Kapitel 12

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Mehr Tränen verließen ihre Augen. Mein Instinkt sagte mir, ich sollte sie in den Arm nehmen. Doch Vincent sagte, ich soll ihr nicht zu nahe treten. "Sie klingt wie eine perfekte Mutter und beste Freundin." Sagte ich stattdessen. Sie lächelte leicht. Dann blinzelte sie verwirrt. Ihre Augen sagen sich auf dem Grabstein um und dann sah sie mich. Ihre Augen wurden groß und sie fiel fast nach hinten. "Warum hab ich das erzählt?" Murmelte sie. Sie stand wacklig auf. Sie schwankte. Ich stand ebenfalls schnell auf und hielt sie fest. Sie schüttelte kurz ihren Kopf und entfernte ihren Arm aus meiner Hand. Innerlich seufzte ich gerade. Sie schien jetzt erst zu realisieren, was sie da gerade erzählt hat. Sie schien aus einer Trance aufzuwachen. Dann sah sie mich plötzlich an. Ihr Blick war verschleiert und undefinierbar. "Was machst du hier?" Ich sagte nichts. "Wie spät ist es?" Fragte sie. Sie packte ihren Rucksack zusammen und wischte kurz über ihr Gesicht. "Kurz vor Acht." Antwortete ich nach einem kurzen Blick auf mein Handy. Sie verzog ihr Gesicht. "Zu früh." "Am besten, wir setzten uns irgendwo rein und du trinkst etwas Wasser." Ihr skeptischer Blick lag auf mir. Doch ich konnte auch erkennen wie erschöpft sie war. Doch dann nickte sie. Ich nahm ihr den Rucksack ab und hielt ihr meinen Arm als Stützte hin. Nach kurzem Zögern hakte sie sich bei mir ein.

Seit dem wir nun in einem kleinen Restaurant saßen, war es still. Lia hatte ihren Kopf in ihre Hände gelegt und machte keinen Ton. Ich merkte schon, dass ihr das ganze wahrscheinlich total unangenehm war. Ich wusste nicht direkt, warum ich mir Sorgen machte. Der Alkohol, den sie getrunken hatte, war nicht wenig. Sie musste fürchterliche Kopfschmerzen haben, fiel es mir ein. Ich hatte ihre Tabletten mitgenommen. Ich nahm die Verpackung raus. Aber sie hatte Alkohol intus. Ich weiß ja nicht, ob das eine gute Idee wäre. "Lia? Möchtest du deine Tablette?" Fragte ich leider und vorsichtig. Sie hob ihren Kopf, langsam. Sie sah fürchterlich aus. Sie hatte wieder ein paar Tränen vergossen. Sie weinte stumm. Sie nickte. Ich nahm eine Tablette heraus und gab sie ihr. Sie nahm sie mit einem Schluck Wasser. Sie murmelte ein leises Danke. Dann legte sie ihren Kopf wieder in ihre Hände. Nach einer Weile fragte ich sie erneut. "Möchtest du jetzt nach Hause?" Fragte ich sie schon die ganze Zeit leise und vorsichtig. Sie musste unbedingt schlafen. Sie sah mich an und nickte einfach. Ich bezahlte schnell das Wasser und bot ihr erneut meinen Arm an. Sie nahm ihn ohne zu Zögern. Im Auto lehnte sie ihren Kopf gegen das Glas. Ungefähr nach der Hälfte des Weges, versteifte sie sich plötzlich. Wir waren auf einer Art zwischen Landstraße. "Was ist?" Fragte ich alarmiert. "Halt an." Ich kam ihrer Bitte umgehend nach. Sie stieg aus und lief zum nächsten Gebüsch. Dann übergab sie sich. Ich stieg ebenfalls aus. Mit einer Wasserflasche und einem Taschentuch. Ich stellte die Sachen kurz bei ihr ab und hielt ihre Haare nach hinten und rieb ihren Rücken. Sie war komplett fertig mit den Nerven. Nach kurzer Zeit hörte sie wieder auf. Ich gab ihr Taschentuch und Wasser und wartete kurz. Ihr war das ganze auch nicht peinlich, was mich dich sehr wunderte. Wahrscheinlich bekam sie kaum noch etwas mit. "Geht's wieder?" Fragte ich sie. Sie nickte. Ich half ihr ins Auto. Dann machte ich ihr Fenster auf und fuhr weiter. Sie schlief kurz danach ein. Ich seufzte. Sie habe ich sie noch nicht gesehen. Es ist auch schlimm für mich sie so zu sehn. Ich mag sie wahrscheinlich einfach nur, weshalb ich mir auch Sorgen machte. Wir kamen bei ihr an. Ich machte erst ihr Fenster zu und dann öffnete ich ihre Tür. Ich sah Vincent auf mich zukommen. "Er ist gerade nicht in der Nähe. Du solltest sie hoch bringen." Ich nickte. Also hob ich sie hoch und trug sie Richtung Haus. Ich spürte wie sie zitterte und sich etwas an mich drückte als ihr einzige Wärmequelle. Ich drückte sie ich etwas fester an mich und brachte sie hoch in ihr Zimmer. Vincent wartete vor der Tür. Ich legte sie ab, zig ihre Schuhe und Jacke aus und deckte sie zu. Dann schloss ich die Tür hinter mir und ging zu Vincent. Er sah sehr besorgt aus. "Sie hat zu viel getrunken, nicht wahr?" Ich nickte. "Er lächelte traurig.  "Geh schlafen. Morgen kannst du nach ihr schauen." Ich nickte und wünschte ihm eine gute Nacht. Dann ging ich ebenfalls ins Bett. Mit den Gedanken bei Lia schlief ich ein.

God save the Prom QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt