**Reys Sicht**Ich konnte gar nicht glauben wer vor mir stand.
»Du erkennst mich also doch noch wieder?«, sah Celina mich leicht belustigt an. Es schien so, als amüsierte sie sich über mein geschocktes Gesicht. Ich hingegen stand einfach nur da und starrte entsetzt zu der jungen Frau mit blauen Augen und blonden Haaren.
Als ich nach einer Minute immer noch nichts gesagt hatte und der Raum nur so von Stille beherrscht wurde, ergriff Celina erneut das Wort.
»Sind deine Erinnerung wieder zurückgekommen?«, fragte sie mich genervt.
»Ein wenig«, gab ich leise zurück.
»Geht das vielleicht etwas genauer? Ich habe nämlich nicht den ganzen Tag zeigt, um auf deine Antwort zu warten«, drängte sie mich. Ich zögerte erst aber dann riss ich mich zusammen und sprach:
»Ich erinnere mich wieder daran, das wir beste Freunde waren und uns seit klein auf kennen.«
»Mehr nicht?«, fragte Celina und sah dabei leicht gereizt aus. Als Antwort nickte ich nur kurz und versuchte ihrem Blick auszuweichen.
»Bringt sie in die Kommandozentrale!«, kam es plötzlich von General Hux und kurz darauf traten die Sturmtruppler, die sich mit in dem Raum befanden auf uns zu und hielten uns Handschellen vors Gesicht.
Ich hatte für einen kurzen Moment ein kleines Déjà-vu, doch freuen konnte ich mich darüber nicht. Ben, der bisher noch nichts gesagt hatte, stellte sich plötzlich vor mich. Fragend schaute ich ihn an aber er starrte nur angespannt nach vorne.
»Lasst sie gehen!«, forderte er nun Hux und die anderen auf.
»Sie glauben doch wohl nicht, dass ich jetzt noch Befehle von Ihnen entgegen nehme?«, sagte General Hux mit einem bissigen Unterton. Ben trat bedrohlich einen Schritt auf General Hux zu, dieser tat es ihm gleich. Es wirkte so, als würden sie versuchen einen Wettbewerb zu gewinnen, in dem es darum ging, den anderen mit seinem Blick zu töten. Ich schaute zu Celina, die nur genervt die Augen rollte und man aus ihrem Mund ein leises »Männer«, hörte. Aber irgendwann wurde es ihr wohl doch zu langweilig und deshalb ging sie auf Ben und Hux zu.
»Müssen Männer eigentlich immer versuchen zu beweisen, wer der größere Idiot ist?«, fragte sie. Die beiden schauten sie nur verdutzt an und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Diese Szene, die sich gerade vor mir abspielte war einfach zu komisch und ließ mich für einen Moment vergessen, in was für einer aussichtslosen Situation wir steckten. Doch als Celina dies bemerkte, musste sie natürlich diesen Moment zerstören.
»So, du findest das also witzig? Mal sehen, ob du gleich immer noch lachst. Wachen bringt sie jetzt endlich in die Kommandozentrale!«, sagte sie laut. Mich wunderte es, dass die Sturmtruppler auf ihren Befehl hörten. General Hux musste wohl schon sehr vielen der Ersten Ordnung von der Unterstützung und seiner Herrschaft zusammen mit den Rittern erzählt haben.Nachdem man uns in die Kommandozentrale regelrecht gezerrt hatte und unsanft auf den Boden drückte, begann der rothaarige General zu sprechen und schaute dabei immer zwischen Ben und mir hin und her.
Ich blickte die ganze Zeit nach unten, doch als ich kurz zu Ben schaute, sah ich in ein Gesicht, was umseht von blauen Flecken und blutigen Wunden war. Er hatte sich vorhin die ganze Zeit gewehrt mit zu kommen und verlangte weiterhin meine Freilassung. Hux wurde es aber irgendwann zu viel und befahl dann den Sturmtrupplern, Ben mit Schlägen deutlich zu machen, dass er sich zurückhalten sollte. Er ließ trotzdem nicht locker, erst als Celina mir ein Messer an die Kehle hielt, hörte er auf sich zu wehren.
Als Ben ebenfalls zu mir aufblickte, holte dies mich aus meinen Gedanken. Er sah so verzweifelt aus und meine Sehnsucht nach ihm wurde nur noch größer. Wie gerne hätte ich ihn jetzt einfach umarmt und nie wieder losgelassen.
Ein lautes Räuspern von einem der Ritter unterbrach Bens und meinen Sichtkontakt zueinander. Dieser kam plötzlich auf mich zu, hob mit seiner Hand mein Kinn und zwang mich so ihn anzusehen. Ich spürte, wie Ben sich anspannte und kurz vor einem Wutanfall stand. Der Ritter schien dies ebenfalls zu bemerken, da er mit seiner anderen Hand an meine Schulter fasste und dabei immer wieder provokativ zu Ben schaute.
»Lass deine Finger von ihr, Tjark!«, schrie er plötzlich auf. Dieser hielt sofort inne und ließ von mir ab. Dann trat er auf Ben zu und nahm seine Maske vom Kopf. Zum Vorschein kam ein junger Mann mit braunen Locken und eisblauen Augen, die mir eine Gänsehaut auf meinen Rücken hinterließen.
»Was bist du denn so sauer, Kylo? Ich wollte mir doch nur deine kleine Freundin auch mal ausleihen«, sagte dieser amüsiert. Ben kochte vor Wut und knurrte wie ein Hund. Tjark wie er anscheinend hieß, gab ein leises Lachen von sich als er Bens Hass auf ihn sah.
»Was denn? Ich will doch nur testen, wie gut sie im Bett ist. Du hast das bestimmt schon getan oder etwa nicht?«, fragte Tjark und schaute mit einem widerlichen Blick zu mir rüber. Mir wurde schlecht und ich musste mich zusammenreißen. Mit einem angewiderten Blick, gab ich ihm zu verstehen, dass er sich mir nicht näher sollte. Ben hingegen konnte sich nicht mehr zurückhalten und stand auf. Was er aber sofort bereute, da Tjark ihm mit voller Wut ins Gesicht schlug.
»Ben!«, schrie ich entsetzt.
»Keine Angst Kleines ich werde ihn nicht töten«, fing er mit seinem Satz an »Das werden schon andere für mich erledigen.«, Ich schaute geschockt in sein Gesicht und konnte seine letzten Worte, wie ein Echo in meinem Kopf nachhallen hören.
»Das reicht jetzt Tjark! Du hast Kylo schon genug bloß gestellt, irgendwann reicht es auch mal«, sprach Celina zu dem Ritter. Mich überraschte es etwas, dass sie ihn von Ben weg rief. Ich fragte mich warum und als hätte Tjark meine Gedanken gelesen, stellte er Celina genau diese Frage.
»Hast du jetzt Mitleid mit ihm? Ich dachte du hasst ihn?«, wollte Tjark wissen.
»Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun«, war Celinas Antwort. Als sie Tjarks skeptischen Blick sah, sprach sie weiter.
»Überlege doch mal. Es wird schon schwer genug sein, Rey dazu zu bringen uns etwas über den Widerstand zu erzählen. Aber wenn Kylo tot ist, wird sie erst recht nichts mehr sagen.«, erklärte sie Tjark mit überzeugender Stimme. Er schien es ihr zu glauben aber ich merkte trotzdem, dass sie ihre Unsicherheit nur überspielen wollte.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanfictionDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...