich beängstigt. "Ich weiß es nicht. Ich habe solche Magie noch nie zuvor gespürt Polarise. Aber bitte ruhe dich nun aus. Morgen packen wir deine Sachen und bereien uns auf die Reise zu deiner neuen Schule vor. Ravel wird sich sicher über dich freuen. Mit diesen Worten gab Polarise sich erneut der Erschöpfung hin und fiel in einen tiefen Schlaf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 17, 2019 ⏰

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