Das kann doch nicht wahr sein. Wie konnte Sinclair mich bemerken?! Dieser Typ ist doch nicht normal: Liest meine Gedanken, macht Anspielungen, dass er mich nicht mag, da ich anders bin als andere. Das ist einfach nicht zu glauben! Noch völlig entnervt und gleichzeitig verwirrt in meinen Gedanken herumstolpernd, treibe ich gefangen in diesem Gedankenchaos mit ebenso wenig Zielstrebigkeit durch die Gänge, wie die Gedanken in meinem Kopf. Ich beschließe zunächst zu frühstücken und mich ersteinmal zu beruhigen. Doch dann passiert etwas. Der Gang, so scheint es, hüllt sich plötzlich in helles, weißes Licht. Kein unangenehm Helles, doch ist es ungewöhnlich. Der Gang hat sich verändert, doch kann ich nicht sagen wie und warum. Mich umherdrehend auf der Suche nach der Ursache für diese Veränderung, höre ich auf einmal eine ganz bestimmte Stimme:"Mr Lupin, welch angenehme Überraschung, Sie hier anzutreffen." Ich drehe mich um und sehe einen relativ alten Mann mit langem Silberbart und Halbmondbrille von einer Bank aufstehen und auf mich zukommen. Neben mir steht plötzlich kein geringer als der Direktor unserer Schule, Professor Dumbledore! Mit einem Lächeln im Gesicht, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt, und tatsächlich eine nette Überraschung, mich hier anzutreffen. In dem Moment werde ich allerdings den Gedanken nicht los, dass dieser Morgen auf wundersame Weise wenig mit Zufällen zu tun hat, obwohl er so viel Ungewöhnliches mit sich bringt. "Guten Tag, Professor" sage ich leicht nervös und sehr förmlich.
Dumbledore fährt mit strahlendem Blick fort, als erlebe er gerade den schönsten Morgen seines Lebens, dabei wirkt er erstaunlicherweise lange nicht so alt, wie man sich den Direktor immer vorstellt, sondern eher munter und durch sein unbekümmertes Lächeln irgendwie aufmunternd. "Mr Lupin, ich bin froh über diese kleine Zusammenkunft, da ich Ihnen ohnehin anbieten wollte, mein Büro aufzusuchen, sodass wir über einige Dinge sprechen können."
"Mich?! Einladen? Warum mich?!" frage ich verdutzt und jetzt völlig perplex. Dumbledores Miene verändert sich kaum, als er sagt : "Kannst du dir das nicht selbst erklären, Ted? Ich kann doch Du zu dir sagen?" schiebt er hinterher, als würde er mit einem guten Bekannten sprechen. "Ja, natürlich, wie Sie wollen." Pause. Ich weiß nicht, was ich sonst dazu sagen soll, also ergreift Dumbledore erneut das Wort. "Weißt du Ted... Wenn du Probleme hast oder dich etwas beschäftigt", nun wird seine Stimme ernster und er schaut mir direkt in die Augen "ist es wichtig, dass du Freunde hast, an die du dich wenden kannst. Ich glaube, du verstehst dich gut mit James Potter?" Ich reagiere nicht und frage mich, worauf Dumbledore hinaus will. Weiß er, dass ich nicht mehr mit James befreundet bin und will mich testen. Ich merke, dass mich das Gespräch langsam nervt."Das ist ja eine lustige Geschichte" führt Dumbledore süffisant lächelnd weiter aus "nachdem sich schon früher die Lupins und die Potters gegenseitig so nahe standen." Hier setzt Dumbledore eine kurze Pause und mustert mich interessiert. "Ted, wenn du etwas über deine Eltern wissen willst und dich Dinge beschäftigen oder gar bedrücken, dir Angst machen, dann frag deine Freunde danach, sodass du Klarheit hast. Man sollte nie etwas in sich verschließen, was einen ängstigt, oder in irgendeiner anderen Form in einem Gefühl der Furcht oder Ungewissheit zurücklässt. Ich kann dir ebenfalls Antworten geben, was deine Eltern betrifft." Nun horche ich auf. Ist das nicht mit der Grund für mich gewesen, nach Hogwarts zu gehen. Um Informationem über meine Eltern zu erlangen. Und plötzlich merke ich, dass etwas nicht stimmt. Wie konnte ich das nicht sehen, schließlich ist doch Professor McGonagall unsere Schulleiterin und Dumbledore seit Jahren tot, nach dem was ich gehört habe. Ich reibe meine Augen, um klarer zu sehen und sehe kurz mein Himmelbett. Nein, es ist etwas anderes. Ich liege auf kaltem Stein, drumherum höre ich Gelächter. Warum liege ich hier?! Ich drehe mich zur Seite und sehe die Bank, auf der eben noch Dumbledore gesessen hat. Aber was nein, wo denke ich hin. Dumbledore ist tot, war das alles nur ein Traum?! War ich überhaupt in Sinclairs Büro? Doch, das muss stimmen, aber das hier kann nicht real gewesen sein. Was machen die ganzen Leute da? Ich versuche mich aufzurichten und plötzlich ertönt aus dem Stimmengewirr eine von mir zutiefst verachtete Stimme :"Teddybärchen hat sich wohl gedacht ich mach mal ein Schläfchen auf dem Gang. Nicht mal beim Schlafen ist dieser Kerl wohl normal, was?!" Gelächter. Ernie Ronners, mein schon in den ersten Wochen meines 1. Schuljahrs zum Erzfeind gewordener Mitschüler aus Slytherin. Erst im Aufstehen nehme ich wahr, dass ca. 30 Leute wohl dabei zugeguckt haben, wie ich auf dem Steinboden ein Nickerchen hielt oder war es überhaupt eins. Bevor ich dem dicken Slytherin einen Konter entgegenschleudern kann, tritt plötzlich James aus der Menge. Sein Gesicht sieht nicht versöhnlich aus: "So vertreibts du dir also die Zeit, jetzt scheinst du ja komplett durchzudrehen. Ich hab dich den ganzen Morgen gesucht. Aber egal... Vergiss Es! Du bist ja echt nicht normal!" James zieht von dannen und hinterlässt einen viel schwereren Schlag als der Slytherin-Junge, der mir völlig egal ist. Ich kann nicht verstehen, dass James mir in so einer Situation nicht zur Seite steht. Dass es mal so schlimm kommt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich bin zu fassungslos, um auf James zu reagieren. Die Syltherins quittieren das ganze Schauspiel mit hämischem Gelächter und sehen aus, als wären Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen. Ich bin zu fassungslos, das war gerade alles zu viel. Und während die anderen weiter einen Kreis um mich bilden und ich drohe umzukippen, umgreift von hinten plötzlich eine weiche Hand die meine und führt mich bestimmt, aber auch zärtlich aus dem Getümmel hinaus.
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Ted Lupin - Auf der Suche nach sich selbst
FanfictionNachdem Ted Lupin bei seiner Großmutter aufwächst und nach und nach erfährt, dass seine besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten auf das Wesen seiner Eltern zurückzuführen sind, fängt er an sich immer mehr zu fragen, was wirklich mit seinen Eltern g...