WEPREFERTHEBASSIST

Teil 1

1. GEGENWART. Diese Dunkelheit. Alles um mich herum ist dunkel. Obwohl ich nichts sehen kann, hab ich das Gefühl, dass sich alles dreht. Dann plötzlich, wie wenn jemand einen Schalter umgelegt hätte, bleibe ich stehen und sehe in der Ferne ein helles Licht. Ich schirme meine Augen mit der Hand ab. Es ist zu grell. Doch es hat etwas magisches. Ich will wissen, was es ist. Ich laufe los, immer auf das Licht zu. Plötzlich höre ich Stimmen. Rechts und links von mir sehe ich Bilder und Filme. Ich erkenne mich in jedem einzelnen. Dort bin ich. Als Kind. Als Teenager. Als Erwachsene. Da ist mein achtzehnter Geburtstag. Dort mein erstes Konzert. Doch es sind nicht nur gute Momente. Manche davon will ich nicht sehen. Ich renne los. Immer auf das Licht zu.

VERGANGENHEIT.

"Jungs, aufstehen. Kommt schon. Könnt ihr nicht mal nen Wecker stellen? Das ist echt anstrengend. Halloooo?!" Ich rüttelte an dem scheinbar tief schlafenden Körper unter dem Haufen von Kissen und Decken. "Ich hab gestern auch gefeiert, hört ihr? Aber wir müssen echt los. Die Zeit drängt!" Irgendwoher vernahm ich ein Gemurmel: "Geh weg. Ich will schlafen. Bitte bitte bitte." Ich stöhnte. Kurzerhand holte ich einen Eimer und befüllte ihn mit Wasser. Zurück im Bus stellte ich mich in die Mitte des Raumes. "So, Leute. Derjenige, der nicht auf den Beinen ist bis ich, sagen wir, bis fünf gezählt habe, bekommt heute ne kostenlose Dusche. Eins." Es bewegte sich nichts. "Zwei. Drei." Eine Decke raschelte. "Vier." Michbecks Augen sahen mich vorwurfsvoll an. Auch Timur und Ben setzten sich auf. "Vier einhalb." "Das machst du doch sowieso nicht", kam es unter dem Deckenberg von Danny. "Wenn du wüsstest. Fünf!" Der Eimer ergoss sich über Danny und Konrad, die, schreiend wie kleine Mädchen, aufsprangen und panisch durch den Raum rannten.