Eine ganze Zeit war es still, dann holte sie eine dunkle Stimme ins Hier und Jetzt zurück.
„Das... war mal eine Ansage...", Snapes Blick war erstaunt, „Geht's Ihnen gut?"
Hermine atmete tief ein und aus, richtete ihren Bademantel, drehte sich dann nach hinten zu ihm um und trug ein erleichtertes Lächeln.
„Das hätte ich schon viel früher machen sollen.", war alles, was sie dazu sagte, dann lief sie leichtfüßig zurück ins Wohnzimmer, ließ sich auf die Couch fallen und lächelte selig. Er kam hinterher, setzte sich ebenfalls auf die Couch und musterte sie.
„Miss Granger?"
„Es geht mir gut, wirklich.", sie sah zu ihm und lächelte, „Möchten Sie zum Abendessen bleiben?"
Er zog beide Augenbrauen nach oben, „oh... ich.. also.."
„Wenn Sie nicht wollen, dann nicht", sie lachte leicht, als sie ihn herumstottern sah.
„Ich würde gerne bleiben", er lächelte leicht, „aber vielleicht sollten Sie sich vorher etwas mehr anziehen...", er deutete auf ihren Bademantel.
„Ich dachte Sie mögen diesen Anblick.", sie zwinkerte ihm zu, stand auf und wollte nach oben in ihr Zimmer laufen.
„Ehrlich gesagt bekommt man dadurch Appetit auf etwas anderes...", er sah ihr interessiert hinterher.
„Professor Snape", sie stemmte die Arme in die Hüfte und sah ihn anklagend an.
„Das wissen Sie doch nur zu gut", er lächelte süffisant, aber nicht kalt.
Sie warf ihm einen fast schon verführerischen Blick zu, dann lief sie schnell die Treppe nach oben.
Kurze Zeit später kam sie angezogen wieder nach unten, präsentierte sich, „Tada"„Ich kann nicht sagen, dass es mir mehr gefällt, aber es vereinfacht die Sache enorm", scherzte er.
„Ich habe Ihnen gar nichts zu trinken angeboten", ihr Gesicht trug einen Ausdruck als hätte er ihre Couch angezündet.
„Machen Sie sich keinen Stress", rief er ihr nach, als sie in die Küche rannte.
„Was wollen Sie trinken?", brüllte sie nach hinten, „Ich habe Wein... und..."
„Und?"
„Nichts weiter...", sie ging in sein Blickfeld, sah ihn entschuldigend an.
„Ich verzichte im Moment auf Alkohol", er stand langsam auf, folgte ihr in die Küche, „was gibt's denn zu essen?"
„Ich kann Sandwiches machen...", sie sah in den Kühlschrank, „mit Käse... und..."
„Ich glaube Sie sind nicht vorbereitet für Gäste", er schloss den Kühlschrank, setzte sie auf einen Stuhl.
Hermine strich sich durch die Haare und seufzte.
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag... wir gehen zu mir und ich mache das Abendessen. Es ist zwar nicht so geräumig wie hier, aber... ich habe etwas Essbares im Haus und mehr als Wein.", er zog eine Augenbraue nach oben.
„Aber ich wollte Sie einladen", sie schob die Lippe nach vorne und zog eine Schnute.
„Dann laden Sie mich nächstes Mal ein", bot er an.
„Es gibt also ein nächstes Mal", sie lächelte und sprang auf.
„Vielleicht können Sie nächstes Mal den Bademantel anziehen", er musterte ihren Körper.
„Vielleicht auch nicht", sagte sie und schnipste.
„Dann lassen Sie uns gehen.", er bot ihr seinen Arm an, den Hermine nur zu gern ergriff.Keine Sekunde später standen sie in seinem Wohnzimmer in Spinner's End, er deutete auf eine Couch neben dem Kamin auf die sie sich setzen sollte.
„Bitte fassen Sie nichts an was irgendwie zerbrechlich aussieht.", sein Blick glitt über ihr aufgeregtes Gesicht, alles war so neu und interessant in seinem Haus, es war recht klein im Wohnzimmer, aber in jeder Ecke fand sie 100 Dinge, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen.
„Miss Granger?", er suchte ihren Blick, „Auf manchen Dingen liegen Zauber, ich möchte nicht, dass Sie ein paar Finger verlieren", er sah sie mahnend an, verließ dann das Wohnzimmer, nachdem sie ihm zunickte.
Sie musste sich wohl oder übel einfach auf die Couch setzen und warten.Schon nach kurzer Zeit erfüllte ein köstlicher Duft das ganze Haus und Hermines Magen meldete sich wieder. Ihr lief schon das Wasser im Mund zusammen, so gut roch es, sie hibbelte auf der Couch.
„Müssen Sie auf Toilette?", fragte eine tiefe Stimme, er trug eine schwarze Schürze, hatte seine Robe abgelegt und trug unter der Schürze ein weißes Hemd.
„Ich hab Hunger...", sagte sie, wurde von seinem Anblick wieder in einen Bann gezogen.
„Nur noch ein paar Minuten... was möchten Sie trinken?", fragte er lachend.
„Ich trinke das, was Sie trinken.", gab sie zurück.
Er nickte, verschwand wieder in die Küche. Hermine konnte ihrer Neugier nicht länger widerstehen, sie stand auf, lief leise in die Küche und staunte nicht schlecht, als sie ihn hochkonzentriert am Herd sah. Er nahm sich die Schürze ab, hing sie auf einen Haken, wandte sich dann zur Tür und legte den Kopf schief.
„Gryffindors sind so neugierig", er schüttelte den Kopf, ging mit großen Schritten zu ihr, stand nah vor ihr und musterte sie.
„Ich konnte nicht widerstehen", sagte sie leise, sah ihn verlegen an, leckte leicht über ihre Lippen.
Er beugte sich ein wenig zu ihr herunter, nahm ihren Lavendelduft auf, zwang sich selbst seiner Neugier zu widerstehen und schob sie nach hinten.
„Setzen Sie sich wieder hin", raunte er, sein Blick wirkte fast schon lüstern, was Hermine ein wenig erschreckte.
Als sie sich umdrehte, um zurück ins Wohnzimmer zu gehen zierte ein breites Grinsen ihr Gesicht, sie hätte am liebsten losgeschrien vor Glück?
War es Glück?
War es Aufregung?
War es Verdrängung?
Sie wusste es nicht genau, es war ihr fast egal, sie wollte es einfach genießen.
Kaum hatte sie sich hingesetzt flogen die Teller durch das Haus, einer kam vor ihr auf dem Tisch zum Stehen, der andere in einigem Abstand daneben.
Snape kam mit zwei Gläsern und Besteck in den Händen hinterher, er stellte das Glas zu ihrem Teller, drückte ihr Messer und Gabel in die Hand und ließ sich dann in einen Sessel fallen, den er zu sich beordert hatte.
„Guten Appetit", sagte er, läutete damit das Mahl ein.
„Ihnen auch", sie nickte, machte sich schnell daran das, was da vor ihr stand klein zu schneiden und zu verköstigen.Schon der erste Bissen entlockte ihr entzückte Laute und ein genießendes Stöhnen, Snape sah erschrocken auf, „solche Töne allein durch Essen?", Skepsis durchzog seinen Blick.
„Das schmeckt fantastisch", entschuldigte sie sich, errötete leicht, wollte aber nicht auf das eingehen, was er gesagt hatte.
„Ein Rezept aus Thailand", erzählte er.
„Thailand? Wann waren Sie in Thailand?", er steckt voller Geheimnisse, stellte ihre innere Stimme fest.
„Sie sollten nicht so neugierig sein. Irgendwann erfahren Sie etwas, was Sie gar nicht wissen möchten.", er schmunzelte leicht, während er aß.
Sie gab unverständliche Laute von sich, widmete sich dann wieder ihrem Teller und kam aus der Freude über diesen Gaumenschmaus gar nicht mehr heraus. Sie nippte an dem Getränk im Glas und wurde erneut überrascht.
„Lavendel-Holunder-Schorle... selbstgemacht", sagte er, bevor sie fragen konnte.
„Sie mögen Lavendel...", stellte sie lachend fest.
„Meine Lieblingsblume", seine Stimme war leise.
„Ich dachte ihre Lieblingsblumen wären-"
„Lilien?", er sah auf.
Sie nickte mit einem schiefen Lächeln, „die Tür vor ihrem Büro ist übersät von Lilien..."Snape verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, „klingt fast wie eine Idee von Albus..."
Hermine lachte leicht, „es sieht trotzdem sehr schön aus"
„Sie waren da? Vor meinem Büro?", fragte er verwundert.
„Dumbledore hat uns in die Kerker geschickt... es sieht wirklich schön aus.", sie lächelte bei der Erinnerung.
„Ich mag Lilien... früher mochte ich sie mehr", er gab ihr einen vielsagenden Blick, aß dann ebenfalls weiter.
Hermine war bereits fertig mit dem Essen und wartete geduldig, bis Snape ebenfalls fertig war.
„Darf ich Ihren Teller mitnehmen?", fragte sie freundlich.
„Wofür?"
„Sie kochen, ich mache sauber. Gerechte Arbeitsaufteilung", sie hatte sich bereits beide Teller geschnappt und ging eilig in die Küche.
Sie stellte die Teller in die Spüle, ebenfalls wie die Pfannen, Löffel und Messer.
„Sie müssen das nicht sauber machen...", er wollte ihr den Schwamm aus der Hand nehmen, wurde aber von ihr mit dem Po weggedrückt.
Ihr Hinterteil drückte sich in eine empfindliche Stelle, was ihn leicht aufkeuchen ließ, er fasste automatisch an ihre Hüfte, was ihr eine Gänsehaut bescherte.
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Der Duft von Lavendel
FanficSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...