**Reys Sicht**Fassungslos blickte ich zu Celina und versuchte die mir eben erzählten Dinge, zu verarbeiten. War das alles nur gelogen oder doch die Wahrheit? Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und machte mir deshalb auch nicht die Mühe, meine Überforderung mit dieser ganzen Situation zu verbergen.
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und als ich auf sah, blickte ich in die blauen Augen meiner Kindheitsfreundin.
»Du hattest das alles gar nicht verdient«, sagte sie zu mir und schaute mich dabei bemitleidend an.
Ich hasste es, wenn man Mitleid mit mir hatte. Viele taten das nur aus Höflichkeit aber keiner von ihnen wusste, wie es mir wirklich ging. Auch wenn Celina angeblich wusste, wer meine Eltern waren, konnte sie meine wirklichen Gefühle in diesem Moment nicht sehen.
Ihr plötzliches Mitgefühl verstand ich ebenfalls nicht. Erst schien es so, als würde sie mich hassen aber in der nächsten Sekunde war sie für mich da, wie meine beste Freundin aus früheren Zeiten. Verwirrt darüber schüttelte ich meinen Kopf, um diese Gedanken so loszuwerden.
Ich blickte wieder zu Celina, musterte sie misstrauisch und verengte meine Augen zu Schlitzen.Als hätte ich sie damit zurück in die Realität geholt, blickte sie sich einmal schnell um, ging von mir weg und flüsterte Tjark etwas ins Ohr. Dieser lächelte kurz auf und ging dann zu Hux.
Ben verfolgte das Geschehen mit einem fragenden Blick und schaute dabei immer wieder zu mir. Plötzlich trafen sich unsere Augen und wir starrten uns leicht irritiert an. Auf einmal hörte ich eine Stimme in meinem Kopf.
»Hast du einen Plan wie wir hier rauskommen können?«, fragte mich Ben durch die Machtverbindung.
»Nicht direkt aber mir ist etwas aufgefallen an Celina, was uns vielleicht zum fliehen verhelfen kann«, erklärte ich.
»Und was?«, wollte Ben wissen.
»Immer wieder wenn ich ihr mit etwas entgegen komme, was die Vergangenheit betrifft, verändert sich ihre Persönlichkeit und für einen kurzen Moment ist sie wieder die alte Celina«, versuchte ich meine Beobachtung zu beschreiben und hoffte das Ben verstand, worauf ich hinaus wollte.
»Gut, dann wirst du am besten versuchen ihr so viele Fragen wie möglich von früher zu stellen. Wenn sie dann irgendwann nicht mehr aufhören kann sich an eure Kindheit zu erinnern, versuche ich General Hux und Tjark auszuschalten«, schilderte mir Ben. Ein leichtes Nicken kam von mir, schaute dabei aber leicht besorgt zu Boden.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen Celina gegenüber. Ihre Schwäche für uns auszunutzen, fühlte sich nicht richtig an. Trotzdem mussten wir die Chance ergreifen und das war der einzige Weg von hier zu verschwinden.
Aber was sollte danach passieren? Ich war mir sicher, dass Ben nicht einfach so zum Widerstand zurückkehren wollte. Er war sicher noch nicht bereit, seiner Mutter gegenüber zu treten. Ich hoffte es zwar sehr aber zu etwas zwingen wollte ich ihn auch nicht. Auf einmal hörte ich wie jemand neben mir laut ausatmete und ich stellte fest, dass es Ben war. Ich hatte ganz vergessen, dass wir noch über die Machtverbindung in Gedanken miteinander verbunden gewesen waren und somit konnte er die ganze Zeit, die mir eben durch den Kopf gegangen Worte mit anhören. Ein: »Es tut mir leid«, formte ich auf meinen Lippen und sah ihn dabei traurig an.
»Schon gut, ich kann dich ja verstehen«, hörte ich ihn in meinen Gedanken sagen. Verwundert über diese Erkenntnis und das Verständnis darüber ließ mich schmunzeln.Mit einem darauf folgenden ernsten Blick, versuchte ich Ben damit deutlich zu machen, dass ich unseren neuen Plan jetzt in die Tat umsetzen wollte. Ich vernahm ein leichtes Nicken von ihm, welches ich als Bestätigung ansah und konzentrierte mich dann auf Celina. Sie, General Hux, die Ritter von Ren und alle anderen im Raum, hatten die ganze Zeit über nicht einmal zu uns geguckt. Ich nutze dies als noch bessere Möglichkeit, um Celina komplett aus dem Konzept zu bringen. In dem ich mich einmal laut räusperte und sie dabei anblickte, lenkte ich ihre Aufmerksamkeit auf mich.
»Was ist?«, fragte sie genervt.
»Ich habe mich nur gefragt, ob das alles auch der Wahrheit entspricht«, konterte ich ebenfalls gespielt genervt zurück. Überrascht blickte sie mich an und damit war der erste Schritt getan.
»Du glaubst mir also nicht?«, sprach Celina ungläubig.
»Ich bin nicht wirklich sicher, ob ich dir deine Geschichte glauben soll«, entgegnete ich.
»Und wieso?«, wollte Celina wissen.
»Überlege doch mal. Was würdest du denken, wenn deine Kindheitsfreundin aus dem Nichts wieder auftaucht, du dich gerade noch so an sie erinnern kannst und sie dir angeblich etwas über deine Vergangenheit erzählt«, erklärte ich mit bissiger Stimme.
Celina hatte mir die ganze Zeit zugehört, dabei schlich sich immer mehr ein Entsetzen in ihr Gesicht und am Ende stand sie kraftlos vor mir mit geweiteten Augen.
Ich hielt ihrem Blick stand und schaute sie dabei argwöhnisch an. Es tat mir unglaublich weh, was ich Celina damit antat aber es ging einfach nicht anders. Ich atmete noch einmal tief durch und führte mein Gespräch mit ihr fort.
»Wenn das stimmen sollte was du mir erzählt hast, dann ist es auch die Wahrheit, dass du den Rittern gefolgt bist ohne mir davon etwas zu erzählen. Findest du das richtig? Willst du wirklich, dass ich all das glauben soll?«, fragte ich sie mit Tränen in den Augen. Diese Fragen und Sätze schmerzten mir. Auch wenn es nur ein Ablenkungsmanöver sein sollte, spukten mir diese Fragen und die Ungewissheit im Kopf herum.
»Nein ich...«, hörte ich Celina mit brüchiger Stimme sprechen.
Sie schien überfordert und wusste anscheinend nicht, was sie tun sollte. Hux trat zu ihr hinüber und versuchte sie etwas zu beruhigen.
»Celina, lass dich nicht von dieser Schrottsammlerin verunsichern«, sagte der dürre General. Sie nickte leicht und wollte sich gerade wieder umdrehen, als Ben mit einer schnellen Handbewegung alle Sturmtruppler, die sich in der Kommandozentrale befanden, mit der Macht durch den Raum fliegen ließ. Ich nutze die Gelegenheit und befreite mich von den Handschellen. Dann ging ich auf Celina zu und ließ sie mit der Macht ohnmächtig werden. Es funktionierte erstaunlich leicht, was wahrscheinlich an meiner Konfrontation lag. Aber das war auch die Idee dahinter und bisher hatten meine Einfälle immer geklappt. Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Ben richtete, sah ich wie er gerade dabei war General Hux und Tjark auszuschalten. Er ließ sie mit seiner typischen Art, gegen die Wand prallen.
Nachdem alle in diesem Raum außer Gefecht gesetzt wurden, lief Ben schnell zu mir rüber und griff nach meiner Hand.
»Schnell! Ich habe auf dem Landedeck noch mein Schiff, indem können wir entkommen«, schrie Ben leicht erschöpft.
Als wir die Gänge entlang liefen, kamen uns immer wieder Sturmtruppler entgegen. Da diese uns aber nicht angriffen, beschlossen wir ihnen nichts zu tun. Es hätte sowieso nur noch mehr Aufmerksamkeit erregt. Aber so wie es aussah, hatte man noch nicht mitbekommen, was sich in der Kommandozentrale abgespielte hatte.Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endlich beim Landedeck angekommen waren. Die ganze Zeit über hielt Ben meine Hand und ließ sie auch nicht los, als wir zum stehen kamen.
Wenn wir nicht auf einer Flucht gewesen wären, hätte mich dieser Moment äußerst glücklich gemacht. Ben zog mich erneut durch die Gegend, bis wir vor einem kleinen Schiff ankamen. Es war komplett schwarz und sah fast genauso aus, wie die anderen in dieser Halle. Es war nur größer und hatte ein anderes Muster.
Ich befreite mich aus meiner Bewunderung für dieses Schiff und stieg zusammen mit Ben ein. Er setzte sich auf den Piloten und ich mich auf den Copiloten Sitz. Schnell tippte er auf den Knöpfen vor sich herum und steuerte das Schiff in den Weltraum. Als er in den Hyperraum sprang, sah ich wie die Sterne zu kleinen Streifen wurden und mir fiel jetzt erst auf, wie sehr ich diesen Anblick vermisst hatte.
Nachdem einige Zeit vergangen war, wendete ich mein Blick von den Sternen ab und schaute zu Ben rüber. Ich wurde nervös, weil mir eine Frage auf dem Herzen lag und Angst vor seiner Antwort hatte. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen.
»Wo fliegen wir hin?«, fragte ich leicht ängstlich.
»Nach Hause«, antwortete er mir.———————————
So heute wieder etwas später aber trotzdem habe ich es noch fertig geschafft. Hoffe es gefällt euch, besonders das Ende.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanfictionDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...