You left me alone | Taekook

Oneshot

"Ich liebe dich nicht mehr".

Das wahren deine letzten Worte an mich.
Du hattest meine Hand gehalten und mich fest an dich gedrückt.
Du hattest sogar einwenig geweint, du wolltest eigentlich gar nicht gehen.

Ich wusste du würdest nicht die Wahrheit sagen.
Unsere Liebe war nämlich stark.
Sie war unglaublich stark und sie hat uns erst stark gemacht.

"Geh nicht", hatte ich dich damals flehend, unter Tränen gebeten, du bist jedoch mit langsam Schritten aus meinem Zimmer gegangen.

Du hast mich einfach alleine gelassen.
Ich habe dich geliebt.
Ich hoffe dir war das immer bewusst Taehyung.

Du hast deine Liebe einfach stehen gelassen.

"Worüber denkst du nach?", ich werde fest von meinem Freund umarmt. "Über nichts", sage ich nur leise und drehte mich langsam in seinen Armen um.
"Ich habe ihn geliebt Jongin", schluchze ich dann doch leise und lege meinen Kopf leicht in seine Halsbeuge.

Jongin hatte mich damals aufgefangen.

"Pssht", Jongin versucht mich mit sanften Streicheleinheiten zu beruhigen, jedoch lässt mich das nur noch mehr erzittern.

"Wie konnte er nur", schniefend kneife ich meine Augen zu und sinke langsam in die Hocke. Jongin lässt nicht einmal von mir ab. Er hält mich fest.
Er lässt nicht zu, dass ich niederfalle.
Nicht schon wieder.

"Ist es heute?", nickend unterbreche ich ihn.
"Heute ist der Tag, ja", traurig wische ich mir über meine nasse Wangen.
Jongin sieht mich mitfühlend an und legt eine Hand auf meine Wange.
"Jungkook", kurz und sanft platziert er seine Lippen auf meine Stirn.
"Willst du hin?", fragt er und sieht mich fragend an.

Möchte ich hin?
Kommen dann nicht die ganzen Erinnerungen hoch?
Sollte ich nicht einfach los lassen?
Ach was rede ich da..

"Ja", sage ich und seufze leise, ehe ich aus dem Fenster, hoch zum Himmel blicke.
"Denkst du, es gibt den Himmel? Himmel und Hölle?", mein Blick schweift zu meinem Freund.

Schwach sehe ich ihn nicken.

"Er ist da", sagt er und nimmt meine Hand in seine "Versprochen, Jungkook".

"Danke das du mitkommst", ich sehe kurz zu ihm und lächel schwach, was er erwidert. "Er war auch ein guter Freund von mir. Ich habe ihn als einen engen Freund gesehen", verstehend fange ich an zu nicken und meinen Kopf etwas zu senken.
"Da vorne", ich ziehe ihn langsam zum Grab.

Langsam gehe ich auf die Knie und nehme Jongin den Strauß ab.

"Taehyung?", ich sehe runter zum Grab.

"Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt und letztendlich weiß ich, dass du mich auch weiterhin lieben wirst. Ich weiß, du bist nicht freiwillig gegangen. Es war einfach deine Zeit, schätze ich jetzt einfach mal. Ich hatte dich das letzte mal in meinem Zimmer gesehen. Ich-", ich stoppe kurz und streiche meine Tränen weg, ehe ich leise aufschluchze und zu Jongin hoch blicke.

"Ich liebe ihn so sehr", sage ich und drücke mir den Blumenstrauß an die Brust.

Wie konnte ich dich nur gehen lassen?

Wie konnte ich nie sehen, wie schlecht es dir eigentlich geht?

Wie konnte ich nie sehen, dass du sterben wolltest?

Langsam und vorsichtig nimmt Jongin mir den Strauß ab. Er legt seine Hand auf meinen Rücken und redet weiter.
"Taehyung", spricht er leise und sah mich an.
"Jungkook wird immer an deiner Seite bleiben und du auch an seiner. Habe ich recht? Ich schätze, ihr werdet bald wieder vereint sein. Ich wünsche es euch", kurz legt er seine Lippen auf meine nasse Wange, ehe er den Blumenstrauß auf das Grab legt und mich fest in den Arm nimmt.

Stumm fließen mir Tränen an der Wange runter.

Er hat recht.

Wir werden bald wieder vereint sein.

Ich liebe dich Taehyung und ich werde bald nach kommen.

Es war der 1.09.2016.
Vor einem Jahr war Jeon Jungkook von uns gegangen und das an seinem Geburtstag. Es war nichts unüberlegtes.
Er wusste, was er tun würde.

Ob beide nun im Himmel leben?
Wir wissen es nicht, doch wir wissen, sie sind nun wieder vereint.

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