𝕋𝕙𝕚𝕣𝕥𝕪-𝔼𝕚𝕘𝕙𝕥

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"Wir gehen hoch. Danke für das Essen, Eomma", meinte Jeongin brav, als wir mit dem Essen fertig waren und auch die Gespräche sich etwas dem Ende geneigt hatten. Zustimmend nickte ich und stand ebenso mit ihm auf, nahm meine leere Schüssel zur Hand, um ihm mit dieser in die Küche zu folgen.

"Ja, vielen Dank. Es war wirklich lecker", sagte ich höflich und verbeugte mich einmal, weshalb Hyuna ein fröhliches Lachen entkam. Mit einer scheuchenden Handbewegung schickte sie uns in die Küche und grinste breit, wie eine stolze Mutter. "Genug geschleimt, ab mit euch. Und Chan? Nicht übertreiben, ja?", schmunzelte sie. Sogleich weitete ich meine Augen und starrte sie überrascht an, doch das vielsagende Funkeln in ihren Augen und die sich rot färbenden Wangen von Jeongin verrieten mir, dass ich das Richtige vermutete.

Oh Gott, Hyuna als Schwiegermutter würde sicherlich lustig werden.

"Eomma!", protestierte Jeongin peinlich berührt und griff dann schnell nach meiner Hand, um mich wegzuziehen. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen und ich folgte ihm brav. Die ganze Zeit über schweigte ich, stellte meine Sachen im Waschbecken ab und ging hinter ihm die Treppen zu seinem Zimmer hinauf. Doch kaum hatten wir sein persönliches Reich betreten, hielt ich ihn fest und drehte ihn zu mir um.

"Hm, was hast du denn, mein Kleiner? Du weißt doch, ich bin ganz sanft", neckte ich ihn und zog ihn an seiner Hüfte näher zu mir. Augenblicklich riss Jeongin seine Augen auf und starrte mich perplex an, bevor er seine Hände auf meiner Brust platzierte und seinen Blick abwandte.

"Hyung... hör auf...", murmelte er leise. Er wusste ganz genau, dass ich es bloß als Scherz meinte, allerdings steigerte es dennoch das Gefühl der Peinlichkeit in ihm. Seine Wangen nahmen einen tieferen Rotton an und er schob mich leicht von sich. Deswegen fing ich nun leise an zu lachen und platzierte einen entschuldigenden Kuss auf seiner Stirn.

"Tut mir leid", lächelte ich ihn leicht an, ließ ihn los und wuschelte durch seine Haare. Dadurch entwich ihm ein empörter Laut und schmollend versuchte er seine Haare zu richten, wohingegen ich mich neugierig in seinem Zimmer umsah und jedes einzelne Detail förmlich aufsog. Miroh, der uns hierher gefolgt war, legte sich währenddessen in sein Bettchen, das hier neben Jeongins Bett stand und schloss seine Augen. Er war sicherlich erschöpft von der vielen Aufregung heute. Verständlich. Das war ich auch. Andererseits hatte ich noch etwas geplant für heute.

Jeongin begab sich zu seinem Bett, nachdem ich auf sein Schmollen nicht reagiert hatte und beobachtete mich aus großen Augen. Ich hingegen sah mich mit großen Augen um und musterte die Poster von Twice und Got7, die hier hingen und von denen ich wusste, dass Jeongin ihre Musik liebte. Auch einige Alben und anderen Merch entdeckte ich, sowie weitere Fanartikel. Allgemein wirkte Jeongins babyblau gestrichenes Zimmer sehr kindlich und niedlich, genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und ich fühlte mich hier bereits jetzt unfassbar wohl.

"Was für ein süßes Zimmer", sagte ich leise lächelnd und ging nun auf meinen Freund zu. Ihm war anzusehen, wie erleichtert er über meine Reaktion war, sicherlich hatte er befürchtet, ich würde von den Fanartikeln und allem etwas verstört sein. Dabei kannte ich ihn doch längst und wusste ganz genau, wie er tickte. Schließlich war ich sein Freund und liebte ihn dafür.

"Magst du es wirklich?", fragte Jeongin nach und rutschte leicht nach hinten, damit ich zu ihm aufs Bett liegen konnte. Dieser stummen Aufforderung kam ich sogleich nach, ehe ich mich neben ihn hinlegte und seinen schmächtigen Körper fest in meine Arme zog.

"Natürlich", lächelte ich und platzierte einen Kuss unterhalb seines Ohrs. "Ich liebe dieses Zimmer fast so sehr, wie ich dich liebe. Aber nur fast. Denn nichts auf dieser Welt liebe ich so sehr wie dich, Jeonginie.~"

"Hyung...", jammerte mein Freund leise, aber das Grinsen auf seinen Lippen verriet ihn. Er liebte es, wenn ich kitschig wurde, da konnte er noch so oft protestieren und das Gegenteil behaupten, wie er wollte. Ich durchschaute ihn immer. "Wie kannst du mich so sehr lieben...? Im Gegensatz zu dir bin ich nicht einmal annähernd wertvoll..."

Sogleich riss ich meine Augen auf, als Jeongin diese Worte von sich gab und statt weiter mit ihm zu kuscheln, setzte ich mich nun kurzerhand auf sein Becken. Mit meinen Händen stützte ich mich neben seinem Kopf ab und sah ihn tief in seine verschreckten, überraschten Augen, musterte ihn streng, lächelte dann aber leicht.

"Das stimmt nicht", sagte ich sanft und verlagerte mein Gewicht auf meine linke Hand, damit ich mit meiner rechten zärtlich über seine Wange streicheln konnte. "Du bist so ein wunderbarer und starker Mensch. Wie du bereits gesagt hast, musstest du lernen, mit verschiedenen Situationen umzugehen, aber das hast du geschafft. Du bist stärker geworden, schlauer und du weißt ganz genau, dass ich dir bewusst mein Herz geschenkt habe.

Wenn du möchtest, beweise ich dir jeden Tag aufs Neue, wie wertvoll du für mich bist, mein Baby. Meinetwegen komme ich gerne jeden Tag zu dir, küsse dich und deinen wunderschönen Körper, verwöhne dich und zeige dir, wie toll du wirklich bist. Und ich werde erst aufhören, bis dein kleiner Kopf das auch versteht. Bis er versteht, dass du dich nicht heruntermachen sollst, weil es keinen Grund dafür gibt. Ich habe mich nicht ohne Grund in dich verliebt, Jeonginie. In meinen Augen bist du einfach perfekt, alle deine Seiten, alle deine Facetten. Selbst die Makel stören mich nicht, denn sobald ich gelernt habe, wie ich mit ihnen umgehen muss, kann ich dir noch viel besser meine Liebe beweisen.

Also, darf ich? Darf ich dir zeigen, wie sehr ich dich liebe?", bat ich meinen Freund leise. Liebevoll strich ich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn und ließ dem überrumpelten Jungen Zeit, meine Worte zu verarbeiten. Derweil ließ ich meine Hand langsam tiefer wandern und strich sanft und vorsichtig über seine Brust. Ich respektierte seinen Wunsch, nicht berührt werden zu wollen, doch ich wusste auch, dass ich ihm seine Angst nehmen würde und ihm dabei helfen, seinen Körper zu lieben. Irgendwann würde ich das ganz gewiss schaffen. Ich würde nicht aufgeben. Dafür war mir Jeongin zu wichtig.

Und dann endlich nickte er, erlaubte mir somit, meinen Worten Folge zu leisten und glücklich schmiegte ich meine Lippen auf seine.

Denn seine Lippen waren die einzigen, die auf meine passten.

ღ-›‹-ღ

❤️💛🖤💙💜

~~~

Well-
Eigentlich war mein Ziel, an dieser Stelle die Geschichte zu beenden. Aber wie ich es auch drehe und wende, ich kann den Regenbogen nicht vervollständigen, ohne zwei weitere Kapitel und damit auch nicht ohne Smut-
Es nervt mich, aber die Geschichte ist sonst einfach nicht abgeschlossen... tut mir leid, Kindas. ;-;
Natürlich kann man dieses Kapitel oder das nächste bereits als 'Ende' ansehen, aber das offizielle Ende wird Kapitel 40 werden.
Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel. ;-;
~Cookie

Colorless Rainbow ★ JeongchanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt