Meine Eltern stritten. Mal wieder. Jeden Tag konnte man die selben Worte hören, die durch meine Tür drangen. Immer und immer wieder konnte man die tiefe dröhnende Stimme meines Erzeugers hören, und wie er auf den Tisch schlug und Stühle wild umher riss.
Er war kein Vater. Dieses Arschloch setzte leben in die Welt, ohne sich darum zu kümmern. Den ganzen Tag lag er auf dem Sofa und schlief. Abends trank er meist viel zu viel und stritt mit meiner Mutter, obwohl sie nichts falsch machte.
Als mein Erzeuger begann, gegen meine Wand zu schlagen, zuckte ich zusammen und versteckte mich unter meinem Tisch. Emotionslosigkeit überkam mich und ich zog mein Messer hervor. Was wären schon vier ,oder fünf, oberflächliche Schnitte? Die Klinge des Messers gleitete über meine Haut und das Blut begann meinen Arm herunter zulaufen. Es war ein vertrautes Gefühl und es fühlte sich gut an zu wissen, dass man noch nicht komplett innerlich tot war.
"ANNIE, MACH DIE TÜR AUF!", schrie das Arschloch. Kalte, fast schon leblos wirkende Tränen rollten meine Wange runter. Er schrie, knallte Türen, trank. So geht es meist die ganze Nacht. Schlaflose Nächte sind dem verschuldet.
Am nächsten Morgen stand ich mit dem klingeln des Weckers auf. Im Wohnzimmer lag der Geruch von Alkohol und Zigaretten in der Luft. Jeden Morgen atmete ich solch schmutzige Luft ein und jedes mal könnte ich kotzen. Schnell lief ich durch die ekelhaft stickige und stehende Luft zur Küche, wo meine Mutter bereits Frühstück für meine Brüder machte. "Guten Morgen", sprach sie leise mit einem lächeln auf den Lippen, welches mehr als nur unecht war, "Morgen", antwortete ich ihr. Nachdem ich meine Zähne geputzt habe und meine Haare gemacht hatte, verschwand ich wieder in mein Zimmer. Ein lockerer Pullover und eine Jeans wurden zu meinem heutigem Outfit. Halb sieben ging ich zum Bus, welcher eine halbe Stunde später auch schon am Busbahnhof war. Mit Kopfhörern in den Ohren ,ging ich zur Schule.
Meine einzige Freundin an dieser Schule begrüßte mich, als sie mich auf dem Gang sah. Es war jedoch unmöglich drei Meter normal mit ihr zu laufen, da sie ständig Leute traf, die sie kannte. Eigentlich war mir das egal, aber ständig wollte wer wissen, warum ich Schnitte am Arm hatte und diese gekünstelte Freundlichkeit kotzte mich einfach an. Also ging ich ohne sie zum Klassenzimmer.
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The Story of an fallen rose
Teen FictionEs ist 23:24. "Bald ist es so weit.", dachte die 16 Jährige. Diese Geschichte handelt von einem jungen Mädchen, welches an ihre psychischen Grenzen stößt. Es werden Kraftausdrücke, Gewalt, Suizid und schneiden vorkommen.