Ein schlimmer Verdacht

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P.O.V. Harry Potter

Harry Potter saß im Jungenschlafsaal auf seinem Bett und beugte sich über seine Karte des Rumtreibers. 

Er benutzte sie oft, um andere Leute, meistens waren es Feinde, zu beschatten, aber diesmal beobachtete er Hermines Punkt, der sich auf die Abkürzung hinter dem Wandteppich befand. 

In dem Raum dahinter stand nämlich Draco Malfoy. 

Harry hatte einen schlimmen Verdacht: er dachte, dass seine beste Freundin etwas mit Draco Malfoy haben könnte. 

Natürlich war das schon wirklich sehr surreal, aber als er sie vorhin aus dem Raum der Wünsche gehen sehen hatte und sie so gekuckt hatte, als würde sie etwas verbotenes tun, wurde ihm klar, dass sie sich mit einem Jungen treffen musste. 

Für Hermine war es zwar sehr untypisch, dass sie etwas mit einem anderen Jungen als Ron haben könnte, aber Harry wusste, dass Ron zu der Zeit schon in der großen Halle saß und aß. 

Also kam nur noch Viktor in Frage, doch der war die ganze Zeit bei seinen Freunden aus Durmstrang gewesen. 

Vorhin als Fred und Goerge ihm sagten, dass Draco aus dem Raum gekommen war, wollte er ihnen gar nicht erst glauben, doch Hermine war in letzter Zeit sehr abwesend und des Öfteren hatte er sie dabei erwischt, wie sie ihn  anstarrte, außerdem war Malfoy in letzter Zeit nicht mehr so böse zu ihr gewesen und er war ihr nach gelaufen, das hatte Harry sich nämlich nicht eingebildet. 

Eigentlich beobachtete er nur die Karte, weil er hoffte, dass Hermine einfach an Draco vorbei gehen würde und keine Ahnung vielleicht in die Bibliothek. Doch als sie gerade daran vorbei lief wurde sie von Malfoys Punkt in die Nische gezogen und dort verharrten sie für etwa zwei Minuten, doch dann schob Dracos Punkt sie von sich weg und kurz darauf ging Hermine einfach. Sein Punkt blieb dort. 

Er bewegte sich nicht, er schien sich nur etwas zu schütteln, so als würde er heftig weinen. 

Harry empfand etwas Mitleid für ihn, aber wer sagt denn, dass die beiden überhaupt etwas miteinander hatten? Niemand. 

Immerhin ist das immer noch Malfoy, ein Arsch, der sich darauf etwas einbildet, dass er reines Blut hat. 

Sein Blick fiel auf den Punkt von Hermine, der sich auf dem Astronomie-Turm befand und sehr nah am Geländer war. 

Harry nahm seinen Umhang und seine Karte. Er musste zu ihr, denn so wie es aussah, wollte sie springen. 

Warum auch immer.

Der Schwarzhaarige stieg die Treppen zum Turm empor. 

Hermine stand an der Brüstung und weinte laut. 

Hier oben war es sehr kalt und zugig, so das Harry seine Schulrobe etwas dichter um seinen Körper zog. 

"Hermine?", fragte er zögerlich. 

"Harry! Was ist?", sie drehte sich zu ihm um und wischte in ihren Augen. 

"Du brauchst sie nicht wegzuwischen...Ich weiß, dass du traurig bist...", sagte er und Hermine schluchzte laut. 

Er schritt auf sie zu und schloss sie in seine Arme. 

"Er ist so ein Arschloch!", schluchzte das Mädchen. 

"Ich weiß", sagte der Auserwählte nur und strich über ihren Rücken. 

"Du weißt...?", fragte sie und starrte ihn an. 

"Irgendetwas ist zwischen dir und Malfoy passiert oder, irgendetwas, was sich nicht erklären lässt, etwas, was einfach so ist, oder?", meinte er flüsternd. 

"Ja...Ich habe mich in ihn verliebt...Wir waren auch kurze Zeit zusammen, aber gerade eben hat er einfach so Schluss gemacht", meinte die kluge Gryffindor und Harry atmete kaum merklich auf.

Er hatte Schluss gemacht, so musste Harry nichts mit Ron klären.

Hermine stieß Harry auf einmal von sich und rannte einfach weg. 

Er stand perplex an der Stelle und wusste nicht, was er falsch gemacht hatte.

P.O.V. Hermine Granger

Hermine lag in ihrem Bett, die Arme neben ihrem Kopf, die Beine von sich gestreckt. 

Sie weinte. 

Ihr Herz schrie nach Malfoy und am liebsten hätte sie dem nachgegeben und wäre zu ihm gerannt, hätte ihm gesagt, was sie brauchte, wen sie brauchte, doch sie war wie gelähmt. 

Das einzige, was sie konnte war zu weinen. 

Alles in ihr schrie nach ihm, danach, dass er zu ihr kam und ihr sagte, dass das alles nur ein Spaß war, sie wollte, dass sie aus diesem Traum aufwachte und alles wieder so war, wie vor Draco. 

Doch sie träumte nicht und er würde auch nicht zu ihr zurück kommen, das hatte sie in seinen Augen gesehen, seinen Entschluss, sie gehen zulassen. 

Krummbein hüpfte auf ihren Bauch und ließ sich dort nieder. Der Kater schnurrte und verlangte nach Kuscheleinheiten, doch Hermine wollte ihn nicht streicheln oder ähnliches, sie wollte einfach nur Draco

Was war, wenn er morgen mit Pansy rumknutschte? Oder wenn er ein anderes Mädchen an Land zog? Lisa...

Hermines Herz zerbrach immer mehr und die Stücke wurden immer mehr. 

Sie hasste ihn, hasste seine gefühlslose Art, liebte seine wunderbare Art und Weise, liebte ihn und hasste sich dafür. 

Ihre Augen brannten, wie Feuer und langsam hatte sie das Gefühl mehr Flüssigkeit verloren zu haben, als gestern und heute morgen mit Malfoy. 

Sie weinte wieder richtig los, sie wollte schreien, wollte irgendetwas kaputt machen oder zerhacken! Sie hasste ihn und liebte ihn gleichzeitig, es war, wie eine Krankheit und die Medizin, die davor bewahrte, dass man nicht stab, war in diesem Fall Draco Malfoy. 

Sie hatte das Gefühl, Malfoy hätte ihr ein Stück ihrer Seele geklaut, der Teil, der sie glücklich sein ließ, der Teil, der sie ausmachte, ihre Lebensfreude. 

I don't fucking care at all.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt